Frankenthal HSG gewinnt Krimi im Endspurt

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Dirmstein. Die HSG Eckbachtal hat den Sprung an die Spitze der Handball-Pfalzliga geschafft. Der Verfolger besiegte den bisherigen Spitzenreiter TV Offenbach im Endspurt mit 27:25 (14:12) und darf sich nun Herbstmeister nennen.

Die Zuschauer in der Dirmsteiner Sporthalle sahen am Sonntagabend ein Duell zweier gleichstarker Mannschaften. Diese boten einen regelrechten Handballkrimi, den am Ende das Team mit den besseren Nerven für sich entschied. Beide Trainer durchlebten dabei ein Wechselbad der Gefühle. Das Spiel schrieb mehrere Kapitel unterschiedlichster Prägung mit einem gemeinsamen Nenner: Keines der beiden Spitzenteams war in der Lage, die Partie trotz zum Teil deutlichen Vorsprungs konzentriert für sich zu entscheiden. Zu groß und häufig waren die technischen Fehler. Und so rückten die Torhüter Tobias Häuselmann (HSG) und Florian Pfaffmann (TV) in den Brennpunkt des Geschehens. Beide erwischten jeweils einen Sahnetag. In der ersten Halbzeit war Eckbachtal spielerisch und kämpferisch etwas besser, forderte die Offenbacher Abwehr immer wieder aufs Neue und lag nach gut 20 Minuten mit fünf Toren vorne (12:7). Jan Bußer verwandelte einen Siebenmeter. Danach holte Offenbach auf, auch weil Mohamed Subab und Carsten Wenzel am Kreis hundertprozentige Chancen vergaben. Sven Dopp sorgte in der hektischen Schlussphase für das 14:12 zur Halbzeit. Eine Vorentscheidung war da aber noch nicht gefallen. Zu Beginn der zweiten Spielhälfte verlor Eckbachtal komplett den Faden. Offenbach nutzte die Gelegenheit und war vor allem durch Philipp Morha und Stefan Kunz erfolgreich, der eine Viertelstunde vor Spielende das 17:21 für sein Team markierte. Danach spielte sich Peter Baumann in den Vordergrund. Das HSG-Urgestein übernahm das Kommando, erzielte drei Treffer in Folge und rüttelte Eckbachtal wach. Carsten Wenzel erzielte über den Kopf am Kreis rückwärts fallend das wohl kurioseste Tor des Tages, gleichbedeutend mit dem Ausgleich (22:22). Offenbach wirkte irritiert, machte Fehler und kassierte in Überzahl durch Marko Suchomelli den wohl entscheidenden Gegentreffer zum 25:23. Danach öffneten die Südpfälzer die Deckung und spielten Mann gegen Mann – ohne Erfolg. Peter Baumann setzte dann mit Tor Nummer 27 den Schlusspunkt in einem denkwürdigen Spitzenspiel. „Wir haben in der zweiten Halbzeit zu viele Fehler gemacht und damit Eckbachtal wieder stark gemacht. Deren Sieg geht wegen der ersten Halbzeit in Ordnung“, meinte Offenbachs Trainer Christoph Mohra. Für HSG-Trainer Thorsten Koch war es ein Spiel mit allem, was beim Handball Spaß macht: Kampf und Spannung bis zum Schluss. „Wir haben in der ersten Halbzeit vor allem in der Abwehr gut gestanden“, bilanzierte der HSG-Coach. „Den Beginn der zweiten Halbzeit haben wir dann total verpennt und fast alles falsch gemacht. Kompliment an Peter Baumann, der wie schon in den Spielen zuvor Verantwortung übernommen hat. Er war der Wachrüttler. Mit dem Sieg bin ich natürlich zufrieden.“ Überbewerten wollte Koch den doppelten Punktgewinn allerdings nicht. „Ich bin überzeugt, dass beide Mannschaften in der Rückrunde Punkte lassen. Man muss die sogenannten einfachen Spiele gewinnen und nicht nur die Spitzenbegegnungen.“ So spielten sie HSG Eckbachtal: Häuselmann (1) - Bußer (9/6), Baumann (8), Schreiber (2), Subab (1), Dopp (1), Suchomelli (1), Wenzel (1), Tobias Lerzer, Sven Lerzer, Pozywio Zuschauer: 280 – Schiedsrichter: Meyer/Pfisterer (Wörth).

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