Grünstadt Saal wird zur Tanzfläche

Garant für ein volles Haus: Ingo Appelt.
Garant für ein volles Haus: Ingo Appelt.

Auch für die kommende Saison haben die Verantwortlichen der Stadt Eisenberg und die Mitglieder des Kulturausschusses ein abwechslungsreiches Theaterprogramm auf die Beine gestellt. Dabei gibt es einige Besonderheiten. Gleich drei Vertreter der Comedy- und Kabarettszene sind engagiert worden. Und erstmals wird es eine Veranstaltung geben, bei der die Stühle aus dem Evangelischen Gemeindehaus geräumt werden. Der Kartenvorverkauf beginnt heute.

„Alpenrock vom Feinsten und Party non stop“ versprechen die Schürzenjäger, die die Theatersaison am 28. September einläuten werden. Hinter diesem Bandnamen verbirgt sich die 2011 neu formierte Gruppe, die die Hits wie „Sierra Madre“, „Träume sind stärker“ oder „Treff“ ma uns in der Mitt’n“ der gleichnamigen, 2007 aufgelösten Band auf die Bühne bringt. Aber auch neue Stücke werden präsentiert. Die für Kultur zuständige Mitarbeiterin Christel Fellenberger erzählt, wie sie auf das Tiroler Sextett kam: „Die Schürzenjäger haben mal in Rockenhausen gespielt.“ Da man bei deren Musik nicht still sitzen könne, werde im Saal eine Tanzfläche eingerichtet. Dagegen bleibt das Gemeindehaus im März 2019 für das Konzert von The Magic of Queen classic, die aus einer Rockband und einem siebenköpfigen Streichorchester besteht, bestuhlt. In neuen Arrangements interpretiert der aus der Oberpfalz stammende Frontman Markus Engelstädter die Welthits von Freddie Mercurys legendärer Gruppe Queen. Dabei singt er auch im Duett mit der amerikanischen Sopranistin Aurora Ann Roesner, zum Beispiel die Hymne „Barcelona“. Mit der Wiener Sopranistin Christiane Linke trägt der Tenor Stefan Lex aus Dortmund unter anderem das „La Traviata“-Trinklied „Tonight“ vor. Begleitet werden die zwei von dem rein weiblichen Sextett Pomp-A-Dur. Fellenberger ist überzeugt, dass „das gut werden wird“ und berichtet: „Der Sänger hat schon einmal hier bei einem Neujahrskonzert auf der Bühne gestanden und hatte angefragt, ob er mal mit einer kleinen Formation kommen könnte.“ Apropos Neujahrskonzert: Zum mittlerweile achten Mal wird dieses wieder im Januar vom Johann-Strauß-Orchester geboten. „Da kommen wir nicht drum herum, denn es kommt immer sehr gut an“, sagt Fellenberger. Stadtbürgermeister Adolf Kauth (FWG) erklärt einen der Gründe: „Die Sinfoniker präsentieren jedes Mal ein neues Programm und bringen wechselnde Solisten mit.“ Eine „schöne Mischung mit Tiefgang“ verspricht sich Kauth vom „Winterzauber“ Mitte Dezember – von Sound of Music Concerts aus Essen, derselben Produktionsfirma, die in Eisenberg schon die Udo-Jürgens-Show „Merci Chérie“ gezeigt hat. Angekündigt ist ein Programm mit melancholischen und humorvollen Chansons, Evergreens, Filmhits, Klassik, Musicalstücken, Popsongs und Schlagern, dazu Geschichten und ein musikalischer Jahresrückblick. „Best of Songs and Satire“ hat Pe Werner im Gepäck, die aus Heidelberg stammende Sängerin, Komponistin und Kabarettistin. Sie wird das Publikum auf eine ganz persönliche Reise „von A nach Pe“ mitnehmen. Am Flügel wird sie begleitet von dem Mannheimer Pianisten Peter Grabinger. Der Vorsitzende des Kulturausschusses, Georg Grünewald (CDU), tippt auf eine gute Resonanz bei diesem Programmpunkt. Ein volles Haus wird erwartet, wenn Ingo Appelt kommt, denn schon 2007 und 2013 hat der Comedian in dieser Hinsicht nicht enttäuscht. Nun verspricht er „Jetzt noch besser“ zu sein bei seinem Programm „Besser... ist besser!“ Dabei bringt der selbst ernannte Wanderprediger aus Essen in 120 Minuten die Höhepunkte vergangener Shows auf die Bühne, gespickt mit einigen Überraschungen, und verbreitet so gute Laune. Das gelingt sicherlich auch Christian Habekost, der „äfach net zu stoppe is“ und im November zu erleben sein wird. „Er ist zum ersten Mal bei uns“, sagt Fellenberger und Kauth erklärt: „Wir wollten auch ein Mundart-Angebot abdecken.“ Als „De edle Wilde“ wird der gebürtige Kurpfälzer und heutige Wahlpfälzer zu einem Safari-Trip des von Natur aus guten Menschen in die multikulturellen Jagd- und Abgründe einladen. Sehr amüsant ist laut Kauth auch das „Frühstück bei Monsieur Henri“, eine Komödie von Ivan Calbérac, die er aus dem Fernsehen kennt. In Eisenberg wird das Stück vom schon bewährten Theater am Altstadtmarkt Braunschweig gezeigt. Die Landesbühne Rheinland-Pfalz wird das Märchen „Der Froschkönig“ für die jüngsten Besucher aufführen – wieder zweimal, „damit alle Kinder die Chance haben, zu kommen“, so Kauth.

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