Kandidaten im Porträt Thomas Dhonau will die Geschicke von Kirchheim lenken

Steht für sozialdemokratische Grundwerte: Thomas Dhonau.
Steht für sozialdemokratische Grundwerte: Thomas Dhonau.

Bei der Kommunalwahl am 9. Juni werden die Karten neu gemischt: Thomas Dhonau, der für die SPD seit zehn Jahren im Kirchheimer Gemeinderat sitzt, will in die Fußstapfen von Bürgermeister Kay Kronemayer (FWG) treten. Warum er kein Freund von leisen Tönen ist.

Dhonau ist überzeugt, immer noch etwas auf Ortsebene bewirken und gestalten zu können, auch wenn die Finanzmittel knapp sind und alles ewig dauert. „Wenn man an einer Sache hartnäckig dranbleibt und einen langen Atem beweist, dann schafft man das schon.“

Der 53-Jährige hat sich vorgenommen, die Weinbaugemeinde positiv weiterzuentwickeln. Dabei scheut er sich nicht, auch unbequem zu sein. Zwar hatte es zunächst nichts gebracht, dass sich der Rat lange Zeit hartnäckig geweigert hatte, die Realsteuern anzuheben – am Ende wurde er von der Kommunalaufsicht dazu gezwungen. Aber die Genugtuung folgte später: Die Kirchheimer hatten Recht behalten, denn ihr Haushalt war entgegen der Planung im Plus gelandet, sodass man gar nichts hätte heraufsetzen müssen. „Es ist doch ein Irrsinn mit den Hebesätzen. Allein schon, dass die Erhöhung ins Blaue hinein beschlossen werden muss. Denn uns liegen noch immer für drei vergangene Jahre keine Abschlüsse vor.“

„Widerstand ist nicht zwecklos“

„Ich bin der Meinung, dass man nicht alles, was von oben kommt, mitmachen sollte. Wenn man sich nicht wehrt, läuft es weiter wie bisher. Wer aber schreit, wird irgendwann gehört. Widerstand ist nicht zwecklos“, erläutert Dhonau. Der gebürtige Pirmasenser, der sich im Rotary Club und in einigen Vereinen engagiert, findet es „unerträglich, wenn Leute sich nur hinstellen und meckern statt aktiv zu werden“. Das könne man auf Ortsebene zwar auch ohne Parteibuch, findet der Vater zweier erwachsener Töchter. Im April 2016 trat er jedoch in die SPD ein.

Auf die Frage, ob er sich dort aktuell noch zu Hause fühlt, antwortet er mit „natürlich“ und führt aus: „Auch wenn ich mit dem Personal nicht zufrieden bin, die sozialdemokratischen Grundwerte sind tief in mir drin und ich sehe keine Alternative.“ Die Mitgliedschaft zu beenden, wäre der falsche Weg. Vernünftiger sei es zu versuchen, mit Anregungen und eventuell Mitstreitern Einfluss zu nehmen.

„Neubau der Schule hat Priorität“

Zeit, um das Amt des Ortschefs angemessen auszuüben, wird er sich nehmen können, ist Dhonau überzeugt. Der Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin, der am Klinikum Ludwigshafen insbesondere Herzoperationen begleitet, hat zwischendurch die Möglichkeit, sich an den Laptop zurückzuziehen und beispielsweise E-Mails zu beantworten. Im Bedarfsfall würde er seine Arbeitszeit ein wenig reduzieren.

Auf die konkrete Ortspolitik angesprochen, sagt er: „Der Neubau der Grundschule und die Schaffung eines neuen Heims für den Sportverein stehen ganz oben auf der Agenda.“ Auch müssten der Rote und der Schwarze Platz endlich attraktiv gestaltet werden. Dann seien die Straßen gemäß der aufgestellten Prioritätenliste nach und nach zu sanieren und das erstellte Dorferneuerungsprogramm abzuarbeiten, so Dhonau, der in seiner Freizeit gern wandert und Mountainbike fährt.

Drei Bekenntnisse

1. Ich lebe gerne in Kirchheim, weil … es ein perfekt gelegenes Dorf ist mit liebevollen Menschen und alles hat, um richtig gut zu leben.
2. Überhaupt nicht leiden kann ich … Intoleranz, schlechtes Essen und schlechten Wein.
3. Ich will Bürgermeister werden, weil ... es eine offene klare Person braucht, die verbindet und auch noch Freude dabei hat.

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