Frankenthal Gesprächsangebot kommt an

Beim Internationalen Fest auf der Bühne: die griechische Sporttanzgruppe Athene.
Beim Internationalen Fest auf der Bühne: die griechische Sporttanzgruppe Athene.

Informativ, kreativ, unterhaltend, sättigend, aber auch fordernd – so präsentierte sich das 26. Internationale Fest des Beirates für Migration und Integration.

Miteinander ins Gespräch zu kommen, das sei das Ziel des Festes, betonte Ina Theobald, stellvertretende Vorsitzende des Beirates nicht nur zur Eröffnung auf der Bühne, sondern auch am Stand des Beirates. Dass dies nicht immer leicht ist, diese Erfahrung machte die neue Vorsitzende, Aygül Askin-Gezici. „Manche Menschen sind doch hart in der Ablehnung.“ Gefordert waren die Passanten am Stand des Beirates. Sie mussten Antworten auf die Fragen: „Was ist Migration? Was ist Integration? Gelingt Integration in Frankenthal“ aufschreiben. Während die Griechen die pure Lebensfreude über ihre Landestänze mit der Sportgruppe Athene auf der Bühne, aber auch am Stand in der Wormser Straße verbreiteten, informierten nur wenige Meter davon entfernt eine Gruppe von Syrern, die sich laut Ahmad Abo Ajineh in einem Sprachkurs zusammengefunden hat, über die Lage in ihrer Heimat, über zerbombte Städte und den Krieg. Es sei ein wenig schwierig, Gespräche zu führen, sagte Abo Ajineh – einerseits, weil die Sprachkenntnisse noch zu gering seien, andererseits, weil die Musik der Griechen doch sehr laut sei. Drei syrische Flüchtlinge informierten am Stand des Internationalen Bundes für Sozialarbeit (IB) und der Volkshochschule über Sprachkurse des IB und kamen so mit den Passanten ins Gespräch. Ehab Alhalabi will Krankenpfleger werden, Er suche noch einen pfälzischen Sprachkurs, sagt er lachend. Flucht war unter anderem das Thema eines Puppenspielers mit seinen Marionetten und lebensgroßen Puppen als Vertreter des Vereins Quantum Bildung auf der Bühne. Aber er bot auch reine Unterhaltung mit einem rockenden Opa. Viele guten Themen seien zur Sprache gekommen, auch kritische Punkte seien am Stand der Ahmadiyya-Gemeinde angesprochen worden, berichtet Sobia Mahmood von der Frauengruppe Lajny Imailah. „Es war sehr lebhaft“. Der Slogan der Gemeinde „Liebe für alle – Hass für keinen“, der auf Luftballonen stand, sei bei Passanten gut angekommen, sagt sie. Dass am Stand der Ahmadiyya-Gemeinde ausschließlich Frauen Ansprechpartnerinnen waren, zeige, dass Frauen in dieser Religionsgemeinschaft selbstständig seien. Erstmals vertreten war die ezidische Kulturgemeinde. Gott, Engel und die Natur spielten in der Religion der Eziden eine wichtige Rolle, berichtet Gemeindemitglied Selim Bulut. In den Blickpunkt ist die Religion in jüngster Vergangenheit durch die Verfolgung durch Islamisten geraten. Beim Fest sei alles friedlich, so Bulut. Bei der Islamischen Gemeinde Milli Görüs zeigte sich Mehmet Calay am großen Schriftenstand zufrieden. „Wir informieren über den Tag der offenen Moschee am Dienstag“, sagte er. Essen verbindet: Mokka schenkten nicht nur eritreische Flüchtlinge aus, auch bei Quantum Bildung gab es in Quarzsand erhitzten Kaffee. An vielen Ständen des Fests wurden landestypische Snacks und Leckereien angeboten.

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