Eisenberg Kandidaten im Porträt: Warum Stefan Lauble Stadtbürgermeister werden will

Macht digital viel Wahlkampf: Stefan Lauble.
Macht digital viel Wahlkampf: Stefan Lauble.

Stefan Lauble geht als Einzelkämpfer in den Wahlkampf. Ohne eine Partei im Rücken bewirbt sich der 45-Jährige um das Amt des Eisenberger Stadtbürgermeisters. Er hat vor allem die Jugend ins Visier genommen und findet: Hier müsste man mehr tun – und er hat auch eine Vorstellung davon, was genau.

Wenn man Stefan Lauble fragt, warum er sich dazu entschieden hat, kommunalpolitisch aktiv zu werden, dann sagt er: Weil er immer und immer wieder darauf angesprochen wurde. „Mensch Stefan, du müsstest doch.“ In derlei Situationen sei er als Vorsitzender des Vereins „Bürger für Bürger“, den er gegründet hat, immer wieder gekommen.

Der Verein beschreibt ganz gut, wie sich Lauble ein gesellschaftliches Zusammenleben idealerweise vorstellt. „Eine Hand wäscht die andere. Statt zu jammern, helfen sich die Leute hier. Sie übernehmen Einkäufe für Menschen, die das nicht mehr selbst erledigen können. Oder unterstützen als Formularlotsen jene, die Hilfe beim Ausfüllen von Dokumenten brauchen“, zählt Lauble auf, was in dem mittlerweile 166 Mitglieder zählenden Verein in der Stadt geleistet wird. Viele würden sich einen solchen Service von der Verwaltung wünschen. „Aber da muss man fair bleiben, das kann diese nicht leisten, da wären die Sachbearbeiter mit nichts anderem beschäftigt“, so Lauble.

Lauble ist nah dran. Er arbeitet an der Rezeption der Verbandsgemeinde-Verwaltung. Er will also nicht ins Rathaus, er sitzt da schon. Zuvor hat der gelernte Kaufmann im Gesundheitswesen in Sanitätshäusern gearbeitet, mal als Angestellter, aber auch als Selbstständiger.

Kommunalpolitisch ist Lauble, der seit 2015 in Eisenberg lebt, bis dato noch nicht in Erscheinung getreten. Er ist parteilos, war aber mal SPD-Mitglied, würde sich immer noch Mitte links einordnen. Als der gebürtige Ingolstädter noch in Nürnberg gelebt hat, hat er ein Jugendparlament mitgeleitet. „So etwas fehlt in Eisenberg. Dabei würde das helfen, Politikverdrossenheit abzubauen“, findet er.

Überhaupt ist die Jugend sein Thema. „Es braucht hier unbedingt ein Jugendzentrum. Da traut man sich irgendwie nicht ran. Der Jugend fehlt ein fester Treffpunkt, der Rewe-Parkplatz kann es nicht sein. Überall werden sie weggescheucht“, sagt sagt der Vater eines 13-jährigen Sohnes. Das Haus Isenburg hält er für keine gute Idee. „In Nürnberg haben wir mal aus einer früheren Kneipe ein Jugendzentrum gemacht, das hat gut funktioniert. Warum sollte es das nicht auch in Eisenberg geben?“, fragt er. Auch einen Sozialarbeiter, direkt bei der Stadt angestellt, sollte sich die Verwaltung leisten.

Lebensgefühl im Blick

Die Belebung des Marktplatzes habe er sich ebenfalls auf die Fahne geschrieben, über die dortige Dauerbaustelle ärgert er sich. „Da müsste man sich als Stadt mal mit dem Investor an einen Tisch setzen“, sagt er. Auch mit vielen Gewerbetreibenden müsse man reden. Lauble: „Was passiert, wenn die in fünf bis zehn Jahren in Rente gehen? Aus den Läden können nicht nur Wohnungen werden“, sagt er. Das mache ja etwas mit dem Lebensgefühl in der Stadt. Lauble: „Die Menschen wollen hier einkaufen, sich mal in eine Kneipe setzen. Sonst entsteht auch keine Gemeinschaft.“

Welche Chancen er sich ausrechnet? „Mir geht es nicht um meine Person. Ich möchte, dass sich etwas verändert und würde gerne dabei helfen“, sagt er. Der Umstand, dass er zeitweise auf einen Rollstuhl angewiesen ist, stelle da kein Hindernis dar, unterstreicht er.

Drei Bekenntnisse

1. Ich lebe gerne in Eisenberg, weil … Eisenberg multikulti ist.
2. Überhaupt nicht leiden kann ich … dass es hier wenig Gemeinschaftsgefühl gibt.
3. Ich will Bürgermeister werden, weil ... ich die Menschen wieder miteinander ins Gespräch bringen will.

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