Grünstadt Großer Andrang bei Tag der offenen Tür im Grünstadter Kreiskrankenhaus

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Eine große Menschentraube hat sich um den Chefarzt der Chirurgie, Dr. Frank Ehmann, versammelt, der gerade eine Gallenblase operiert. Beim Tag der offenen Tür des Kreiskrankenhauses Grünstadt am Samstag konnten Besucher unter anderem einen minimalinvasiven Eingriff erleben. Die mit großem Aufwand ausgerichtete Veranstaltung war gut besucht. Verwaltungsdirektor Udo Langenbacher zeigte sich mit der Resonanz zufrieden.

„Um zu verhindern, dass es blutet, werden die kleinen Adern mit Hitze verschlossen“, erläutert Ehmann, während er über ein endoskopisches Gerät in das morgens vom Metzger geholte Schweineorgan schneidet. Die Zuschauer schauen gebannt auf den Monitor und verfolgen jeden Handgriff des Mediziners. Nein, anschauen müsse sie sich die Vorführung nicht unbedingt, sagt Sonja Alles aus Göllheim. Dennoch findet sie es spannend, mal in den OP-Saal hineinzugucken. „Wann hat man sonst schon die Gelegenheit?“ Jetzt könne sie sich das, wovon ihre Tochter, die eine Ausbildung am Kreiskrankenhaus macht, immer erzählt, besser vorstellen. Von Ursula Bracke, stellvertretende OP-Pflege-Leiterin, lässt sie sich das Wärmekonzept erläutern, wodurch verhindert wird, dass die Patienten während des Eingriffs frieren. Der Chefarzt der Anästhesie, Dr. Andreas Bernhardt, erzählt einigen Interessierten derweil etwas über die Möglichkeiten der Schmerzbehandlung. Am Tisch vor dem Facharzt für Unfallchirurgie, Rainer Wolf, stehen Schalen und Körbe mit den Ersatzteilen, die bei der Knie- und Hüftgelenkprothetik Anwendung finden. Sein neuer Kollege, Oberarzt Dr. Alfred Schmidgen, drückt Volker Eich einen Akkubohrer in die Hand. Der Grünstadter bohrt ein Loch in ein Imitat aus Polyurethan, das in etwa die Härte und Beschaffenheit eines echten Knochens hat. Gar nicht so einfach, wie er feststellt. Anschließend dreht er eine Schraube hinein. Von Langenbacher und Pflegedirektor Wolfgang Müller lassen sich Besucher, darunter auch Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld, Bürgermeister Klaus Wagner sowie Bundestagsabgeordnete, unter anderem durch den Teil der Zentralsterilisation führen, der extra zugänglich gemacht wurde. Dort zeigt Abteilungsleiterin Christa Bergsträßer den Obrigheimern Rainer und Petra Thum, wie Operationsbesteck für die Reinigung auseinandergenommen wird. Das Ehepaar zeigt sich beeindruckt. „Durch diese Einblicke in sonst verschlossene Bereiche gewinnt man Zutrauen zu dem Krankenhaus“, meint Rainer Thum, der kürzlich Patient in dem 194-Betten-Haus war. Der Grünstadter Alfred Zaun wurde bislang nur ambulant in der Klinik behandelt. Nachdem er sich vom Untergeschoss aus in die zweite Etage „vorgekämpft“ hat, will er nun den neuen Magnetresonanztomographen sehen. Ein Absperrband signalisiert, dass man Abstand von der Sechs-Tonnen-Röhre halten sollte. Auch wenn die kürzlich eingerichtete Praxis der Radiologie Vorderpfalz am Wochenende nicht besetzt sei, laufe die Maschine durch und erzeuge fortwährend ein starkes Magnetfeld, begründet Praxisleiterin Dr. Carola Schöber die Vorsichtsmaßnahme. Am Tisch, wo man sich Blutzucker und Cholesterin bestimmen lassen kann, stehen Lothar und Heidelore Geißler aus Ebertsheim. „Fünf Sterne!“, loben sie das Krankenhaus. Im dritten Stockwerk geht es, vorbei an vielen Türen mit dem Hinweis „Kein Durchgang“, in einen geöffneten Teil der Intensivstation. Dort beantworten die Fachärzte Peter Maus und Igor Keller viele Fragen. Eines der Attraktionen des umfangreichen Rahmenprogramms im Außengelände ist es, auf der Drehleiter der Feuerwehr die Umgebung zu genießen. (abf)

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