Grünstadt Rudolf-Harbig-Anlage: Startschuss für nächstes Millionen-Projekt

Die Rudolf-Harbig-Anlage in Grünstadt wird erneuert.
Die Rudolf-Harbig-Anlage in Grünstadt wird erneuert.

Der Ausbau der Rudolf-Harbig-Anlage ist beschlossene Sache: Der Stadtrat hat am Dienstag ein Sechs-Millionen-Euro-Paket abgesegnet. Offen ist derzeit noch, in welchem Maße Material verbaut worden ist, dass heute als belastet eingestuft wird.

Für die Stadt wird die Sanierung des fast 50 Jahre alten Stadions eine teure Angelegenheit: Sie selbst muss 4,8 Millionen Euro dafür zahlen, aus Berlin kommen 1,1 Millionen Euro. Die Förderung des Bundes ist gedeckelt, auch wenn die geplanten Ausgaben für das Projekt stark gestiegen sind – zwischen Oktober 2021 und Juni um 20 Prozent. Das Sanitär- und Umkleidegebäude neu zu bauen, kostet 2,6 Millionen Euro. Eine Million Euro wird für den Bau des Kunstrasenspielfeldes für Hockey veranschlagt. Die Oberflächenentwässerung ist mit 288.000 Euro eingepreist, um das Gelände herzurichten, werden 95.000 Euro veranschlagt. Offen ist, was die Entsorgung von belastetem Erdreich kostet, falls solches vorgefunden wird. „Es ist beprobt worden, aber die Ergebnisse sind noch nicht da“, informierte Bauamtsleiterin Melanie Vatter am Dienstagabend in der Ratssitzung. Falls das Material unbelastet ist, könnte eine landwirtschaftlich genutzte Fläche im Süden zum Biker-Parcours werden, der mit eben jenem Aushub geformt wird.

Das ist geplant

Die Sportanlage soll im Großen und Ganzen so erhalten bleiben, wie sie derzeit ist. Die Leichtathletikanlage soll an den Naturrasenplatz andocken. Das ist möglich, weil die Sanierung des Rasenplatzes, die eigentlich erst in einigen Jahren erfolgen sollte, vorgezogen wird. Somit könne man das Herstellen der Leichtathletikanlagen und die Sanierung des Rasenplatzes kombinieren. Der neue Hockeyplatz kann an der Stelle des heutigen Hartplatzes errichtet werden.

Und wie soll der Naturrasenplatz mit Leichtathletikanlage aussehen? Im nördlichen Teil können Fußballer auf einer Rasenfläche trainieren, im südlichen Teil ist Platz für Hochsprung, Kugelstoßen und den Speerwurf (Letzteres nur für Wettkämpfe). Auf die derzeit ungenutzte Aschefläche vor der Tribüne soll eine Weitsprunganlage gebaut werden. Umgeben wird der Rasenplatz von sechs (dann erneuerten) Laufbahnen. Die Sportler und Besucher sollen auf einem Teil des heutigen Hartplatzes im Norden parken können. Die TSG hat eine Übernahme von maximal 50.000 Euro für die Ausstattung der Leichtathletikanlage in Aussicht gestellt.

Es muss noch untersucht werden, wie stark frequentiert der Bahnübergang Uhlandstraße werden kann, über den die Besucher den neuen Parkplatz anfahren, ohne dass ein teurer Umbau des Übergangs erforderlich ist. Die Verwaltung wird jetzt einen Antrag für die wasserrechtliche Genehmigung stellen, die wiederum erforderlich ist, um den Bauantrag für das neue Sanitärgebäude stellen zu können. Baubeginn könnte im kommenden Jahr sein, hieß es jüngst bei einer Sitzung.

Elke Vetter (Grüne) erneuerte im Rat ihre Kritik daran, dass in den Unterlagen der Ratsmitglieder nicht hinreichend auf Maßnahmen für den Klimaschutz eingegangen werde. Dieser ist eines der Ziele, die für die Förderung durch den Bund erfüllt werden müssen. Bauamtsleiterin Vatter versicherte, dass der Klimaschutz eine Rolle spielen werde. In einer Sitzung vor zwei Wochen hatte sie unter anderem ausgeführt, dass auf dem neuen Gebäude eine Photovoltaikanlage vorgesehen sei, zudem solle der Naturrasen mit einer Zisterne bewässert werden, die Regenwasser auffängt.

Was ist mit dem PTC?

Mimmo Scarmato (CDU) interessierte, ob es eine Möglichkeit gibt, dass der Park-Tennisclub eine Trainingshalle in der Rudolf-Harbig-Anlage errichtet. Der Verein wollte im Stadtpark eine Traglufthalle aufstellen, um zwischen Oktober und April eine überdachte Trainingsmöglichkeit zu haben. Der Kreis hatte dafür keine Baugenehmigung erteilt, weil dieses Vorhaben „einen erheblichen Eingriff in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild“ darstelle.

Bürgermeister Klaus Wagner (CDU) informierte die Ratsmitglieder darüber, dass es ursprünglich geplant gewesen sei, dass der Tennisclub ins Stadion integriert werde. Diese Überlegungen seien nicht weiterverfolgt worden, weil die Planungen dafür viel Zeit in Anspruch genommen hätten: „Das hätte sich über Jahre hingezogen.“

Nächste Woche sei ein Termin mit den Beteiligten geplant, bei dem besprochen werde, wie es weitergehen könnte.

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