Grünstadt Bei 30 Grad mundet kühler Rosé

Zum Wohl: Kyra und Theresa Schilling genießen die Weinprobe.
Zum Wohl: Kyra und Theresa Schilling genießen die Weinprobe.

Wein trinken bei mehr als 30 Grad Hitze mitten in der Stadt? Mancher mag sich überlegt haben, ob er am Samstag wirklich zum Schillerplatz kommen sollte, wo zum zweiten Mal die Veranstaltung „Grünstadt tischt auf“ lief. In Kooperation mit dem Wirtschaftsforum präsentierten 16 Winzer aus der Stadt sowie den Ortsteilen Asselheim und Sausenheim sich selbst und jeweils fünf ihrer Produkte bei einer Gratis-Verkostung. Es gab nur Lob für die Aktion.

„Ich finde das sehr interessant, gerade weil pro Stand die Varianten jeweils einer Rebsorte angeboten werden. Solch einen direkten Vergleich der verschiedenen Erzeuger hat man sonst nicht“, sagt Anita Bösl über die Thementische. Aus Bayern, woher sie stamme, kenne sie es nur, dass beispielsweise eine Brauerei ihre Türen für eine kostenlose Probe öffne. „Es ist prima, dass so viele Winzer gemeinsam etwas auf die Beine gestellt haben“, meint der Beigeordnete Hans Tisch (CDU), zu dessen Geschäftsbereich Landwirtschaft und Weinbau gehören. „Fast ein bisschen zu warm, aber ansonsten toll“, äußert sich der Landtagsabgeordnete Manfred Geis (SPD) positiv. Theresa Schilling, aus Bremen auf Familienbesuch in Grünstadt, findet alles schön: das Wetter und den Wein. Bei den hochsommerlichen Temperaturen testet sie zunächst die gut gekühlten Roséweine. Welcher mundet mehr? Le Rosé Gaul trocken, Phänomen Cuvée Rosé oder Sausenheimer Hütt Merlot Rosé? Der Kirchheimer Kay Kronemayer kann sich bei den Gewürztraminern nicht entscheiden: Lieber den vom Weingut Kohl-Spieß oder den vom Weingut Schroth? Er zeigt sich beeindruckt von der gut angenommenen Veranstaltung, deren Premiere er verpasst hatte: „Im nächsten Jahr nehme ich bei der Urlaubsplanung Rücksicht darauf.“ Klaus Groß aus Eisenberg will nicht die unterschiedlichen Produkte aus einer Rebsorte durchprobieren, sondern mal hier und da ein wenig nippen. Er lobt das Konzept der Aktion: „So kann man Werbung machen.“ „Wir haben uns um ein Ambiente bemüht, das die hochwertige Qualität der Weine widerspiegelt“, sagt der Geschäftsführer des Wirtschaftsforums, Ernst-Uwe Bernard, über den schön dekorierten Schillerplatz. Auf langen Tafeln mit weißen Tischdecken stehen neben Blümchen sogar mehrarmige Kerzenleuchter. Gut hinein passt der Schlemmer-Hänger der Lebenshilfe Grünstadt-Eisenberg, die – wie im vergangenen Jahr – wieder von dem gespendeten Pfand für die Probiergläser profitieren wird. Aus Paletten und Kissen ist auch eine gemütliche Kuschelecke kreiert worden. Allerdings wird diese kaum frequentiert, da sie in der prallen Sonne steht. Jeder Schattenplatz, der durch das Aufstellen von Schirmen entstanden ist, sei sofort belegt worden, erzählt Bernard. „Es kommen auch Besucher aus größerer Entfernung, die von der Veranstaltung im Leo gelesen haben“, freut sich Winzerin Karoline Gaul. Deshalb ist sie überzeugt, dass durch die Imagekampagne Kunden dazu gewonnen werden. Ein positiver Nebeneffekt: Die Winzer der Stadt rücken enger zusammen. Das bestätigt Mitbewerber Heiko Spieß. Er zieht das Resümee:„Die Stadt zu beleben, das ist unser Ziel. Und das gelingt.“

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