EISENBERG Der erste Schultag: Lieder erzählen von Mut und vom Starksein

Die frischgebackenen Erstklässler der 1d auf dem Weg in die Grundschule.
Die frischgebackenen Erstklässler der 1d auf dem Weg in die Grundschule.

Wer war wohl mehr aufgeregt – die Eltern oder die frischgebackenen Erstklässler, die am Dienstag in der Jahn-Turnhalle in Eisenberg mit einer emotionalen Einschulungsfeier in der Pestalozzi-Schule begrüßt wurden? Zur Veranstaltung kam ein Überraschungsgast.

Mit den 110 Kindern, die in der Eisenberger Pestalozzi-Grundschule am Dienstag aufgenommen wurden, konnten fünf Klassen gebildet werden: zwei Halbtags- und drei Vollzeitklassen. Die Abc-Schützen hatten tolle Schultüten, mit Glitzer, mit Lichterkette oder mit Autos drauf. Viele Mädchen steckten in festlichen Kleidern, teilweise mit Spitzen und Tüll, die Jungen hatten mitunter eine Anzughose an und trugen eine Fliege.

„Wir halten uns mit unseren Reden heute bewusst kurz, denn 20 Jahre Erfahrung haben uns gelehrt, dass die Kinder an diesem Tag dermaßen aufgeregt sind, dass sie sowieso nicht zuhören“, sagte Rektor Markus Fichter. Neben ihm und seiner Stellvertreterin Martina Ochßner, die durchs Programm führten, begrüßte der Lehrer Steffen Mertel mit seiner dritten Klasse die Neuen. Sie sangen Lieder wie „Der Löwe schläft heut Nacht“ und führten anschließend einen türkischen Gruppentanz auf. Huriye Asar, die stellvertretende Elternsprecherin, warb in ihrer kurzen Ansprache für die Mitgliedschaft im Schulelternbeirat und für das Engagement der Eltern. Als besonderer Gast trat die Opernsängerin Hanna Czarnecka auf, die einst mal in Eisenberg wohnte. Sie interpretierte mit ihrer grandiosen Stimme bekannte Filmmelodien aus Vaiana, Tarzan und Eiskönigin. Jedesmal schlüpfte sie in ein anderes Outfit.

Nächstes Jahr kommt wieder der Zirkus

Fichter betonte, dass die Lieder speziell für die Einschulung ausgesucht worden seien. „Die Texte sind prägend, erzählen vom Starksein, von Mut, aber auch vom Loslassen und sollen dazu beitragen, dass dieser besondere Tag für die Kinder unvergesslich bleibt“, sagte er und ergänzte: „Wir wollen, dass Ihre Kinder stark werden, dass sie sagen, das kann ich, das schaff ich, das trau ich mir zu.“ In diesem Zusammenhang kündigte er an, dass im kommenden Frühjahr der pädagogische Schul- und Projektzirkus Tausendtraum erneut in der Pestalozzi-Schule erwartet werde. „Wir freuen uns schon darauf, Ihre Kinder als kleine Artisten zu sehen und wissen schon heute, dass die Woche mit dem Zirkus Ihren Kindern enormes Selbstvertrauen geben wird“, erklärte er überzeugt.

Auch Fichter lud die Eltern ein, am Schulleben ihrer Kinder teilzuhaben und sich einzubringen. Gerade auf den Zirkus bezogen, meinte er an die Mütter und Väter gerichtet: „Das Zirkuszelt, das bauen nämlich Sie auf.“ Die sechsjährige Mila aus Steinborn freute sich mächtig auf die Schule. „Ich weiß schon ein bisschen, wie es ist, meine große Schwester Nele geht nämlich schon in die dritte Klasse“, sagte sie. Havin, ebenfalls sechs Jahre, war so aufgeregt, dass sie sogar ein bisschen Bauchweh hatte, freute sich aber trotzdem auf die Schule. Der sechsjährige Noah aus Steinborn freute sich besonders auf das Lesenlernen in der Schule. Er erzählte: „Meine Mama liest mir immer schon viel vor.“ Nach der Feier spazierten die Kinder mit ihren Klassenlehrern und -lehrerinnen zur Schule – die Eltern blieben – vielleicht etwas wehmütig – mit den Schultüten zurück. Nun hatte das neue Schuljahr begonnen.

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