Eisenberg/Leiningerland Nabu: 4030 Tiere gerettet

Erdkröten, die bei ihrer Wanderung vom Nabu gerettet wurden - hier noch im sicheren Eimer.
Erdkröten, die bei ihrer Wanderung vom Nabu gerettet wurden - hier noch im sicheren Eimer.

Der Naturschutzbund (Nabu) Eisenberg/Leiningerland hat den mobilen Krötenzaun, der rechts und links der Landstraße 395 parallel zum Eiswoog vom 25. Februar bis 15. April aufgestellt war, wieder entfernt. Die Bilanz der Tierzählung lässt aufhorchen.

25 Eimer wurden von Mitgliedern und Freunden des Nabu Eisenberg/Leiningerland entlang des Krötenzaunes auf einer Länge von insgesamt 294 Metern hinter den Leitplanken vergraben, um Kröten, Frösche und Molche vor dem Tod auf der Landstraße zu bewahren.

Viele Tausend Amphibien werden jedes Jahr beim Überqueren von Landstraßen getötet, entweder überfahren oder sie fallen dem Strömungsdruck der Autos zum Opfer. „Bereits bei einer Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern platzen die Lungen der empfindlichen Amphibien“, gibt Ruth Wölke zu bedenken, die seit Jahren für den Nabu das Krötenprojekt leitet. Obwohl der Nabu am Eiswoog deshalb Hinweisschilder aufgestellt habe, um die Autofahrer daran zu erinnern, die Geschwindigkeit anzupassen, seien viele Tiere getötet worden.

Die Kröteneimer wurden täglich in den Morgen- und Abendstunden kontrolliert und die Tiere dann sicher in ihrer Wanderrichtung ausgesetzt. „Zusätzlich haben wir entlang der L 395 und auf dem Parkplatz in den Abendstunden kontrolliert und die Amphibien über die Straße getragen“, sagt Wölke. Am Zubringer zum Gasthof Forelle war kein Zaun errichtet worden, zwei Warnschilder am Forstweg und Parkplatz und zwei Parkschilder, mit dem Hinweis, bitte hier zu parken, waren am unteren Parkplatz montiert worden. „Insgesamt konnten wir 4030 Tiere retten und sicher über die Straße bringen“, resümiert Wölke.

Was der Nabu bedauert

Am Amphibienzaun wurden 1732 Erdkröten, davon 953 Rückwanderer, 106 Molche und drei Grasfrösche gesammelt, an der Straße 2138 Erdkröten, davon 592 Rückwanderer, 31 Molche und 20 Grasfrösche. „Im Vergleich zu 2022 hatten wir in diesem Jahr 1750 Stück weniger Erdkröten, nur Faden- und keine Berg- oder Teichmolche und auch etwas weniger Frösche“, so die Fachfrau. Sie vermutet, dass der Rückgang auf die letzten heißen Sommer zurückzuführen ist, in anderen Regionen seien ähnliche Rückgänge zu verzeichnen. „In den Eimern hatten wir mehr Rückkehrer als Laichwanderer, gut möglich, dass die ersten Wanderungen wegen der sehr warmen Temperaturen bereits Mitte Februar stattfanden“, sagt sie und bedauert: „Die Molchtümpel am Eiswoog führen kein Wasser mehr und die angekündigte Wasseruntersuchung des Eiswoogs steht nach wie vor aus.“

x