Grünstadt Neue Züge sollen pünktlicher fahren

Einiges Aufsehen erregten gestern in Bad Dürkheim die neuen Triebwagen der Deutschen Bahn (DB), die erstmals auf ihrer künftigen Einsatzstrecke von Neustadt über Bad Dürkheim nach Grünstadt zu sehen waren. Von Grünstadt aus fahren die Züge künftig auch nach Frankenthal, Monsheim und Ramsen über Eisenberg.

So mancher Fahrgast, der auf seinen regulären Zug in Richtung Neustadt wartete, wäre am liebsten gleich in den schicken neuen Zug eingestiegen – nicht nur, weil er eine – gestern tatsächlich auch funktionierende – Klimaanlage hat. Wie berichtet, bekommt die DB für das Los eins des Dieselnetzes Südwest, zu dem in der Pfalz die Linien von Neustadt über Bad Dürkheim und Grünstadt nach Monsheim sowie von Frankenthal über Grünstadt und Eisenberg nach Ramsen gehören, 38 Triebwagen des von Alstom hergestellten „Lint“. Die Abkürzung Lint steht für „Leichter innovativer Nahverkehrstriebwagen“. Davon gehören 24 zur Variante Lint 54 mit 162 Sitzplätzen und 14 zur Variante Lint 41 mit 113 Sitzplätzen. Andreas Schilling, Chef von DB Regio Südwest mit Sitz in Mannheim, sagte gestern in Bad Dürkheim, dass die Anlieferung der Fahrzeuge bisher nach Plan laufe und die DB damit rechne, rechtzeitig vor dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember über alle bestellten Triebwagen zu verfügen. Die Ausbildung der Lokführer habe bereits begonnen. Die neuen Triebwagen, die mit einer Motorleistung von 780 Kilowatt (KW) bei der kleineren und sogar 1170 KW bei der größeren Variante deutlich stärker motorisiert sind als die bisher eingesetzten Triebwagen der Baureihe 628 mit 410 oder 485 KW, können dank ihrer besseren Beschleunigungsfähigkeit auch den neuen Haltepunkt Frankenthal Süd bedienen. Künftig kann dort statt bisher im Frankenthaler Hauptbahnhof in die Züge nach Ludwigshafen und Mannheim umgestiegen werden. Damit besteht Grund zur Hoffnung, dass der bisher knappe Anschluss in Frankenthal künftig zuverlässiger funktioniert. Abgesehen vom zusätzlichen Halt in Frankenthal Süd bleibt es im kommenden Dezember zunächst weitgehend beim gewohnten Fahrplan. Seit Einführung des Rheinland-Pfalz-Takts im Mai 1994 fahren von Grünstadt aus stündlich Züge nach Neustadt, Frankenthal und Eisenberg. Hinzu kamen später die Strecke nach Monsheim und der Abschnitt über Ramsen zum Eiswoog. Eine weitere Verbesserung des Angebots auf der stark frequentierten Linie von Grünstadt über Freinsheim nach Frankenthal wird möglich, wenn voraussichtlich ab Dezember 2016 der wiederaufgebaute Kreuzungsbahnhof in Kirchheim zur Verfügung steht. Dann können Züge von Grünstadt nach Frankenthal im Halbstundentakt mit günstigen Anschlüssen in Frankenthal Süd an die heutige Regionalbahn und künftige S-Bahn nach Ludwigshafen und Mannheim fahren.

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