Grünstadt Eine außergewöhnliche Leistung

Grünstadt. Für Ayla Behles war es ein ganz besonderer Tag, als sie am 8. Oktober in Frankfurt am Main mit dem Klaus-Kanter-Preis für die „Beste Meisterprüfung Deutschlands“ in ihrem Handwerk ausgezeichnet wurde.

Bereits 2010 machte Ayla Behles auf sich aufmerksam, als sie erste Bundessiegerin im Leistungswettbewerb der Handwerksjugend wurde. „Herausforderungen spornen mich an“, erklärt die heute 26-Jährige. Bei einem Tag der offenen Tür in einem Zahntechniklabor, wurde sie auf diesen Berufszweig aufmerksam. „Es war ein sehr interessanter Einblick, da ich mir vorher nichts genaues unter der Arbeit eines Zahntechnikers vorstellen konnte“, erzählt Ayla Behles. Bei dem Zahntechniklabor Naturalis in Grünstadt machte sie dann ein Praktikum und stellte für sich fest, „das ist etwas für mich!“Auch die Zahntechniker und Chefs des Zahntechniklabors Naturalis, Olav Becker und Thomas Klöckner, fanden, dass die junge Frau genau richtig für diesen Beruf sei, so dass Ayla Behles von 2006 bis 2010 ihre Ausbildung zur Zahntechnikerin bei ihnen absolvierte. „Es ist ein sehr hochwertiges Labor, wo ich nach besten Möglichkeiten fachspezifisch ausgebildet wurde“, sagt die 26-Jährige. Der große Reiz an ihrer Arbeit liege für sie in der Herausforderung, für jeden Menschen einen Zahnersatz herzustellen, der in seiner Natürlichkeit auch zum Menschen passt, erzählt sie. Im Anschluss ihrer Ausbildung besuchte die Zahntechnikerin die Meisterschule in Karlsruhe, die sie 2013 erfolgreich abschloss. Zur Meisterprüfung reichte Ayla Behles vier verschiedene Teilarbeiten ein, unter anderem einen festsitzenden und herausnehmbaren Zahnersatz. Bevor die praktische Arbeit jedoch begann, musste die 26-Jährige eine Planungsmappe anlegen: Für einen fiktiven Patienten stellte sie zum Beispiel fest, was genau wie in der technischen Durchführung gemacht werden sollte. Dazu zählt auch die Entscheidung, welches System und welches Material verwendet werden soll. Zudem sollte auch eine Kalkulation erstellt werden. Nach Herstellung der vier Teilmodelle werde auch eine Dokumentationsmappe eingereicht, in der zum Beispiel Bilder der Arbeiten und eine Rechnung sind, erzählt Ayla Behles. Mit dieser Arbeit, die ein nationaler Fachausschuss bewertete, erhielt sie dann die Ehrung „Beste Meisterprüfung Deutschlands“. „Ich habe zwar bereits vor zwei Monaten erfahren, dass ich unter den ersten Drei bin“, erzählt die Zahntechnikmeisterin. Aber es sei trotzdem eine Überraschung gewesen, den ersten Preis zu erhalten. In der nächsten Zeit möchte die 26-Jährige erst einmal ihren Arbeitsalltag genießen. Dazu zählt auch, dass sie seit Anfang des Jahres auf Wunsch der Meisterschule in Karlsruhe als Lehrerin unterrichtet. „Die Leistung ist außergewöhnlich“, meint Chef Thomas Klöckner stolz. Ayla Behles habe für die Arbeit als Zahntechnikerin einfach das nötige Talent und Engagement, sagt Olav Becker. Die beiden Zahntechniker haben sich vor 16 Jahren selbstständig gemacht und arbeiten gemeinsam mit ihren Mitarbeitern nach dem Prinzip, dass die Natur für ihre Arbeit das Vorbilds sei, so Klöckner. „Und wir sind froh, dass Ayla uns leistungsstark bei der Arbeit mit den Patienten unterstützt“, betont Becker. (jnl)

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