Frankenthal Viele lächelnde Gesichter

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Frankenthal. Nach dem ersten Badminton-Länderspiel in Frankenthal hat Deutschland eine makellose Bilanz. Mit 4:3 besiegte die deutsche U-19-Auswahl gestern in der Sporthalle der Andreas-Albert-Schule Frankreich. Dabei präsentierte sich Frankenthal mit dem TSV Eppstein an der Spitze als sehr guter Gastgeber.

Wer noch nicht wusste, dass gestern in der Sporthalle der Andreas-Albert-Schule ein Länderspiel angesagt war, der bekam es spätestens mit, als er die Fahnen über dem Eingang sah. Und auch in der Halle selbst war alles eine Nummer größer als bei den Verbandsliga-Spielen, die der TSV Eppstein sonst zu organisieren hat. Der TSV stellte die Veranstaltung gemeinsam mit der Agentur AEP aus Delmenhorst auf die Beine. Ein kleiner VIP-Bereich war da, ebenso die üblichen Badminton-Ausstatter mit ihrem Stand. Im Programmheft gab’s eine Seite mit Fotos der deutschen Spieler für die Autogrammjäger. Die Teams liefen jeweils mit Fahnenträger vorneweg ein. Und natürlich wurden vorab auch die Nationalhymnen gespielt. Dazu bildeten rund 300 Zuschauer einen passenden Rahmen. Da war Stine Küspert schon ein bisschen nervös. Für sie war es der erste Auftritt bei der U-19-Nationalmannschaft. Den meisten Applaus bekam bei der Vorstellung natürlich der Pfälzer Felix Hammes. Bei seinem Auftritt gegen den Franzosen Léo Rossi nach der Pause hatten die Zuschauer leider nicht mehr viel zu klatschen. Das Spiel ging glatt in zwei Sätzen an den Franzosen, weil Hammes einen gebrauchten Tag erwischt hatte. Ansonsten brauchte das Publikum ein bisschen, um mit der Sportart Badminton warm zu werden. Dass Anfeuern ausdrücklich erlaubt ist, auch während der Ballwechsel, damit fremdelte der eine oder andere noch zu Beginn. Das legte sich aber bald. Frankenthals Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) erwartete zur Begrüßung ein „herausragendes Badminton-Ereignis“, das die Zuschauer zu sehen bekämen. Damit hatte er nicht übertrieben. Das oberste Ziel von Carsten Wegner, Abteilungsleiter Badminton beim TSV Eppstein, war es, „Sie alle nachher mit einem Lächeln gehen zu sehen“. Mit seinem Team hatte Wegner zwei Badminton-Felder in der Halle verlegt. So war immer für Unterhaltung gesorgt. Bei Yvonne Li musste man sich allerdings beeilen, um nichts zu verpassen. Der Wirbelwind dominierte seine französische Gegnerin nach Belieben und war nach knapp 20 Minuten fertig. Überhaupt sollte sich die Hoffnung von Carsten Wegner, „viele spannende Spiele über drei Sätze“ zu sehen, erst spät erfüllen. Das Mixed Judith Petrikowski/Jan Colin Völker gewann ebenso glatt in zwei Sätzen wie Stine Küspert. Schwachpunkt waren gestern die Jungs. Lukas Resch gab sein Einzel ebenso ab wie Hammes. Und auch das Doppel verlor. Auf die Mädchen war gestern Verlass. Und spätestens beim Doppel von Yvonne Li und Judith Petrikowski gegen Vimala Heriau und Léonice Huet ging das Publikum richtig mit. Die deutschen Nachwuchsspielerinnen sorgten in drei Sätzen für den entscheidenden vierten Punkt. Danach gab’s verdientermaßen für alle viel Applaus, sowohl für die Organisatoren als auch für die Sportler, die knapp drei Stunden lang beste Unterhaltung geboten und Werbung für ihre Sportart gemacht hatten. Der deutsche Nachwuchs-Bundestrainer Matthias Hütten war dann auch voll des Lobes. „Wir konnten uns voll aufs Sportliche konzentrieren. Wir würden gerne wiederkommen.“ Für die Spieler sei es eine super Erfahrung gewesen, vor solch einer Kulisse zu spielen. Sprach’s und erfüllte noch den einen oder anderen Autogrammwunsch. Die Resonanz beim Publikum fand auch bei Hüttens französischem Kollegen Thomas Adam Anklang. Denn auch in Frankreich ist Badminton Randsportart. „Wunderbar, wir sind absolut zufrieden, vor allem mit der Anzahl der Zuschauer“, befand TSV-Sportwart Carsten Friedrich. „Jetzt hoffe ich, dass wir auch mal ein großes Länderspiel ausrichten können“, meinte er und lächelte. Das hatte er mit vielen Zuschauern gemein, die da schon die Halle verließen. Carsten Wegners Wunsch hatte sich erfüllt.

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