Kaiserslautern Abstauber oder Feger?

Zum Internationalen Frauentag präsentierte die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Marlene Isenmann-Emser, die Hempel-Sisters. Diese repräsentieren in Gestalt des pfälzischen Urgesteins Felix S. Felix und der

Putzteufel, Ordnungsfanatiker oder Frau Saubermann auf der einen Seite, verkörpert von Frau Felix (Felix S. Felix), kontra das Genie von Frau Kleebauer (Monika Kleebauer), das auch das größte Chaos überblickt, auf der anderen Seite: Die beiden Hempel-Sisters leben völlig unterschiedliche Weltanschauungen, die sie in Szenen, Liedern, choreographischen Einlagen und Textrezitationen zum Ausdruck bringen.

Grundlagen für diese kunterbunte und bisweilen schrill-schräge Revue bildeten eigene Texte. Aber auch Vorlagen von Goethe und ihres Dramaturgen Michael Bauer mussten herhalten, um zwischen Comedy und Fantasy dem Leben eine Struktur zu geben - oder eben im Chaos zu versinken. Unter der Regie von Michael Heinsohn und der musikalischen Bearbeitung von Karl Atteln zogen die beiden Darstellerinnen auf hohem Niveau zwischen Entertainment, Schauspiel und Konzertvortrag alle Register ihres vielseitigen Könnens, um den ausverkauften Saal über zwei Stunden mühelos in Atem zu halten.

Selbst im himmlischen Kosmos, so argwöhnt die eine, müsse mal gründlich aufgeräumt werden. Während die andere eine göttliche Ordnung vermutet. Da prallen in erheiternder Zuspitzung zwei kontrastierende Meinungen aufeinander: Klar Schiff machen oder unter den Teppich kehren? Ist man (frau) lieber ein Abstauber und Feger, oder werden lieber Ausreden und Ausflüchte gesucht? Frau Felix schlüpft auch mal in die Rolle der russischen Putzfrau und trifft genau deren Tonfall. Ihr Blick ist nostalgisch verklärt, wenn sie von ihrer Oma träumt: Alles geregelt, übersichtlich, überschaubar. Für Frau Kleebauers überschäumendes und spontanes Temperament ist dies dagegen völlig langweilig.

Einen starken Eindruck hinterließen die beiden auch im Duett: Unbegleitet oder zu der Ukulele intonierten sie Volkslieder wie

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