Grünstadt Die nächste RHEINPFALZ-Sommertour: Jetzt geht’s ins Kino

In der Filmwelt Grünstadt ist es unter anderem auf den Reclinern sehr gemütlich, wie Geschäftsführer Alexander Cyron (links) und
In der Filmwelt Grünstadt ist es unter anderem auf den Reclinern sehr gemütlich, wie Geschäftsführer Alexander Cyron (links) und Theaterleiter Chris Latzko demonstrieren.

Wie sieht es hinter den Kulissen eines modernen Lichtspielhauses aus? Eine Antwort auf diese Frage erhalten die Teilnehmer unserer Sommertour zur Filmwelt Grünstadt. Nachhaltigkeit ist auch in der Traumfabrik ein großes Thema.

Aufatmen bei der Filmwelt Grünstadt: Nach drei extrem harten Corona-Jahren, die die Kinobranche heftig gebeutelt haben, „sind wir endlich wieder auf Vor-Pandemie-Niveau angekommen“, bilanziert Alexander Cyron, der das Grünstadter Lichtspielhaus auf dem einstigen Didier-Gelände zusammen mit Oliver Lebert betreibt. Allerdings hatte die Filmwelt 2019 nur vier Säle und heute sind es sechs. Auch helfen momentan besondere Umstände: zum einen das äußerst schlechte Wetter zu Beginn der Sommerferien, zum anderen der Kulturpass, der sehr gut genutzt wird. „Der Pass ist eine App mit einem Budget von 200 Euro, die der Bund allen jungen Menschen, die dieses Jahr ihren 18. Geburtstag feiern, für den Besuch kultureller Veranstaltungen zur Verfügung stellt“, erklärt Theaterleiter Chris Latzko.

Angenehme Auslastung

Das breit gefächerte Programm sorge für eine angenehme Auslastung in den Sälen des Grünstadter Kinos, wobei Vorführungen in den beiden südlich angebauten Deluxe-Räumen besonders gefragt seien. „Der Andrang ist oft so groß, dass man besser etliche Tage im Voraus reserviert“, macht Latzko deutlich. In diesen Sälen gewähren neben „normalen“ Sitzplätzen extrabreite Ledersessel und Chaiselongues, Daybeds und Recliner besonderen Komfort.

„Wir werden deshalb weitere Recliner anschaffen“, kündigt Cyron eine Investition von mehr als 80.000 Euro an. Die Stühle, bei denen sich die Lehnen nach hinten kippen lassen, wobei dann Fußstützen hochklappen, soll es ab Dezember in allen sechs Sälen geben. Einziger Wermutstropfen: Durch die Erhöhung der Auswahlmöglichkeiten wird die Anzahl der Plätze reduziert. „Für jeden Recliner müssen zwei bis drei klassische Stühle weichen“, erklärt der 48-Jährige.

Blick in die Popcorn-Küche

Wie bequem die verschiedenen Sitzmöbel sind, können RHEINPFALZ-Leser bei der Sommertour selbst ausprobieren. Auch werden sie unter anderem einen Blick in die Popcorn-Küche und ins Restaurant Didier’s werfen. Dort werden neuerdings vorwiegend Getränke regionaler Hersteller, teilweise sogar aus der Pfalz, ausgeschenkt. „Gute Qualität, kurze Anfahrtswege und die Steuern bleiben in Deutschland“, erklärt Cyron diese Entscheidung. Beim Rundgang geht es außerdem in den Vorführraum, wo die Technik erklärt wird. Dort können die Besucher zum Beispiel erfahren, dass mit Hilfe der Projektoren nicht nur Filme gezeigt werden, sondern deren Abwärme zu 40 Prozent als Heizung für die Säle dient.

Das vor gut acht Jahren eröffnete Grünstadter Kino ist ein Green Cinema. Die Voraussetzungen dafür – beispielsweise gute Isolierung des Mauerwerks und effiziente Lüftungsanlagen – waren schon bei der Planung des Neubaus geschaffen worden. Die großen Flachdächer sind mit Hunderten Solarmodulen belegt, die eine Photovoltaikanlage (PVA) mit einer Spitzenleistung von 178 Kilowatt bilden. „Seit der Inbetriebnahme am 1. Juni 2022 haben wir mehr als 203 Megawattstunden Strom erzeugt und dabei über 122 Tonnen Kohlendioxid eingespart“, berichtet Cyron ein wenig stolz.

Tagsüber energieautark

Wenn viel los ist, benötigt das Kino pro Stunde circa 75 Kilowatt. „Zehn bis elf davon braucht unsere Klimaanlage, die aber komplett über die PVA gespeist wird“, erklärt der Geschäftsführer. Im Winterhalbjahr liege der stündliche Strombedarf etwas niedriger. „Bis zum Sonnenuntergang sind wir energieautark“, so Cyron. Nachts müsse der Strom aber übers öffentliche Netz bezogen werden. „Wir hätten gern einen Speicher, aber die Kosten sind extrem hoch.“ Auch brauche man dafür Platz. Außerdem schreite die technische Entwicklung rasant voran, sodass es Sinn habe, abzuwarten. Ein großer Akku-Schrank in Verbindung mit Wärmepumpen werde wohl erst in ein paar Jahren errichtet.

Anmeldung

Die Filmwelt Grünstadt, Von-Ketteler-Ring, bietet am Mittwoch, 9. August, fünf Führungen an: eine um 12.30 Uhr sowie zwei um 13 und um 13.30 Uhr. Es können jeweils bis zu 15 Personen teilnehmen, Kinder aber nur in Begleitung Erwachsener. Anmeldungen sind ausschließlich per E-Mail möglich: bis Sonntag, 4. August, an sommertour-gru@rheinpfalz.de. Im Betreff sollte das Stichwort „Filmwelt“ stehen und in der Mail die eigenen Kontaktdaten. Die Plätze werden verlost. Wer einen bekommen hat, wird rechtzeitig benachrichtigt. Wer keine Rückmeldung erhält, kann diesmal leider nicht dabei sein.

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