Neuleiningen Statt Sandstein: Christusfigur aus dem 3D-Drucker?

In keiner guten Verfassung: die beschädigte Sandsteinskulptur.
In keiner guten Verfassung: die beschädigte Sandsteinskulptur.

Dass die Christusfigur an der Straße Am Kreuz in Neuleiningen restauriert werden muss, war schon lange klar. Passiert ist dennoch nichts. Im November hat der Corpus dann sein Haupt verloren. Seither wird über die Instandsetzung diskutiert. Und das doch einigermaßen kopflos.

Bei der Zusammenkunft des Gemeinderats hieß es, dass eine umfangreiche Reparatur, bei der der Kopf wieder befestigt wird und Beschädigungen am Corpus beseitigt werden, mit etwa 10.000 Euro zu Buche schlagen wird. Eine Sanierung im größeren Stil, bei der die Skulptur demontiert und auch der Sockel erneuert wird, soll zirka auf das Doppelte kommen. Von einem Kostenvoranschlag über 18.000 Euro hatte Bürgermeister Franz Adam (CDU) schon im November gesprochen. Dabei bezog er sich auf ein Angebot eines regionalen Bildhauers aus dem Jahr 2013. „Den hatten wir damals kontaktiert, weil die Arme der Figur Risse bekommen hatten und wir wissen wollten, was eine Reparatur kostet“, so der Ortschef zur RHEINPFALZ. Es sei dann aber immer die Frage gewesen, wie man das finanzieren soll.

Kopie mit 3D-Drucker

Martin Kranz (FWG) sagte: „Ich hätte gern mal Angebote gesehen.“ In den Sitzungsunterlagen befand sich nur die Offerte eines Restaurators, die auf den 30. August 2021 datiert ist – also 15 Monate, bevor die Jesusfigur kopflos wurde. An seine Berechnungen fühlte sich der Handwerker damals lediglich sechs Wochen lang gebunden. Auf Anfrage lässt die Verbandsgemeinde über ihre Pressestelle mitteilen: „Bei dem Angebot aus dem Jahr 2021 handelt es sich lediglich um eine Information für den Gemeinderat.“ Frank Knöll (CDU) betrachtete die einzelnen Posten. Er kritisierte unter anderem die Pauschale für das Stellen eines Gerüstes in Höhe von 1600 Euro als viel zu teuer und meinte zur Dokumentation für 450 Euro, dass er eine Beschreibung der Arbeiten deutlich günstiger machen könne.

Kranz schlug vor, eine Kopie der Figur mit einem 3D-Drucker anzufertigen. „Mit dieser Technik lässt sich heute auch Sandstein imitieren“, erläuterte der FWG-Mann. Knöll unterstützte diesen Vorschlag und meinte, das unter Denkmalschutz stehende Original von 1737 könne man dann der Kirche übergeben.

Zu einer Entscheidung über das weitere Vorgehen gelangte das Gremium nicht. Am Samstag, 25. März, soll sich der Bauausschuss das Ganze vor Ort anschauen. Laut Adam wird auch ein Experte dabei sein. Treffpunkt: 10 Uhr am Kreuz.

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