Grünstadt Eine Schule zu groß, eine zu klein

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Die Verwaltung der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land will auf zurückgehende Schülerzahlen reagieren. Sie schlägt vor, die Grundschulbezirke Kirchheim und Kleinkarlbach zusammenzulegen.

Wenn der Verbandsgemeinderat in seiner heutigen Sitzung zustimmt, wird es ab dem Schuljahr 2017/2018 einen Schulbezirk Kirchheim/Kleinkarlbach mit einer Schulleitung, aber zwei Gebäuden, in Kleinkarlbach und Kirchheim, geben. Zu dem künftigen neuen Schulbezirk gehören dann die Orte Kirchheim und Bissersheim (Bezirk Kirchheim) sowie Kleinkarlbach, Battenberg und Neuleiningen (Bezirk Kleinkarlbach). Kinder aus den fünf Orten könnten dann unabhängig von ihrem Wohnort auf beide Gebäude verteilt werden. Die Ausgangssituation ist einfach. Blieben die Schulbezirke unverändert, „ist eine Schule zu groß, die andere zu klein“, formuliert VG-Bürgermeister Reinhold Niederhöfer. Wie aus der Vorlage für den Rat hervorgeht, ist die Anzahl der Kinder, die in den Jahren 2017 bis 2021 in Kirchheim eingeschult werden, stabil bis leicht steigend, in Kleinkarlbach sinkt diese Zahl. Für Kirchheim bedeutet das laut Niederhöfer, dass zwei Klassensäle angebaut werden müssten, während zwei Kilometer weiter in Kleinkarlbach problemlos weitere Kinder unterrichtet werden könnten. Wenn beide Schulbezirke zusammengelegt wären, könnten beispielsweise ABC-Schützen aus Bissersheim, die ohnehin mit dem Bus zur Schule kommen, die Klassen in Kleinkarlbach verstärken, erläutert der Bürgermeister. Die Zusammenlegung hat nach Angaben der Verwaltung den positiven Effekt, dass die „neue Schule Kirchheim/Kleinkarlbach auf längere Sicht zweizügig“ bliebe, der Ausfall von Unterricht durch ein größeres Kollegium besser kompensiert werden könnte, die Nutzung des Gebäudes in Kleinkarlbach auf absehbare Zeit gesichert und ein Anbau in Kirchheim nicht erforderlich wäre. Die Verwaltung sieht ihren Vorschlag auch vor dem Hintergrund, dass in die Schullandschaft der Verbandsgemeinde in den nächsten Jahren rund acht Millionen Euro investiert werden müssen: in die Schulgebäude und Sporthallen in Kirchheim, Kleinkarlbach, Gerolsheim und Laumersheim. Allein in Kirchheim werden für eine Generalsanierung zwischen drei und 3,3 Millionen Euro veranschlagt. Deshalb wäre es finanziell von Vorteil, wenn nicht auch noch zwei Säle neu gebaut werden müssten, erläutert Niederhöfer. Ursprünglich sollte das Thema am 28. Mai vor einem Jahr schon den Verbandsgemeinderat beschäftigen (wir berichteten). Der Punkt wurde damals abgesetzt, weil Befürchtungen bestanden, dass ein Standort, nämlich Kleinkarlbach, komplett geschlossen werden sollte. Entsprechend reklamierten damals die Kommunalpolitiker noch erheblichen Gesprächsbedarf. Damit die Zusammenlegung zum Beginn des Schuljahrs 2017/2018 greift, müssen die Entscheidungen bis zum 30. Juni bei der Schulaufsicht vorliegen. Wenn Kirchheim und Kleinkarlbach zusammengefasst werden, betritt die VG Grünstadt damit kein Neuland. Eine solche Konstruktion existiert bereits in Gerolsheim und Laumersheim. (ks) Info Sitzung des VG-Rats Grünstadt-Land, heute, Donnerstag, 19 Uhr, im VG-Rathaus in Grünstadt. Zu Beginn der Sitzung können Einwohner Fragen stellen. Weitere Punkte: Vorstellung der Koordinatorin für Asylangelegenheiten, Monika Grundmann, und diverse Jahresberichte.

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