Frankenthal Plan mit vielen Unbekannten

91-75080759.jpg

Ein Plus von 137 Schülern melden die Frankenthaler Schulen im laufenden Schuljahr im Vergleich zu 2014/15. Am stärksten war der Anstieg bei der Integrierten Gesamtschule (plus 62) und den Grundschulen (plus 45). Der Zuwachs bei den beiden Gymnasien ist mit elf Schülern eher bescheiden ausgefallen, während die Realschulen plus per Saldo 15 Schüler weniger haben. Aktuell besuchen 8561 Schüler in 411 Klassen und 43 Kursen die Schulen in Frankenthal. Diese Zahlen ergeben sich aus dem jüngsten Entwicklungsbericht, mit dem sich der Schulträgerausschuss befasste. Oberbürgermeister Theo Wieder (CDU) verwies auf Unwägbarkeiten bei einer Prognose für die kommenden Jahre und führte als Gründe neben Wohnsitzwechseln auch den Zuzug von Flüchtlingen an. Mit der Michael-Sattler-Schule gebe es aktuell eine staatlich genehmigte, bekenntnisorientierte Grundschule (Mennoniten), die bis zur Fertigstellung eines Neubaus in Heßheim in der Hanns-Fay-Straße untergebracht sei. Dort werden 30 Schüler der Klassenstufen 1 und 2 unterrichtet. Der OB hält einen Einfluss auf Schülerzahlen in der Friedrich-Ebert-Schule und in Studernheim für denkbar. Allerdings sei die Prognose für den Vorort mit 30 Schulanfängern 2016 sehr günstig. Eine Zweizügigkeit der Grundschule dort solle freilich vermieden werden. „Das gibt das Gebäude nicht her“, unterstrich Wieder. Als unverzichtbar wurden im Ausschuss die außerunterrichtlichen Betreuungsangebote an den Frankenthaler Grundschulen bezeichnet. Im laufenden Schuljahr werden 431 Schüler (2014/15: 424) in 25 Gruppen betreut. 40 Schüler nehmen hierfür die Frankenthaler Ermäßigungskarte in Anspruch. Verena Baqué (CDU) bemängelte, dass der Anteil des Landes an den Gesamtkosten von 277.000 Euro nur 51.150 Euro (18,4 Prozent) betrage. Die Elternbeiträge (20 Euro pro Monat) summieren sich auf 82.200 Euro. Den Löwenanteil (144.000 Euro) muss die Stadt beisteuern. Nach den Ganztagsangeboten für Flomersheim erkundigte sich Monika Reffert (SPD). Das Interesse sei minimal, daher sei die Sache auch nicht weiter verfolgt worden, führte dazu Schulleiter Peter Fruth aus. Unterschiedlich bewertet wurde im Ausschuss der Bericht zum Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund. An den Schulen in Trägerschaft der Stadt Frankenthal ist er von 21,1 auf 26,1 Prozent gestiegen. Im Grundschulbereich liegt die Quote bei 52,3 Prozent. Die Pestalozzischule weist mit 73,2 Prozent den höchsten Anteil an ausländischen Schülern auf. An den Gymnasien haben nur 10,3 Prozent aller Schüler Migrationshintergrund. „Diese Zahlen ändern sich nahezu täglich“, merkte OB Wieder mit Blick auf den Zustrom von Flüchtlingen und Asylbewerbern an. „Welche Schlüsse sollen wir aus diesem Bericht ziehen?“, fragte Franz-Josef Lutz (CDU) kritisch. Auch Rudi Kottmann-Rexeroth (Grüne) und Björn Mester (FWG) konnten dem Zahlenwerk wenig Neues abgewinnen. Insbesondere seien keine Rückschlüsse auf den Förderbedarf in Deutsch möglich. Monika Reffert und Christoph Gruchot (beide SPD) sahen es etwas anders. Die Verwaltungsvorlage sei nicht uninteressant und vermittle schon einige Einblicke, fanden sie. Zur Schulbuchausleihe, dem „Lieblingsthema der Verwaltung“, meldete OB Wieder einen Anstieg der Teilnehmer um 150 auf 3671. Die zentrale Anlaufstelle in Mörsch habe sich bewährt. Allerdings reiche der Erstattungsbetrag des Landes nicht aus, um die Verwaltungskosten von 131.000 Euro zu decken. Der Rückgang um 10.000 Euro gegenüber 2014 hänge mit eingesparten Personalkosten zusammen. Zu einem größeren logistischen Aufwand führten wiederum Nachmeldungen. Bei der unentgeltlichen Schulbuchausleihe haben 35 Prozent der Teilnehmer ihren Antrag verspätet abgegeben. Monika Reffert sprach von einer „Mammutaufgabe für die Verwaltung“ und von einer sinnvollen Anlage des Geldes, Verena Baqué freute sich über die gestiegenen Ausleihzahlen.

x