Grünstadt Der Dreckhaufen ist weg

OBRIGHEIM. Der mit teerhaltigen Abfällen kontaminierte Erdaushub, der monatelang auf dem Platz an Feuerwehr und Kindertagesstätte lagerte, ist am Freitag abtransportiert worden. „Ordnungsgemäß und vernünftig recycelt“, bestätigte die Firma Kerstholt, Hachenburg, gestern auf RHEINPFALZ-Anfrage.

Seit Juni hat es Ärger wegen mehrerer Lkw-Ladungen Erde gegeben, die die Firma Kerstholt mit Genehmigung der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land auf dem Platz an der Obrigheimer Feuerwehr/Kita lagerte (wir berichteten am 11. Oktober). Die Hachenburger Firma hat im Auftrag von Vodafone Kabel-Deutschland, unter anderem in der Gemarkung Grünstadt, Glasfaserkabel verlegt. Schnell stellte ein Bodengutachter fest, dass das Material mit gesundheitsgefährdenden Stoffen durchsetzt ist, unter anderem mit PAK – teerhaltigen Abfällen. Damit stand fest, dass der Hügel als Sondermüll behandelt werden musste. Ab da ging es darum, wer für die Entsorgung zuständig ist. Diese Frage wurde zwischen Firmen und Behörden zu einem „Schwarzer-Peter-Spiel“ – nicht zuletzt wegen der Kosten. Die Firma Kerstholt, lediglich Ausführende im Auftrag des Großkonzerns Vodafone, zeigte sich zurecht verärgert, versprach aber, sich um die Entsorgung zu kümmern. Nach verschiedenen Telefonaten habe die Firma zugesichert, sich um den Abtransport des belasteten Materials zu kümmern, so die VG-Verwaltung auf Anfrage. Und das Unternehmen habe Wort gehalten. Am Freitag hat es den Grund abtransportiert. Wegen „zusätzlicher Verwaltungsvorgänge bei den unterschiedlichsten Behörden“ habe das so lange gedauert, informierte die Firma Kerstholt gestern auf RHEINPFALZ-Nachfrage. Hinzu sei gekommen, dass in den Sommerferien etliche Behörden-Sachbearbeiter in Urlaub gewesen seien. Am vergangenen Donnerstag sei – unter anderem durch die SAM (Sonderabfallmanagement-Gesellschaft Rheinland-Pfalz), die über die Einhaltung der Regelungen wacht – „die Erlaubnis“ zum Wegfahren der Erde eingegangen, so die Sprecherin der Firma Kerstholt weiter. Am Freitagvormittag sei der Abtransport erfolgt. „Wir haben alles ordentlich erledigt und vernünftig recycelt“. Der gesamte Verlauf – auch im Nachhinein – sei so nicht abzusehen gewesen. Generell wisse man nie, was bei Erd- und Bodenarbeiten zu Tage komme. Der Ärger sei in diesem Fall „erheblich“ gewesen. Und die Kosten – über die sich die Firma bedeckt hielt – wohl auch. |gsp

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