Bad Dürkheim Der Applaus muss warten

Rainer Ginsberg (links) und Carsten van Rahden sind oft zusammen als Zeitnehmer und Sekretär für die HSG Eckbachtal im Einsatz.
Rainer Ginsberg (links) und Carsten van Rahden sind oft zusammen als Zeitnehmer und Sekretär für die HSG Eckbachtal im Einsatz.

Bei jedem Spiel sitzen zwei Leute des Heimvereins am Tisch auf Höhe der Mittellinie, bedienen die Hallenuhr und führen das Spielprotokoll. Meistens sind es Eltern der Spielerinnen und Spieler, die den Job übernehmen. Zwei von ihnen sind Rainer Ginsberg aus Weisenheim am Sand und Carsten van Rahden aus Beindersheim. Ihre Töchter spielen bei der weiblichen C-Jugend der HSG Eckbachtal. „Ich mache das wegen der Kinder“, sagt Ginsberg. Denn neben Tochter Sofie spielt auch sein Sohn Florian bei der HSG, er ist in der D-Jugend aktiv. Carsten van Rahden, dessen Tochter Carlotta spielt, sagt: „Irgendjemand muss das doch machen, außerdem macht es Spaß.“ Beide Männer kennen aus ihrer eigenen Zeit als aktive Sportler, dass es dazugehört, auch mal das Kampfgericht zu übernehmen. Van Rahden hat früher Handball gespielt, Ginsberg war Volleyballer. Da musste immer eine von drei Mannschaften pfeifen und schreiben. Der Trainer ihrer Töchter, Jonas Suchalla, ist froh, dass es engagierte Eltern wie Ginsberg und Van Rahden gibt. „Wir Trainer sind immer auf freiwillige Helfer angewiesen, die die Schiedsrichter unterstützen und die Spiele erst möglich machen.“ Petra Eich, Trainerin der weiblichen D-Jugend der HSG, bringt es auf den Punkt: „Ohne Schiedsrichter und die Zeitnehmer kann kein Spiel durchgeführt werden.“ Bei jeder Jugendmannschaft gibt es daher einige Eltern, die den Lehrgang zum Zeitnehmer und Sekretär absolviert haben. „Ob ich das Spiel von der Tribüne aus sehe, oder von hier, ist doch egal“, sagt Ginsberg. Er und van Rahden sind meistens gemeinsam im Einsatz bei den Mädchen. Suchalla bedauert, dass es oft dieselben sind, die am Tisch sitzen. Er wünscht sich mehr Eltern, die den Lehrgang machen und ihre Kinder auf diese Art unterstützen. Außerdem es ist keine schwere Aufgabe. Manchmal sei es auch lustig, erzählt van Rahden, stressig würde es „bei den Mädels“ selten, ergänzt er grinsend. Aufmerksam müssen die beiden aber schon sein, schließlich müssen neben den Toren unter anderem auch die Torschützen vermerkt werden. Die Zusammenarbeit mit den Schiedsrichtern klappe immer gut, meint Ginsberg. Nur einmal sei ein Schiedsrichter ein bisschen schnell mit dem Wiederanpfiff nach einer Zeitunterbrechung gewesen. Aber der sei noch unerfahren gewesen und hätte nicht auf das entsprechende Zeichen des Zeitnehmers gewartet. Auch Niklas Krebs, einer der Jungschiedsrichter der HSG bestätigt die gute Zusammenarbeit und betont: „Sie sind sehr wichtig, alleine kann ein Schiedsrichter das nicht machen.“ Natürlich soll sich das Kampfgericht neutral verhalten, soll heißen nicht klatschen, wenn die eigene Mannschaft ein Tor erzielt, nicht anfeuern oder meckern. „Das sind wir auch“, beteuert van Rahden und schiebt dann doch grinsend hinterher: „Wir bemühen uns, nicht reinzurufen.“ Bei aller Neutralität dürfen sie aber trotzdem mitfiebern und sich für die eigene Mannschaft freuen. Geklatscht wird dann eben erst nach dem Spiel. Die Serie Meistens im Hintergrund, aber eigentlich geht ohne sie fast nichts in den Clubs der Region: Unter dem Titel „Vereinshelden“ stellen wir Menschen vor, die sich mit Zeit, Kraft und Leidenschaft für ihren Verein einsetzen. Gibt es auch in Ihrem Club so jemanden? Dann schlagen Sie ihn uns vor per E-Mail an redduw@rheinpfalz.de.Vereinshelden

Carsten van Rahden wartet am Laptop auf Arbeit.
Carsten van Rahden wartet am Laptop auf Arbeit.
Rainer Ginsberg bedient die Hallenuhr.
Rainer Ginsberg bedient die Hallenuhr.
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