Frankenthal Nachruf: SV-Vorsitzender Stefan Hannappel gestorben

Schon als Kind in den Verein eingetreten, den er dann als Vorstandsmitglied geprägt hat: Stefan Hannappel.
Schon als Kind in den Verein eingetreten, den er dann als Vorstandsmitglied geprägt hat: Stefan Hannappel.

Stefan Hannappel ohne den SV Studernheim, der SV Studernheim ohne Stefan Hannappel – beides ist im Grunde undenkbar: Einen Tag nach seinem 55. Geburtstag im April ist der Vorsitzende des 530 Mitglieder großen Vereins gestorben. Der Klub trauert um einen fleißigen Macher und engagierten Botschafter seiner Interessen.

Eine Anekdote, die Stellvertreter Alexander Riede über seinen „Chef“ und Nachbarn Stefan Hannappel erzählt, zeigt, wie viel Raum der SV im Leben seines Vorsitzenden hatte und wie er Dinge am liebsten angepackt hat: „Wenn ich aus dem Hof nebenan meinen Namen gehört habe, wusste ich: antreten.“ Engagiert, pragmatisch und zielstrebig – so sei Hannappel Probleme und Projekte im Verein selbst und in dessen Umfeld angegangen: seit 2000 als Mitglied der Klubführung und seit mehr als fünf Jahren als Vorsitzender.

Mit Hannappels Namen ist insbesondere der Aufschwung der Fußballer des SV im Nachwuchsbereich verknüpft. Der von ihm mit Nachdruck verfolgte Bau eines Kunstrasenplatzes habe letztlich die Trainingsbedingungen geschaffen, von denen die rund 130 Kicker in den Studernheimer Jugendteams nun profitieren. „Dass die E- und B- Jugend es erstmals in dieser Saison ins Finale des Kreispokals geschafft haben, darauf war Stefan sehr, sehr stolz“, betont Abteilungsleiter Kai Beringer.

Nicht fragen, einfach machen

Nicht lange fragen, einfach machen – mit dieser Haltung habe Stefan Hannappel immer wieder dafür gesorgt, dass der SV im wahrsten Wortsinn in Bewegung blieb. Als die Schützenabteilung, in die er schon als Kind eingetreten war, vor einiger Zeit führungslos gewesen sei, habe der Oberschützenmeister diese Funktion übergangsweise auch noch übernommen, erinnert sich Heinrich Janitzki. Und bei der Renovierung der Gaststätte anlässlich des jüngsten Pächterwechsels habe Hannappel gefühlt jede freie Minute auf der Baustelle verbracht, ergänzt Geschäftsführerin Carmen Botz.

Das Ehrenamt am Eichwiesenweg sei ohne Zweifel neben der Familie der zweite Lebensmittelpunkt des SV-Vorsitzenden gewesen, sagt Alexander Riede. Er und Kassenwart Klaus Bettag betonen, dass sich diese Einsatzbereitschaft nicht nur auf den eigenen Verein („eine in jeder Hinsicht tragende Säule“) beschränkt habe. Der bei der BASF tätige Hannappel habe auch bei der Gründung der von seinem Bruder Marco geführten Karnevalsgesellschaft (KG) Royal mit Rat und Tat geholfen, beispielsweise bei Fragen zur Satzung.

Sitz im Sportausschuss

Zuletzt hatte Hannappel seinen Wirkungskreis auch in die Kommunalpolitik ausgedehnt und im November vergangenen Jahres für die CDU Sitze im Sportausschuss und im Sportstättenbeirat übernommen. Als Pläne der Stadt öffentlich wurden, die Eichwiesenhalle als Notunterkunft für Asylsuchende nutzen zu wollen, wies der SV-Chef auf mögliche Folgen für das Vereinsleben im Vorort hin – sicher vehement, aber immer sachlich, wie seine Mitstreiter unterstreichen.

Trauerfeier und Beisetzung finden am Freitag, 5. Mai, 11 Uhr auf dem Friedhof Studernheim statt.

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