Grünstadt Max Kirschbaum bezwingt den bösen Engel

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HERTLINGSHAUSEN. Er kommt daher wie die Mischung aus australischem Surferboy und Caveman. Lange Haare, Vollbart und ganz locker. Max Kirschbaum hat es jedenfalls am Samstag wieder getan. Wie schon im vergangenen Jahr gewann der 29-jährige Eisenberger mit der Zeit von 7:39,38 Stunden den Lauf über die Ultrastrecke von 85,6 Kilometern beim vierten Saxoprint-Pfalztrail.

„Es war in Ordnung“, sagte der Sieger, der im Ziel in Hertlingshausen über eine halbe Stunde Vorsprung auf den Zweiten Tim Winkler (8:14,28) hatte. Platz drei belegte der Mexikaner Charles A. Gomez (8:18,03). „Es ist ein sehr schwerer Ultratrail, sehr anspruchsvoll, denn es gibt eben sehr langsame Stücke über Stock und Stein und dann Abschnitte auf dem Asphalt. Da sind Straßenläuferqualitäten gefragt“, befand Kirschbaum, der zugab: „Ich bin ab Kilometer 15 alleine gelaufen, aber mittendrin habe ich mich schon gefragt, ob das von der Kraft her reicht. Ich hatte ja erst vor kurzem eine Meisterschaft hinter mir. Gerade bei Bad Dürkheim, wo die Landschaft doch lange gleich aussieht, hat man da mental Höhen und Tiefen.“ Doch Kirschbaum bezwang seinen bösen Engel auf der Schulter und rannte den Sieg nach Hause. Lob hatte der in Otterbach wohnende Laufspezialist am Ende für die Organisatoren: „Meine Ultratrail-Premiere war hier in Hertlingshausen, da habe ich mich noch verlaufen, auch weil die Streckenmarkierungen schlecht gesteckt waren. Aber in den vergangenen Jahren ist die Organisation richtig professionell geworden. Das ist schon eine gute Veranstaltung.“ Beste Frau über die Ultrastrecke war Katrin Grieger, die nach 9:34,48 Stunden über die Ziellinie lief. Carol Doisneau (10:18,48) wurde Zweite. Platz drei belegte Yvonne Lehnert (10:50,57). Gestartet waren die Ultra-Läufer am Morgen um 6.30 Uhr in Hertlingshausen. Da war es noch dunkel. Die Sonne kam erst später hervor, als der Half- und Quartertrail gestartet wurde. Insgesamt beendeten den Hauptlauf 102 Teilnehmer. Gelaufen wurde vorwiegend auf Waldwegen. Etwa 40 Prozent der Strecke verliefen auf sogenannten Single-Trails – schmale, unbefestigte Wege, die dem Pfalztrail seinen Namen verleihen. Die Teilnehmer durchliefen meist Wälder, sahen aber auch Wiesen und Weinberge und konnten das eine oder andere Mal eine schöne Aussicht auf die Landschaft genießen. Auch das Wetter hielt. Rainer Herberg (2:26,34 Stunden) und Lisa Mehl (2:47,18) entschieden den Half-Trail (32,7 Kilometer) für sich. Den Quarter-Trail über 16,8 Kilometer gewannen Tom Heuer (1:05,14) und Sabine Schmitt (1:26,12). Zweite bei den Damen wurde die Eisenbergerin Marion Fernekeß in 1:27,54 Stunden. Insgesamt kamen 734 Läufer ins Ziel.

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