Leiningerland So kommt der Vogel in die Wasseraufbereitung

Ein ungebetener Gast ist in die Wasseraufbereitungsanlage in Hettenleidelheim eingedrungen.
Ein ungebetener Gast ist in die Wasseraufbereitungsanlage in Hettenleidelheim eingedrungen.

In mehreren Orten der Verbandsgemeinde Leiningerland sind die Menschen am Wochenende darum gebeten worden, das Trinkwasser abzukochen, weil in der Aufbereitungsanlage in Hettenleidelheim ein toter Vogel gefunden worden war. Doch wie ist das Tier da reingekommen?

Mitarbeiter der Werke haben am Sonntag einen toten Vogel in der Trinkwasseraufbereitungsanlage gefunden. Weil sie eine hygienische Verunreinigung des Trinkwassers nicht ausschließen konnten, haben sie die Menschen in einem Teil der Verbandsgemeinde per Katwarn darum gebeten, das Wasser abzukochen, bevor sie es trinken. Um auf Nummer sicher zu gehen, wurde das Wasser mit Chlor versetzt.

Doch wie kann es passieren, dass ein Vogel in die Aufbereitungsanlage gelangt? Werkleiter Ralf Keller erläutert am Dienstag auf RHEINPFALZ-Anfrage, dass ein Teil der Wasseraufbereitungsanlage die Entsäuerungsanlage ist. Und diese Entsäuerungsanlage habe eine Entlüftungsöffnung aus Metall. Man könne sich das vorstellen, wie bei Privathaushalten: Über ein pilzförmiges Dach wird die Abluft abgeführt. Und in eben jene Entlüftungsöffnung hat sich ein größerer Vogel verirrt – vermutlich „reingefressen“, wie Keller sagt: „Es war ein Greifvogel. Er hat es irgendwie geschafft, da reinzukommen.“

Vorgefallen sein muss das Ganze wohl in der Zeit zwischen 19. und 30. April. Das weiß Keller deshalb, weil am 19. April eine routinemäßige mikrobiologische Untersuchung des Wasser vorgenommen wurde: „Und am 23. April hatten wir das Ergebnis: Es war alles einwandfrei.“ Solche Messungen finden routinemäßig jedes Vierteljahr statt.

Wasser wird untersucht

Nach dem Vorfall mit dem Vogel ist das Wasser nun erneut mikrobiologisch untersucht worden, das Ergebnis steht noch aus. „Wir sind in ständiger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt“, sagt Johann Schröder, Abteilungsleiter Wasserversorgung bei den Werken. Mit den Fachleuten des Gesundheitsamts soll auch entschieden werden, ob das Wasser weiter gechlort wird und ob die Empfehlung aufrechterhalten werde, es abzukochen. Die Entsäuerungsanlage selbst sei chemisch und mechanisch gereinigt worden, sie soll alsbald wieder in Betrieb genommen werden, da sie für die Aufbereitung gebraucht werde.

Die Werke seien von einem Kunden, der selbst Messungen durchführt, darauf hingewiesen worden, dass etwas mit dem Wasser „nicht in Ordnung“ sei, wie Werkleiter Keller sagt: „Wir haben das natürlich ernst genommen und nach der Ursache gesucht.“ Zunächst habe man am Sonntagvormittag eine Feder im Umfeld der Entsäuerungsanlage entdeckt und weiter gesucht. Daraufhin sei in der Anlage selbst das verendete Tier gefunden worden. Allerdings, das betonen Keller und Schröder, gebe es keinen Zusammenhang zwischen dem Vogel-Vorfall in der Entsäuerungsanlage und dem Problem des Kunden. Dies sei auf eine andere Ursache, die nichts mit den Werken zu tun habe, zurückzuführen. Die Werke wollen die Bewohner von Altleiningen, Höningen, Carlsberg, Hertlingshausen, Hettenleidelheim, Tiefenthal, Wattenheim und Nackterhof informieren, wann das Wasser wieder getrunken werden kann, ohne dass es abgekocht werden muss.

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