Grünstadt Nur noch als 9er-Team

«KERZENHEIM/GRÜNSTADT.»Es war eine schwierige Saison für die Frauen-Spielgemeinschaft der TSG Kerzenheim und des VfR Grünstadt, die in der vorangegangenen Saison noch Vizemeister der Bezirksliga wurde. Oft blieb in der gerade beendeten Saison die SG verletzungsgeschwächt hinter den eigenen Erwartungen zurück. Ihr Potenzial konnte die Elf als Favoritenschreck zeigen.

Unter die ersten Fünf zu kommen, war in der Winterpause das gesteckte Ziel von Trainer Daniel Herstein. Zu Saisonende steht seine Mannschaft mit 30 Punkten – punktgleich mit dem Tabellendritten und Vierten – nur aufgrund des Torverhältnisses von 55:41 auf dem fünften Tabellenplatz. Saisonziel erreicht. Dennoch war es eine der schwierigsten Spielzeiten in Hersteins dreijähriger Trainerzeit. Besonders die Hinrunde, welche die Mannschaft ohne Leistungsträger wie Dorothee Mock (Auslandsaufenthalt) oder Kapitänin Jennifer Hilbert (Verletzung) bestreiten musste, verlief mit 31 Gegentoren alles andere als optimal und drückte die Mannschaft in einen Negativstrudel sowie zwischenzeitlich auf Tabellenrang zehn. Zudem schaffte es die Elf nicht, Spiele, in denen sie eigentlich überlegen war, für sich zu entscheiden, da es an der Chancenverwertung mangelte. „Klar, war das für uns als Mannschaft belastend, aber wir haben es geschafft, uns da zusammen raus zu kämpfen“, sagt Herstein. Zwei Mal den jeweiligen Tabellenführer geschlagen Die Kehrtwende brachte der 4:2-Sieg gegen die SG Waldsee/Schifferstadt. Mit einem 5:1-Sieg gegen den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer SV Dudenhofen, setzte die SG zudem ein Ausrufezeichen und stellte unter Beweis, dass die Mannschaft noch lange nicht abgeschrieben war. Wieder erstarkt, unter anderem durch die Rückkehr von Dorothee Mock, verlor die SG nach der Winterpause in fünf Partien nur das Derby gegen Freinsheim, konnte ansonsten drei Punkte einfahren, auch wenn ein Spiel davon über den grünen Tisch an die Herstein-Elf ging. Zudem zeigte die SG mit einem weiteren Sieg gegen den damaligen Tabellenführer ASV Harthausen (3:2), welche Leistung möglich gewesen wäre. „Es war nach der Hinrunde klar, dass wir nicht vorne mitspielen werden. Trotzdem hat die Mannschaft besonders in der Rückrunde ihr Potenzial gezeigt und deshalb eine gute Runde gespielt.“ Neben den spielerischen Herausforderungen musste die SG sich zum Saisonende auch mit Existenzproblemen auseinandersetzen. Zwar war der Kader der SG in der Vergangenheit breit aufgestellt, doch mit den Abgängen von Lisa Schuh, Selma Körner und Dorothee Mock verliert Herstein zur neuen Saison die Säulen seiner Mannschaft. Die Folge: Auch wenn die SG zunächst abgeneigt war, wird sie in Zukunft ein 9er-Team in der Bezirksliga melden. „Wir müssen schauen, wie sich das entwickelt, das wird für mich als Trainer eine neue Herausforderung“, erklärt Herstein.

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