Grünstadt Mit Apfel auf dem Kopf

Mit einer musikalischen Version des Klassikers „Wilhelm Tell“ von Friedrich von Schiller haben Ilona Christina Schulz aus Freinsheim und das Alcina Quartett aus Basel am Samstagnachmittag rund 50 Kinder mit ihren Eltern und Großeltern in der Stadtmission Grünstadt begeistert.

Die vier- bis sechsjährigen Zuschauer, vornehmlich Teilnehmer der musikalischen Früherziehung der Musikschule Leiningerland, unterstützen die Handlung mit kräftigem Wind-, Regen- oder Hundegeheul sowie mit Rabenkrächz-Geräuschen, als die Schauspielerin Ilona Christina Schulz die Geschichte um den Freiheitskämpfer Wilhelm Tell erzählt. Diese ist laut der Fachbereichsleiterin für Elementare Musikpädagogik der Musikschule, Monika Macziol, zuvor im Unterricht ausführlich behandelt worden. „Wir haben auch über die Instrumente gesprochen“, sagt sie. Schulz versteht es, die Kinder zu fesseln und mit in das Geschehen einzubeziehen. Als sie das Publikum auffordert, den am Eingang erhaltenen Apfel jeweils auf dem Kopf zu platzieren, damit ihn Tell mit der Armbrust herunterschießen kann, halten alle vor Spannung den Atem an. Als dann die Nachricht ertönt „Der Apfel ist gefallen – der Knabe lebt“, werden die Äpfel erleichtert aufgegessen. Das Alcina Quartett aus vier Schülern der Talentförderklasse der Musik Akademie Basel, brilliert nicht nur musikalisch, sondern auch schauspielerisch. Das Stück selbst hat Schulz geschrieben, frei nach Schiller, und die Ouvertüre von Gioachino Rossini aus der Oper „Wilhelm Tell“ für Streichquartett arrangieren lassen. Schulz studierte Gesang und Schauspiel, wurde mit einem Kulturpreis im Fach Schauspiel ausgezeichnet und ist Bundespreisträgerin im Fach Chanson. Neben vielen Fernsehauftritten gastiert sie regelmäßig in der Villa Musica, der Oper Frankfurt, der Deutschen Staatsphilharmonie, der Südwestdeutschen Philharmonie und der Deutschen Radiophilharmonie.