Grünstadt Bunte Vielfalt

Mit einer außergewöhnlichen klanglichen Vielfalt wartet die 18. Auflage des Hambacher Musikfestes auf, die wegen des späten Ostertermins diesmal in den Sommer hin-einragt und vom 18. bis 22. Juni stattfindet. Für seine kammermusikalischen Fusionen konnte das gastgebende „Mandelring Quartett“ Künstler von internationalem Rang verpflichten.

Horn, Oboe, Saxophon, Fagott, Flöte und Klarinette bilden das berühmte Salz in der Suppe und ermöglichen in Kombination mit den Streichern eine große Besetzungsvielfalt, die vom Duo bis zum Nonett reicht. So vereinen sich beim „Festlichen Finale“ am 22. Juni gleich neun Musiker im Festsaal des Hambacher Schlosses – mit der Wiedergabe der „Légende“ von André Caplet für Streichquintett, Saxophon, Oboe, Klarinette und Fagott demonstriert das Musikfest wie so oft sein feines Gespür für bis dato unentdeckte Meisterwerke der Musikgeschichte. Gleichzeitig steht zum Abschluss mit Schuberts „Forellenquintett“ eines der liebenswürdigsten Werke der romantischen Kammermusik auf dem Programm. Zum Auftakt am 18. Juni im Hambacher Schloss wird der international erfolgreiche Tastenstar an der Seite des „Mandelring Quartetts“ mit dem berühmten Klavierquintett f-Moll op. 34 von Brahms einen der ganz großen Meilensteine der Kammermusikliteratur präsentieren.„Bunte Vielfalt“ lautet denn auch das gleichsam für das gesamte Festival zutreffende Motto des Fronleichnam-Konzerts am 19. Juni im Weingut Naegele, wenn sich die versammelte Bläserschar die Ehre gibt, darunter bereits in Hambach bestens eingeführte Interpreten wie die Flötistin und der Fagottist . Höhepunkt des Konzerts sind die „Sechs Bagatellen“ für Bläserquintett von György Ligeti, womit die Veranstalter ihren Mut für avantgardistische Exkurse unter Beweis stellen. Zu den ganz großen Stars unter den Gästen zählt die Saxophonistin Die ungewöhnlich rasante Karriere der jungen Australierin startete mit dem Gewinn bedeutender internationaler Wettbewerbe. Als gefragte Solistin tritt sie unter anderem in der Wigmore Hall und bei renommierten Festivals auf. Wer sie erleben möchte, erhält dazu gleich in fünf Konzerten Gelegenheit: Unter anderem an der Seite des „Mandelring Quartetts“ mit Werken von Adolf Busch (1891-1952) und Alphonse Stallaert in den beiden Konzerten im Weingut Naegele (19. und 21. Juni), beim Festkonzert am 21. Juni mit dem Septett „Choros Nr. 7“ von Heitor Villa-Lobos und beim „Festlichen Finale“ am 22. Juni mit dem Saxophon-Konzert von Alexander Glasunow. Wie in den vergangenen Jahren bietet das Hambacher Musikfest wieder ein Forum für die nachrückende Generation, diesmal in Gestalt des mit Violine, Cello und Klavier besetzten aus England. Die jungen, aus Russland, England und Israel stammenden Musiker erhielten für ihre feinfühligen Interpretationen zahlreiche internationale Auszeichnungen und wurden als erstes britisches Klaviertrio für die European Chamber Music Academy ausgewählt. Beim Abendkonzert an Fronleichnam, 19. Juni, stehen Werke von Mozart, Fauré und Mendelssohn auf dem Programm. Virtuos und ausdrucksvoll, dazu eine schöne Prise Humor – das sind die Zutaten des Surprise-Konzerts im Anschluss an das Festkonzert am 21. Juni, wenn sämtliche Festival-Künstler ihre weniger seriöse Seite in den Vordergrund stellen. Zuvor wird mit dem Beethoven-Septett Es-Dur op. 20 höchste Konzentration verlangt, bevor sich die Musikfreunde bis zur Mitternachtsstunde gemütlich zurücklehnen dürfen. Zum absoluten Muss für musikalische Gourmets gehört das Konzert in St. Jakobus am 20. Juni, diesmal unter dem Motto „Jubilare 2014“, darunter der 1864 geborene Spätromantiker Richard Strauss mit seinem Streichquartett A-Dur op. 2 sowie Kompositionen zweier eher unbekannten Zeitgenossen, dem Franzosen Albéric Magnard und dem Norweger Johan Halvorsen. Als weiteres Markenzeichen des Hambacher Musikfestes darf man die reinen Mozart-Konzerte bezeichnen. Von seiner unbekümmerten Seite zeigt sich die Matinee im Weingut Müller-Kern am 22. Juni, wenn zur Morgenstunde unter anderem die „Kleine Nachtmusik“ und die Harmoniemusik zu „Cosi fan tutte“ für Bläserquintett serviert werden. Als wiederholt beim Festival in Erscheinung getretener Gast steuert der Kontrabassist die tiefen Töne bei, während der Hornist , der Oboist und der Klarinettist das Festival mit ihrem weichen Bläsersound bereichern werden. Letzterer hat sich als Solist an der Seite des „New York Philharmonic Orchestra“ und der Berliner Philharmoniker einen hervorragenden Ruf in der Klassik-Szene erworben. So wurde seine Einspielung von Mozarts „Don Giovanni“ mit dem Ensemble „Opera Senza“ mit dem Echo-Klassik-Preis ausgezeichnet.

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