Frankenthal Karyagdi rettet Punkt

Bei vielen Aktionen fehlte dem VfR die Genauigkeit. Hier scheitert Enes Sen am Maxdorfer Torhüter Claudius Kuntz.
Bei vielen Aktionen fehlte dem VfR die Genauigkeit. Hier scheitert Enes Sen am Maxdorfer Torhüter Claudius Kuntz.

«MAXDORF.»Der VfR Frankenthal hat in einem von der Taktik geprägten Nachbarschaftsduell der Bezirksliga am Samstag beim Tabellenletzten ASV Maxdorf ein 0:0 erreicht. Gemessen an Verlauf, Spielanteilen und Chancenverhältnis war es eine leistungsgerechte Punkteteilung.

Obwohl die Partie zwar intensiv, fußballerisch aber eher Durchschnitt war, strahlte am Ende einer über das ganze Gesicht: Devin Karyagdi, der Torhüter des VfR. Nach einem Foul von Patrick Corell an Maxdorfs Sascha Rühm gab es Elfmeter (78.). Die Riesenchance für den ASV, die Partie zu gewinnen und am VfR wieder vorbeizuziehen. Tobias Hoffman lief an, schoss platziert, aber nicht hart. Karyagdi tauchte in die richtige Ecke und wehrte den Ball ab. „Ich habe lange gewartet, um zu sehen, wohin Hoffmann schießen wird“, erklärte der Torhüter. Karyagdi, mit 29 Jahren im besten Torwartalter, macht bei Strafstößen generell eine gute Figur. „Das ist eine Spezialität von mir. Schon in den Aufstiegsspielen habe ich einen wichtigen Strafstoß gehalten“, berichtete der Torwart. Der ganz in Weiß gekleidete Schlussmann behielt in Maxdorf seine weiße Weste. Karyagdi, der bis zur C-Jugend beim 1. FC Kaiserslautern spielte, ist einer der Gewinner des Trainerwechsels. Doch das mag er gar nicht hören: „Sicher, ich habe anfangs nicht gespielt und heute zum Unentschieden beigetragen, aber Maximilian Schäfer und ich, wir unterstützen uns gegenseitig.“. Ein „Schrank“, der dem Gegner mit seiner Statur Respekt einflößt, ist Karyagdi nicht, eher ein Typ, der mit katzenhafter Geschmeidigkeit punktet. So parierte er in Maxdorf nicht nur den Elfmeter, sondern vereitelte gegen Christian Jesberger zweimal einen Rückstand (41., 89.). Die Frankenthaler hatten ihr Team personell und somit auch taktisch umbauen müssen. „Pascal Renner und Florian Kaiser sollen sich in der Spitze abwechseln“, verriet Spielertrainer Tobias Winsel vor der Partie den Plan. Der habe aber nicht wie gewünscht funktioniert. In der stärkeren ersten Hälfte des VfR wurde der Ball einige Male flach durch den Strafraum gespielt, ohne dass ein Abnehmer da gewesen wäre. Einzige Ausnahme: Als die Kugel von Timucin Sürmen über Umwege bei Kaiser gelandet war. Doch dessen Schuss parierte ASV-Torwart Claudius Kuntz prächtig (18.). Direkt nach der Pause folgte die schwierigste Phase der Gäste. Sie verloren den Zugriff und gingen etwas zu lethargisch zu Werke. Das blieb auch den Verantwortlichen nicht verborgen. VfR-Vorsitzender Salvatore Mauro forderte von der Mannschaft mehr Biss. In die gleiche Kerbe hieb Coach Halil Kaya: „Die Körpersprache muss besser werden.“ Die beste Möglichkeit hatte Sürmen, der den aufspringenden Ball am leeren Tor vorbeischoss (57.). Der Stürmer schied wie Kaiser mit einer Oberschenkelverletzung aus. „Ich hoffe, dass nichts gerissen ist“, sagte Sürmen. „Bei vielen Aktionen hat die Genauigkeit gefehlt“, analysierte Winsel, der bei der Rückkehr zu seinem Ex-Verein lauf- und zweikampfstark agierte sowie gute Pässe spielte: „Ich hätte gerne gewonnen, aber das 0:0 ist okay.“ Auch Kaya war mit dem Remis zufrieden: „Uns hat die Kaltschnäuzigkeit gefehlt. Aber wir waren defensiv stabil und haben kein Gegentor bekommen.“ Letzteres freute besonders Devin Karyagdi. So spielten sie ASV Maxdorf: Kuntz - Shala, Martsfeld, Hilzendegen, Reinholz - Parrotta, Hoffmann, Sembritzki, Rühm, Gräble - Jesberger VfR Frankenthal: Karyagdi - Randazzo, Corell, Bensid (49. Gabriel Arslan), Sezgin - Sen, Winsel - Pinarbasi, Kaiser (46. Moncada), Sürmen (73. Braun) - Renner Gelbe Karten: Reinholz, Shala - Pinarbasi, Bensid, Sezgin - Beste Spieler: Hilzendegen, Sembritzki, Gräble, Reinholz - Winsel, Karyagdi, Sen, Corell - Zuschauer: 150 - Schiedsrichter: Schiller (Worms).

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