Grünstadt Angesagt bei Stars

Dave Gahan von der Kultformation Depeche Mode.
Dave Gahan von der Kultformation Depeche Mode.

Wenn es um die Schwergewichte im Musikgeschäft geht, ist Mannheim immer vorne dabei. Kaum verwunderlich daher, dass der Konzertplan für den Herbst und Winter der Stadt in Sachen Rock und Pop hochkarätig und facettenreich ist. Das zweite Halbjahr gleicht einer Zeitreise zu markanten Punkten der Rock- und Popgeschichte mit ein wenig romantisierender Patina. Von samtig weichem Gitarrenschnurren bis zu hammerharten Gitarrenschlägen reicht die Bandbreite.

Sting, alias Gordon Sumner, gibt Ende September eines von nur zwei Konzerten in Deutschland in der Mannheimer SAP-Arena. Seine Musik, von altersloser Eleganz geprägt und stets fernab der Mainstream-Hitmaschinerie, scheint auf ihn wie ein Jungbrunnen zu wirken. Mit 65 Jahren strahlen seine Musik und er selbst Lebensfreude und innere Balance aus. Vielleicht ist es sein Perfektionsstreben, das den Briten nach all den Jahren und vielen Erfolgen im Musikgeschäft vorantreibt. Den Grundstein legte Sting mit der New-Wave-Band The Police, die gleich mit der ersten Single „Message in a Bottle“ (1979) die Charts stürmte und vier Jahre später mit „Every Breath You Take“ Maßstäbe setzte. Mit seinem mittlerweile zwölften Solo-Studioalbum „57TH&9TH“, seinem ersten Rock/Pop-Projekt seit mehr als einer Dekade, ist Sting wieder rockiger geworden. Ebenfalls Ende der 70er-Jahre betrat Chris Rea das musikalische Parkett. Seit nunmehr 40 Jahren erweckt der Brite Klangbilder zwischen Rock, Pop, Latin und Blues zum Leben, die er mit seiner rauchigen Stimme und einem Hang zum Balladesken gefühlvoll zelebriert. Mit seinem neuen Album „Road Songs for Lovers“, das Ende September erscheint, kommt er im Oktober in den Rosengarten. Mit seinem Nummer-Eins-Hit „You`re Beautiful“ gelang James Blunt 2005 der europaweite Durchbruch. Sein Debüt „Back to Bedlam“ ging bis heute fast 15 Millionen Mal über die Ladentheke und zählt damit zu den erfolgreichsten Debütalben der Musikgeschichte. Im Oktober beehrt der Britpop-Barde mit seinem fünften Studioalbum „The Afterlove“ die SAP-Arena. Fast ist man geneigt, augenzwinkernd zu behaupten, Metallica kämen nur, um das Klanggleichgewicht wiederherzustellen. Sie setzen einen klaren Kontrapunkt zu dem elegischen Weichspüler-Pop des Briten. Metallica zählen mit über 100 Millionen verkauften Alben zu den erfolgreichsten Metal-Bands weltweit. 1981 in Los Angeles gegründet, verflochten sie auf ihrem Debüt „Kill `Em All“ Heavy Metal mit leichten Punknoten und ebneten den Weg für Speed- und Thrash Metal. Mit viel Wut im Bauch sei auch ihr neuestes Album „Hardwired... to Self-Destruct“ entstanden, verkündete jüngst Gitarrist Kirk Hammett. Im Februar kommen sie in die SAP-Arena, und die Karten sind bereits ein halbes Jahr vor der Show restlos ausverkauft. Nach ausverkauften Open-Airs, die allein in Deutschland und der Schweiz fast 500.000 Fans begeisterten, geht Depeche Mode mit der „Global Spirit“-Tour im Winter in die zweite Runde. Die Band bespielt Ende November die SAP-Arena. In ihrer über 30-jährigen Laufbahn haben sie sich wandelbar gezeigt, ohne ihre musikalische Seele aufzugeben. Die Musik ihrer Anfangszeit, auf Sampling basierende Maschinen-Beats in Songs wie „People are People“ oder „Master and Servant“, wandelte sich in den 90er-Jahren zu akustisch getriebenen Klangmustern wie in „Personal Jesus“ oder „Enjoy the Silence“. Auch wenn sie vordergründig auf ihrem neuesten Werk „Spirit“ die gesellschaftliche Entwicklung unkommentiert lassen wollten, ganz gelungen ist es ihnen nicht. Ein paar Sound-Rückgriffe auf alte Zeiten bilden Lichtblicke in dem ansonsten düsteren Sound. Info —Sting: 22. 9., 20 Uhr, SAP-Arena —Chris Rea: 22. 10., 20 Uhr, Rosengarten —James Blunt: 26. 10., 20 Uhr, SAP Arena —Depeche Mode: 30. 11., 20 Uhr, SAP Arena —Metallica: 16. 2., 19.30 Uhr, SAP Arena

Chris Rea
Chris Rea
Sting
Sting
James Hetfield
James Hetfield
James Blunt
James Blunt
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