Frankenthal VfR Frankenthal ganz hinten

Bodenheim. Der VfR Frankenthal ist Letzter in der Fair-Play-Tabelle der Fußball-Landesliga Ost. Darüber informierte Klassenleiter Peter Schakewitsch (Carlsberg) bei der Rückrundenbesprechung der Vereine in Bodenheim.

Im vergangenen Jahr hatten die Spieler des VfR bis zur Winterpause noch keine Rote Karte gesehen und belegten in der Fair-Play-Tabelle den fünften Platz. Derzeit stehen neben 53 Gelben Karten (nur Herxheim hat mehr) jeweils vier Gelb-Rote und Rote Karten zu Buche. Mit den daraus resultierenden 85 Minuspunkten nehmen die Frankenthaler hinter Viktoria Herxheim (73) den letzten Platz ein. „Da waren ein paar Platzverweise dabei, die man nicht zwingend aussprechen musste. Viele junge Schiedsrichter sind mit den Karten schnell bei der Hand“, relativierte der Sportliche Leiter der Frankenthaler, Axel Bickert. Als Beispiel nennt er eine Rote Karte für Florian Lutz, der einem Gegenspieler versehentlich auf die Zehen getreten habe. Mitunter habe die junge VfR-Mannschaft aber auch Lehrgeld bezahlt und sich Karten eingehandelt, die mit mehr Cleverness zu vermeiden gewesen wären. „Ich will das jedoch nicht beschönigen. Diese Zahlen stellen uns nicht zufrieden“, räumte Bickert ein. Wegen einer Undiszipliniertheit habe der VfR ja auch das Finale beim RHEINPFALZ-Turnier in der Halle verloren. „Ein solches Verhalten ist inakzeptabel. Wir haben das intern schon angesprochen“, erklärte Bickert. Die von Staffelleiter Schakewitsch vorgelegten Zahlen bewegen sich in etwa auf dem Niveau der vergangenen Saison. Damals wurden bis zur Winterpause zwei Partien mehr ausgetragen und 683 Gelbe Karten gezeigt. Jetzt sind es 677. Gelb-Rote Karten gab es in dieser Spielzeit 30, das sind zwei weniger als in der Runde davor. Dafür sind die Roten Karten von 26 auf 28 angestiegen. „Ich habe festgestellt, dass es einige Platzverweise gab, weil ein Akteur ein vermeintliches Fehlverhalten seines Gegenspielers selbst gesühnt hat, statt dies dem Schiedsrichter zu überlassen“, sagte Schakewitsch, der auch eine Zunahme an rassistischen Äußerungen beklagte. Da viele Unparteiische noch sehr jung seien und am Anfang ihrer Laufbahn stünden, müsse man Abstriche machen. Im Gegenzug forderten die Vereinsvertreter, dass die Referees nicht arrogant auftreten sollen und nicht jedes Wort der Trainer auf die Goldwaage legen sollten. Schakewitsch bedauerte, dass das Jahr des Schiedsrichters außer einer erhöhten Aufmerksamkeit und einem kurzfristigen Imagegewinn nichts gebracht habe. „Die Schiedsrichter waren 2014 vermehrt im Gespräch, aber den gewünschten Zulauf hat es nicht gegeben“, konstatiert der Staffelleiter. „Im Rheinland gibt es Punktabzüge bis hin zum Zwangsabstieg, wenn Vereine nicht genügend Unparteiische haben“, erläuterte Schakewitsch. Das halte er zwar nicht für den richtigen Weg, aber man müsse die Klubs mehr ins Boot nehmen. 2015 soll das Jahr des Kindertrainers sein. Dahinter verbirgt sich ein Wunsch des Deutschen Fußball-Bundes, dass schon die Kleinen von lizenzierten Übungsleitern ausgebildet und trainiert werden. „Der Verband übernimmt die Hälfte der Ausbildungskosten, und im zweiten Halbjahr wird es zu diesem Thema Informationsveranstaltungen in den Kreisen geben“, teilte Schakewitsch mit. Der Klassenleiter freute sich, dass nur drei ausgefallene oder wegen einer schweren Verletzung abgebrochene Partien nachgeholt werden müssen. Der VfR startet mit einem auf Samstag, 28. Februar, 15.30 Uhr, vorgezogenen Heimspiel gegen RWO Alzey in die Rückserie. Der letzte Spieltag findet am Pfingstsamstag, 23. Mai, 16 Uhr statt. Mittwochs drauf beginnen die Aufstiegsspiele. Die neue Saison startet am 2. August. (thl)

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