Grünstadt VfR verschläft erste Hälfte

GRÜNSTADT (lau). Dass es für Fußball-Landesligist VfR Grünstadt in der Begegnung des 27. Spieltages gegen das abstiegsgefährdete Team von TuS Marienborn gestern um nichts mehr ging, merkten die Grünstadter Anhänger unter den insgesamt 78 Besuchern. So wunderte es letztlich auch keinen, dass die Rheinhessen mit einem 4:2-Erfolg drei wichtige Punkte aus dem Leiningerland entführten.

Es war deutlich zu spüren, dass sich die Mainzer Vorstadtelf einiges vorgenommen hatte. VfR-Spielercoach Fabian Herchenhan, der sich kurz vor Schluss sichtlich enttäuscht gegen Florian Frank auswechseln ließ, hatte seine Akteure zuvor gewarnt und versucht, deutlich zu machen, dass Marienborn viel stärker sei, als der drittletzte Tabellenrang dies ausdrücke. In der Tat: Die Rheinhessen gingen im Rudolf-Harbig-Stadion selbstbewusst zu Werke, machten die Räume eng und ließen dabei den Gastgebern, die oft zu ungestüm und unkonzentriert anrannten, wenig Platz. Oftmals verstrickten sich die Platzherren zu sehr in Zweikämpfe und übertrieben die Einzelaktionen. Vom gewohnten und gradlinigen Kombinationsfußball, den der VfR schon so oft in dieser Saison erfolgreich zelebriert hatte, war wenig oder überhaupt nichts zu sehen. Dennoch besaß Grünstadt die erste Chance, als ein Kopfball von Herchenhan – nach Ecke von Fabrizio Moncada – von Gästekeeper Ruben Ragg glänzend pariert wurde (10.). Danach war es Marienborns Goalgetter Frank Berninger, der die Abwehr der Einheimischen wiederholt vor Probleme stellte. So sorgte er mit einem Freistoß von der Strafraumgrenze für die Führung seiner Mannschaft (18.). Der Treffer schien allerdings für Torwart Mischa Mayer, der den Vorzug vor Stammkeeper Martin Gaspar erhielt, nicht ganz unhaltbar. Vier Minuten danach fiel der Ausgleich, als Tobias Fath einen Eckball von Moncada einköpfte. Doch fast im Gegenzug gelang Marienborn wieder die Führung durch Torjäger Berninger. Schlussmann Mayer konnte einen Schuss nur abklatschen, genau auf den Mainzer, der sich diese Chance zum 2:1 natürlich nicht entgehen ließ (24.). Zwei Minuten später sollte es noch schlimmer kommen, als nämlich der kaum aufzuhaltende, pfeilschnelle Dennis Ritz die VfR-Abwehr überlief und von der Grundlinie auf Etienne Portmann passte. Der musste nur noch den Fuß hinhalten. Der 3:1-Pausenstand für die Rheinhessen war perfekt. Es wollte einfach an diesem Tag auf VfR-Seite nicht viel gelingen und die unsichere Abwehr um Spielführer Uwe Rebholz, der auch nicht seinen besten Tag erwischte, hatte viel Glück, als kurz nach Wiederanpfiff Berninger völlig freistehend das Leder unkontrolliert über das Grünstadter Gehäuse schoss. Das hätte eigentlich das 4:1 sein müssen. Trotzdem: Immer wieder versuchte Herchenhan, Kontrolle ins Spiel seiner Elf zu bringen und als dem Spielertrainer mit einem Freistoßtreffer der Anschluss zum 2:3 gelang (57.), schöpften alle VfR-Fans noch einmal Hoffnung. Das jedoch nur zwei Minuten, dann verlor Nico Müller im Mittelfeld das Leder und Dennis Ritz stand plötzlich alleine vor Schlussmann Mayer. Unhaltbar sorgte der Marienborner für den 4:2-Endstand (59.). Herchenhans Kommentar: „Die erste Halbzeit haben wir total verschlafen.“ So spielten sie V fR: Mayer - Cassola, Rebholz, Simon, Czekalla - Herchenhan (87. Frank) - Moncada, Lampert (66. Weisenborn), Müller, Fath - Hajra.

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