Grünstadt Wagner wird Touristiker

Touristen lieben die Pfalz, immer mehr kommen ins Leiningerland – auch zur Mandelblüte.
Touristen lieben die Pfalz, immer mehr kommen ins Leiningerland – auch zur Mandelblüte.

Großes Lob von allen Seiten hat am Montagabend Gerhard Laubersheimer bei der Generalversammlung des Vereins „Leiningerland – das Tor zur Pfalz“ im Haus der Deutschen Weinstraße in Bockenheim erhalten. Der langjährige geschäftsführende Vorsitzende wurde verabschiedet, neuer Chef des Vereins ist Grünstadts Bürgermeister Klaus Wagner (CDU).

„Ich habe mich nicht in dieses Amt gedrängt“, sagte Wagner . Er sei aber bereit, Verantwortung zu übernehmen, sagte er mit Blick auf die enorme Bedeutung des Vereins für den Fremdenverkehr in der Region. Frank Rüttger (CDU), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Leiningerland, löst Jürgen Schraut (FWG) ab, der ebenso wie Laubersheimer nicht mehr kandidierte. „Uns verbindet viel mehr als Tourismus“, verwies Rüttger auf gemeinsame Projekte mit der Stadt. „Insofern ist es nur folgerichtig, dass wir zusammen den Verein unterstützen.“ Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) lobte die „hervorragende Arbeit“ von Gerhard Laubersheimer, was an den steigenden Übernachtungszahlen abzulesen sei. 2015 habe man die Schallmauer von 150.000 Gästen durchbrochen. Damals waren es 153.136 Kurzurlauber, 2016 150.753 und im vergangenen Jahr 152.950. Das Leiningerland sei zu einer Marke geworden, mit der man werben könne. Der regionale Tourismus habe sehr große Bedeutung, wobei die Pfalz als prägender Begriff stärker in den Fokus rücken sollte. „Damit können wir in Konkurrenz treten zu Regionen wie Bayerischer Wald und Ostsee“, sagte Ihlenfeld, der den Weg der Landesregierung für falsch hält, ganz Rheinland-Pfalz als Touristenziel zu vermarkten. Er kritisierte auch, dass es aus Mainz zu wenig Fördermittel für den Ausbau des Fremdenverkehrs gebe. Das sei wieder deutlich geworden bei der Entwicklung der Pfalz-Card, die am 1. April an den Start geht, wie Ihlfenfeld sagte. Inhaber der Karte haben unter anderem freien Eintritt zu vielen Einrichtungen und können den Öffentlichen Personennahverkehr gratis nutzen. Durch vom Verein organisierte Veranstaltungen wie dem Erlebnistag Deutsche Weinstraße oder dem Weinstraßenmarathon profitiere der gesamte Landkreis. Laubersheimer, der am 1. Januar 1994 Geschäftsführer des im April 1954 gegründeten Vereins und 2009 zum Vorsitzenden gewählt wurde, ließ das knappe Vierteljahrhundert Revue passieren, in dem er versuchte, „dem Tourismus im Leiningerland den Stellenwert zu geben, den er verdient hat“. In den 24 Jahren stieg die Mitgliederanzahl von 43 auf 189 und die beiden Verbandsgemeinden Grünstadt-Land und Hettenleidelheim sowie die Stadt Grünstadt „gaben Zuschüsse von insgesamt 830.000 Euro für die Pflege und Förderung des Fremdenverkehrs“. Es wurden Wandertafeln installiert. Bereits 1997 ging die erste Homepage online, drei Fernsehberichte und ein Imageprospekt erhöhten den Bekanntheitsgrad der Region. Zertifizierte Tourist-Informationen wurden in Bockenheim und Grünstadt eingerichtet, Kultur- und Weinbotschafter ausgebildet. Unter anderem drei bedeutende Wanderwege entstanden mit Fördergeldern: der Prädikatsfernwanderweg Pfälzer Weinsteg sowie die Premiumwanderwege Leininger Burgenweg und Leininger Klosterweg. „In der nachfolgenden Leader-Region Rhein-Haardt sind seit 2016 Fördergelder in Höhe von 870.000 Euro in 23 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 2,9 Millionen Euro geflossen“, berichtete Laubersheimer. Bis 2020 stünden noch 1,3 Millionen Euro an Zuschüssen zur Verfügung. VORSTAND Vorsitzender Klaus Wagner, Stellvertreter Frank Rüttger, Kassenwart Willi Haar, Schriftführerin Ingeborg Lefèvre, Beisitzer sind Thomas Charlier (Asselheim), Volker Griebel (Bockenheim), Kai Nippgen (Neuleiningen), Kerstin Pontasch (Kleinkarlbach), Stephan Schenk (Hertlingshausen), Wolfgang Thomeczek (Tiefenthal), Ines Weißensteiner-Wiessler (Neuleiningen) und Helmut Ziegler (Grünstadt).

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