Frankenthal Stück Stadthistorie

Auf einem ehemaligen Grabfeld auf dem Mannheimer Hauptfriedhof ist der „Garten der Geschichte“ entstanden. Das Archiv und der Friedhofsbetrieb der Stadt erinnern dort an verdiente Mannheimer Persönlichkeiten und stellen unterschiedliche Grabmaltraditionen vor.

Der Hauptfriedhof ist wie ein offenes Geschichtsbuch. Auf den Grabsteinen finden sich viele Namen, die auch heute noch präsent sind. 78 Stück von ihnen – darunter die Gräber des Industriellen Heinrich Lanz, des BASF-Gründers Friedrich Engelhorn und des Oscar-nominierten Schauspielers Albert Bassermann – haben den Status von Ehrengräbern. Doch auch viele andere Bürger haben in Stadt und Region ihre Spuren hinterlassen. „Es sind alles verdiente Mannheimer“, sagte Bürgermeisterin Felicitas Kubala (Grüne) bei der Einweihung am Sonntag. „Wir haben dafür die Grabsteine von ihrem Ursprungsort hierher versetzt.“ Die ursprünglichen Liegezeiten sind längst ausgelaufen. Ein simples Kreuz schmückt die Grabstätte des sozial engagierten Pfarrers Theodor Achtnich, eine Grabplatte erinnert an den früheren Generalintendanten des Nationaltheaters, Hans Schüler, der maßgeblich am Theaterneubau beteiligt war. Auch der Grabstein von Stadtbaumeister Richard Perrey, Erbauer von 21 Schulen, Herschelbad und Klinikum, befindet sich im „Garten der Geschichte“. Erläutert werden die Unterschiede zwischen christlichen, islamischen und jüdischen Grabmaltraditionen. Die Entscheidung über die Aufnahme in den „Garten der Geschichte“ treffen die Verantwortlichen der Friedhöfe. Die Erläuterungen liefert das Stadtarchiv. 2013 begannen die Planungen für den besonderen Abschnitt des Hauptfriedhofs. Die Umgestaltung kostete 80.000 Euro. Über die App „VergissMeinNicht“ erhalten Besucher weitere Erläuterungen zu den Exponaten.

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