Grünstadt Die Bürger sind gefragt

Morgen um 19.30 Uhr ist es soweit: Die Bürger von Altleiningen sind gefragt, sich bei Projekten in ihrer Heimatgemeinde sowohl bei der Entscheidungsfindung als auch bei der Umsetzung zu beteiligen. Zusammen mit einem externen Planungsbüro, das die so genannte Dorfmoderation übernimmt, sollen Projekte entwickelt werden, für die das Land erhebliche Zuschüsse gewährt, sofern die Bürger durch ihre Eigenleistungen einen maßgeblichen Anteil bei der Umsetzung des Projekts haben.

Seit März ist Altleiningen-Höningen Schwerpunktgemeinde im Rahmen des rheinland-pfälzischen Dorferneuerungsprogramms (wir berichteten). Ziel der Dorfentwicklung ist heute, dass die Bürger aktiv eingebunden werden. Zentraler Bestandteil der Dorfmoderation ist die Beteiligung aller Bevölkerungsschichten und Altersgruppen. Wichtig sei die Einschätzungen der Bürger über ihr Dorf und seine Entwicklungschancen, informiert die Gemeinde. „Es wird morgen darum gehen, möglichst viele Altleininger und Höninger nach ihren Ideen zu fragen, diese zu bündeln und gemeinsame Ziele zu definieren. Das wichtigste ist, dass die Bürger hier massiv am Entscheidungsprozess teilhaben werden “, so Ortsbürgermeister Frank Dennhardt. Beispiele für Maßnahmen, die im Rahmen der Dorfmoderation umgesetzt wurden, sind in der Region einige zu finden. In Trippstadt im Landkreis Kaiserslautern wurde beispielsweise ein Mountainbike-Parcours geplant, gebaut und später in die Hände eines örtlichen Vereins übergeben. In Morschheim im nördlichen Donnersbergkreis entstand eine Spiel- und Raststation an der Selz. Dort steht ein großes hölzernes Piratenschiff, das ganz so aussieht, als sei es die Selz entlanggeschippert und an deren Ufer gestrandet. Gerade diese Beispiele zeigen, welche Möglichkeiten in der Dorfmoderation stecken. In Ramsen wurde der Platz vorm Bürgerhaus im alten Klosterhof neu gestaltet. Ziele der Dorferneuerung sind außerdem Leitbilder für eine langfristige, nachhaltige und zukunftsbeständige Entwicklung aufzubauen und das Dorf als Lebens- und Kulturraum zu erhalten. Der Charakter eines Ortes soll gefördert, die Gemeinschaft der Bewohner gestärkt werden. Die Zuschüsse werden in der Regel als Projektförderung gewährt. Je nach Projekt können ein Festbetrag gewährt werden oder Zuschüsse bis zu 65 Prozent der gesamten Bausumme fließen. Wichtiger Aspekt der „Dorferneuerung“ ist die Förderung privater Maßnahmen, die sechs Jahre lang bezuschusst werden. Dabei können die Bürger Beratung durch den Dorfplaner in Anspruch nehmen. Diese ist für private Investoren kostenlos. Bei privaten Vorhaben beträgt die Zuwendung je Einzelvorhaben bis zu 30 Prozent, maximal wird die Summe von 20.000 Euro der förderfähigen Ausgaben pro Projekt bezuschusst. Bei nachgewiesener besonderer Bedürftigkeit kann der Zuschuss bis zu 60 Prozent betragen. Die privaten Hauseigentümer in Altleiningen und Höningen können in den nächsten Jahren diese private Beratung in Anspruch nehmen, erklärt hierzu Ortsbürgermeister Frank Dennhardt. Über ihn oder Beate Wassner von der Bauabteilung der Verbandsgemeinde Hettenleidelheim könne ein Beratungstermin mit dem beauftragten Dorfplaner Hans-Jürgen Wolf aus Kaiserslautern vereinbart werden. (jös)

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