Grünstadt Grundstückskäufe laufen ins Geld

Die Umgehung: Blick von der Wirtschaftswegebrücke 1 in Richtung Norden.
Die Umgehung: Blick von der Wirtschaftswegebrücke 1 in Richtung Norden.

«KIRCHHEIM.»Vergangenen Mittwoch ist nach gut dreijähriger Bauzeit die Westumgehung Kirchheim für den Verkehr freigegeben worden (wir berichteten). Vertreter der Bundes- und Landesverkehrsministerien bezifferten bei der Eröffnung die Gesamtkosten der 3,5 Kilometer langen Strecke, die bis dahin mit 21,8 Millionen Euro angegeben worden waren, auf 25,2 Millionen Euro – eine Verteuerung um satte 3,4 Millionen Euro.

Wie es dazu kommen konnte, erläutert der Leiter des Landesbetriebes Mobilität (LBM) in Worms, Bernhard Knoop, auf RHEINPFALZ-Anfrage: „Wir unterscheiden bei unseren Projekten die beiden Blöcke Baukosten (für Straßen, Brücken, Landschaft) und Grunderwerbskosten.“ Der Zukauf von Flächen lief parallel zur Errichtung der neuen B 271. „Insofern ist der Grunderwerb einer Preisentwicklung unterworfen“, so Knoop. Zu Beginn des Projektes – erster Spatenstich war Anfang August 2015 – sei der Kauf benötigter Flächen auf 3,2 Millionen Euro geschätzt worden – neben den Baukosten von 18,6 Millionen Euro. „Die Summe von 21,8 Millionen Euro haben wir in der Vergangenheit genannt. Auf unserer Internetseite standen bis vor wenigen Tagen auch noch diese inzwischen überholten Angaben“, sagt der LBM-Chef. Die 18,6 Millionen Euro setzen sich zusammen aus 8,8 Millionen Euro für die Straße, 8,5 Millionen Euro für die sechs Bauwerke (Brücken und Unterführungen) sowie 1,25 Millionen Euro für den Landschaftsbau. Auf 6,6 Millionen Euro mehr als verdoppelt habe sich aber der Betrag für den Grunderwerb, so Knoop. Die Kostensteigerungen beim Landkauf haben laut Knoop vielfältige Ursachen, dazu gehörten unter anderem ein Anstieg der Bodenrichtwerte in der Region, geänderte Berechnungen der Entschädigungen für die Winzer und die ausgehandelte Verlegung von Ausgleichsflächen. Diese habe zum Erwerb zusätzlicher Areale geführt, die mitunter höherwertig – und damit teurer – waren. Im Übrigen könnte es passieren, dass Kirchheims Westumgehung noch teurer wird. Knoop: „Ob wir die 18,6 Millionen Euro Baukosten halten werden, kann ich zuverlässig erst in drei bis vier Jahren sagen.“ So lange dauere die endgültige Abwicklung von Verträgen und noch zu erteilenden weiteren Aufträgen. Wie berichtet, steht noch der Landschaftsbau an. Bevor im Frühjahr erste Bäume und Sträucher entlang der Umgehung gepflanzt werden können, muss dem Boden, der unter den Bauarbeiten arg gelitten hat, geholfen werden, sich zu regenerieren.

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