Grünstadt Als Krönung der Klinik gelobt: Grüne Damen feiern Jubiläum

Landespfarrer Albrecht Bähr und Grüne Damen der ersten Stunde (von links): Hannelore Mayer, Ingeborg Adam, Maria Theresia Schöll
Landespfarrer Albrecht Bähr und Grüne Damen der ersten Stunde (von links): Hannelore Mayer, Ingeborg Adam, Maria Theresia Schöllhorn, Heike Schuster, Christine Limpert und Heidrun Sasse.

Seit 40 Jahren engagieren sich die Grünen Damen am Grünstadter Kreiskrankenhaus, nun haben sie bei einer Jubiläumsfeier viel Lob bekommen – und für einige gab’s eine besonders exklusive Auszeichnung der Diakonie.

Die Zahl 40 habe viel mit Fasten und Entbehrung zu tun, entnahm Landespfarrer Albrecht Bähr der Bibel, „aber hier gibt es keine Leidensgeschichte, sondern etwas Großartiges zu feiern“. Seit vier Jahrzehnten gäben die Grünen Damen und Herren am Kreiskrankenhaus Grünstadt Sicherheit, Geborgenheit und Zuwendung, nähmen Ängste und seien einfach da, lobte er bei der Jubiläumsfeier. Der Grundgedanke der Ehrenamtlichen – Ich habe Zeit und bin bereit, diese zu teilen“ – sei nicht genug anzuerkennen, gerade in der heutigen Hektik.

Die Grünen Helfer hätten besondere Begabungen, unter anderem eine Sensibilität dafür, was das Gegenüber gerade brauche. „Sie schaffen etwas Existenzielles: eine Beziehung auf Augenhöhe, wodurch dem anderen eine große Wertschätzung entgegengebracht wird“, sagte Bähr. Er überreichte Frauen der ersten Stunde, die seit Gründung ihrer jeweiligen Gruppe „mit leidenschaftlichem Engagement Nächstenliebe walten“ lassen, das Goldene Kronenkreuz. Das sei die bundesweit höchste Auszeichnung der Diakonie, die nur vom Präsidenten Ulrich Lilie oder dem Vorstandsvorsitzenden auf Landesebene verliehen werden dürfe. Er übergab das Kreuz an sechs Grüne Damen, die in der Grünstadter Klinik oder in anderen Einrichtungen ihren Dienst verrichten.

Für jede eine Ehrenamtskarte

Es sei sehr wichtig, dass Menschen kontinuierlich dabeibleiben und die Aufgabe erfüllen, die sie angenommen haben, sagte Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU). Am Kreiskrankenhaus seien die Grünen Damen die Krönung auf dem sehr menschlichen Antlitz der Klinik. Bedauerlicherweise nehme ihre Anzahl stark ab, vor zehn Jahren seien es 23 gewesen, jetzt seien es nur noch 13. Jede von ihnen erhielt die Ehrenamtskarte des Landes, mit der sich von zahlreichen Vergünstigungen profitieren lässt.

Bürgermeister Klaus Wagner (CDU) hob hervor, wie stolz er auf das Kreiskrankenhaus sei. I-Tüpfelchen der Reputation seien die Grünen Damen, bei denen er sich für unermüdlichen Einsatz bedankte. Der Rathauschef unterstrich das mit der Übergabe eines Schecks für gemeinsame Stunden.

Aus Niedersachsen angereist

Von Beate Exner aus dem Bundesvorstand der Evangelischen Krankenhaus- und Altenheimhilfe (EKH) gab es Urkunden. „Wie viele Türen haben Sie in 40 Jahren wohl geöffnet, wie oft haben Sie geduldig zugehört?“, fragte sie und bescheinigte den Grünen Damen, zu Wohlbefinden und Genesung von Menschen beizutragen. Exner, die für die kurze persönliche Würdigung extra aus dem niedersächsischen Soltau angereist war, hob hervor, dass auch die dreijährige Corona-Krise offensichtlich gut gemeistert worden sei. „Manche Gruppe hat sich während der Pandemie aufgelöst.“

So gut es ging habe man den wichtigen Austausch untereinander mit Videokonferenzen aufrecht erhalten und für den Kontakt mit den Patienten, Altenheimbewohnern oder sonstigen Bedürftigen sei der Grüne Draht, ein telefonischer Besuchsdienst, eingeführt worden. Exner dankte dem Kreiskrankenhaus für die Unterstützung der Ehrenamtlichen und das respektvolle Miteinander. Den Grünen Damen wünschte sie weiterhin viel Kraft und Freude sowie an passender Stelle das richtige Wort oder angemessenes Schweigen.

Ehrungen

Das Kronenkreuz in Gold der Diakonie erhielten Ingeborg Adam, Christine Limpert, Hannelore Mayer, Heidrun Sasse, Maria Theresia Schöllhorn und Heike Schuster.

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