Frankenthal Klassen-Ausfall wiegt schwer

FRANKENTHAL. Eine durchwachsene Saison erlebten die Damen des Volleyballclubs (VC) Frankenthal in der Bezirksliga. Mit 22 Punkten landete die Mannschaft von Trainer Heinz Schulz auf dem siebten und damit drittletzten Tabellenplatz. Der Coach gab seinen Rücktritt bekannt.

Im Fußball heißt es oft, die zweite Saison sei für einen Aufsteiger die schwierigste. Das scheint auch im Volleyball zu gelten – insbesondere dann, wenn die Mannschaft mit einem unerwartet guten Ergebnis im Vorjahr aufwarten konnte. Schulz hatte die VC-Damen zur Saison 2013/14 übernommen und prompt zur Vizemeisterschaft geführt. Den Aufstieg in die Verbandsliga verpassten die Frankenthalerinnen im Relegationsturnier nur um Haaresbreite. Dennoch gab sich der erfahrene Coach vor der zweiten Bezirksligasaison seiner Mannschaft bescheiden. „An den Aufstieg ist erst mal nicht zu denken. Wir streben einen Rang im gesicherten Mittelfeld an“, sagte er damals. Schulz war sich bewusst, dass die Abgänge von Hauptzuspielerin Celine Wießner und Mannschaftsführerin Katharina Mick nur schwer aufzufangen sein würden. Umso erfreulicher starteten die Frankenthalerinnen in die Runde. Zwar brachte der erste Spieltag trotz eines klaren Siegs über die SG Kaiserslautern-Enkenbach II keine Punkte ein, weil Schulz die junge Paula Fleig eingesetzt hatte, obwohl ihr Mehrfachspielrecht erst ab dem dritten Spieltag griff. Trotzdem spielten die VC-Damen zum Auftakt besser als erwartet und mussten sich auch Verbandsliga-Absteiger VfB Weilerbach nur knapp geschlagen geben. In den restlichen sechs Partien der Hinrunde sammelte das Team 15 Punkte. Fünf Siege in Folge, darunter auch ein beachtlicher 3:2-Erfolg beim späteren Meister und Aufsteiger TS Germersheim II und der hochverdiente dritte Tabellenplatz – punktgleich mit dem Zweiten – standen zur Halbzeit zu Buche. Frankenthal avancierte damit zu einem Aufstiegskandidaten. „Dank unserer super Hinrunde hatten wir bis zum Schluss nichts mit dem Abstieg zu tun“, so Schulz. Lediglich im Spitzenspiel beim VBC Haßloch am letzten Spieltag der Hinserie musste sich der VC knapp mit 2:3 geschlagen geben. Härter als die Niederlage traf das Team aber die schwere Knieverletzung von Anni Klassen in dieser Partie. Sie musste die komplette Rückrunde aussetzen, genauso wie Manuela Diener, die an einem Kreuzbandriss laborierte. „Anni hat uns als starke Mittelblockerin vorne und hinten gefehlt. Unser Spiel aus der Hinrunde bekam einen Bruch“, erläutert Schulz. Neben den beiden Langzeitverletzten fielen im Mittelblock die erfahrene Xenia Eichholz und Sina Tischbierek ein ums andere mal aus. „Wir sind in der Rückrunde fast nie mit zwei Mittelblockerinnen angetreten, worauf unser Spiel eigentlich ausgerichtet ist“, verdeutlicht Schulz. Der Coach musste umstellen und experimentieren. Glück im Unglück: Katrin Schmitt, Vanessa Ernst und Lisa Schmitt schlossen sich zu Beginn der Rückrunde der Mannschaft an. Und auch Katharina Mick half nach ihrer Rückkehr aus dem Ausland an den letzten Spieltagen aus. Dennoch standen den sechs Niederlagen in der Rückrunde nur zwei Siege gegenüber. Mit sieben Punkten aus acht Partien belegte der VC gemeinsam mit dem ASV Landau II den letzten Platz der Rückrundentabelle. Insgesamt sammelten die Frankenthalerinnen 22 Punkte aus 16 Spielen – im Vorjahr waren es noch 32 Zähler gewesen. Immerhin beendete die Mannschaft die Saison auf einem Nichtabstiegsplatz. „Wären wir abgestiegen, hätte ich noch eine Runde drangehängt, um gemeinsam den Wiederaufstieg zu schaffen“, betont Schulz. Für seinen Rücktritt führt er vor allem gesundheitliche Gründe an: „Die Rückrunde war nervenaufreibend. Die psychische und physische Belastung wurde einfach zu groß.“ Außerdem ziehe er aus Frankenthal weg. Und dann gebe es da noch einen Disput mit dem Volleyballverband, der seine Trainerlizenz bisher nicht verlängert habe, berichtet Schulz. „Wer sich solche Spielchen erlauben kann, muss mit den Konsequenzen leben“, fühlt er sich vor den Kopf gestoßen. Ob Frankenthal nach 38 Jahren durchgehender Trainerlaufbahn die letzte Station des 58-Jährigen bleibt, lässt Schulz noch offen. Das VC-Damenteam behalte er in guter Erinnerung: „Für mich als Trainer war es die beste Mannschaft in meiner Laufbahn. Der Teamgeist ist klasse.“

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