Grünstadt Erfinder, Techniker, Manager

91-80514547.jpg

2015 haben im Bereich der Handwerkskammer Pfalz 232 Männer und 28 Frauen in 16 Berufen die Meisterprüfung abgelegt. Kürzlich erhielten sie in Ludwigshafen von Handwerkskammer-Präsidentin Brigitte Mannert und Ministerpräsidentin Malu Dreyer Urkunden.

„Es war schon manchmal eine ziemliche Plackerei“, verriet Isabell Kranz. Die frischgebackene Friseurmeisterin aus Freinsheim schaffte die Prüfung in ihrem Fach als Jahrgangsbeste. „Aber nur, weil mich mein Freund und meine Familie unterstützt haben.“ Immerhin hatte die junge Mutter neben der Meisterschule auch noch zwei kleine Kinder zu versorgen. „Das kann nur mit einer Menge Disziplin funktionieren.“ Disziplin, die alle 260 Jungmeister mitbringen mussten – egal ob sie die Qualifikation in Vollzeit mit dem Besuch der Meisterschule oder abends und an Wochenenden in den Qualifizierungskursen der Handwerkskammer erworben hatten. „Stolz dürfen Sie alle auf das erworbene Zertifikat sein“, so Mannert. Schließlich seien Meister zugleich Erfinder, Techniker, Manager und Ausbilder in einer Person. „Und wir stellen damit sicher, dass Qualität, Kompetenz, Verantwortung und Wissen an nachfolgende Generationen weitergegeben werden“, sagte die Präsidentin der Handwerkskammer Pfalz. Diese Qualifikationen gelten für das gesamte Bundesland, sagte Ministerpräsidentin Dreyer (SPD). „Das Handwerk spielt eine große Rolle für unser Land.“ Und überall brauche es Menschen, die den Weg zum Meisterbrief im Handwerk auf sich nehmen. „Wir brauchen mehr Meister.“ Mannert freute sich, dass der Meisterbrief auch eine Zukunft hat: „Die Europäische Union hat offiziell erklärt, dass sie den deutschen Meisterbrief nicht antasten will.“ Wie Dreyer wolle sie die aktuelle Flüchtlingssituation als Chance für das Handwerk verstanden wissen. „Unser Ansatz ist, möglichst viele ausbildungswillige und -fähige Flüchtlinge in Ausbildung zu bringen.“ Nur so könne dem Fachkräftemangel vor dem Hintergrund des demografischen Wandels entgegengewirkt werden – ausreichende Sprachkenntnisse und gesicherte Aufenthaltserlaubnis vorausgesetzt. (env) Meister aus der Region Jungmeisterin beziehungsweise Jungmeister aus der Region Grünstadt und Eisenberg sind Florian Doll (Dachdeckermeister, Eisenberg), Melanie Skubek und Sarah Sönmez (beide Friseurmeisterinnen aus Kerzenheim), Tobias Georgens (Heizungsbauermeister, Carlsberg), Eric Weber( Kraftfahrzeugtechnikermeister, Grünstadt), Max Herbrandt (Metallbauermeister, Kerzenheim), Lukas Bechtel (Stuckateurmeister, Grünstadt), Alexander Julian Hahn (Zimmerermeister, Carlsberg).

x