Frankenthal „Es läuft alles bei mir zusammen“

„Wir können jeden Gegner schlagen“, sagt Fabian Rozwadowski (rechts), hier im Gespräch mit Julius Nagel.
»Wir können jeden Gegner schlagen«, sagt Fabian Rozwadowski (rechts), hier im Gespräch mit Julius Nagel.

Über fünf Jahre lang war Fabian Rozwadowski Trainer der ersten Hockey-Herren der TG Frankenthal. Seit Beginn dieser Feldrunde coacht er den Erstligisten Club an der Alster in Hamburg. Am Rande des Gastspiels der Mannschaft beim Mannheimer HC sprachen wir mit Rozwadowski über das Leben in der Hansestadt, die Rückkehr in die Heimat und die Herausforderung, einen Erstligisten zu trainieren.

Herr Rozwadowski, es ist Ihr zweites Jahr in der Hansestadt. Wie haben Sie sich eingelebt?

Sehr gut. Nachdem ich bei Großflottbek gekündigt hatte, hatte ich schon Bauchschmerzen, wie es weitergehen sollte. Dann kam der Kontakt zum Club an der Alster zustande. Da hatte ich Glück. Ich fühle mich richtig wohl in Hamburg. Das Wetter ist zwar deutlich schlechter als in der Pfalz. Aber das hat da oben auch seinen Charme. Was war für Sie die größte Umstellung? Dass ich in Hamburg alleine war – keine Familie, erst mal ohne Freunde ... Mit dem Engagement beim Club an der Alster haben Sie als Trainer den Sprung in die Erste Bundesliga im Feld geschafft. Was war die größte Veränderung? Der Wirkungsgrad eines Trainers in der Ersten Liga verzehnfacht sich. Ich kann bei Alster einen ganz anderen Fokus auf den Job legen. Ich weiß dort nicht mal, wo der Rasensprenger und das Flutlicht angehen. Für alles ist jemand da. Dann sind da so viele gute Spieler, da herrscht ein ganz anderes Spielverständnis. Zu Ihrem Kader gehören auch mehrere Nationalspieler. Macht das die Arbeit einfacher oder schwerer? Einfacher, ganz klar. Das sind sechs, sieben Leute, die das gleiche taktische Verständnis wie ich haben. Die Taktik erarbeiten wir zusammen. Da kommt vieles aus dem Team. Und trotzdem haben Sie die Taktiktafel dabei ... Ja, falls ich mal einem Spieler auf der Bank etwas erklären will. Gibt’s trotzdem noch eine Position, auf der der Kader verbessert werden muss? Also, für diese Saison haben wir schon für eine bessere Kaderbreite gesorgt. Das war in der Vergangenheit das Hauptproblem. Wir haben einen guten Konkurrenzkampf im Team. Ich sehe uns für die Runde 17/18 gut gerüstet. Sie arbeiten mit einem ganzen Trainerstab zusammen. Dazu gehört auch Bundestrainer Valentin Altenburg. Gibt’s da manchmal Kompetenzgerangel? Nein, das war noch nicht einmal das Thema. Klar ist es für mich neu, mehrere Leute im Stab zu haben, mit denen ich mich absprechen muss. Aber da ist noch so viel Potenzial vorhanden, das noch nicht ausgeschöpft wird. Valentin Altenburg hat eine beratende Rolle. Er wurde ja vom Deutschen Hockey-Bund zur Fortbildung zu uns geschickt. Wir haben eine gute Rollenaufteilung. Aber am Ende läuft alles bei mir zusammen. Welches sportliche Ziel haben Sie ausgegeben für die Runde? Keinen konkreten Platz. Wir wollen ein Team entwickeln, den Fokus nur auf uns richten. Wie beurteilen Sie den Saisonstart Ihres Teams? An Ergebnissen war ja eine ziemliche Streuung dabei ... Wir können jeden Gegner schlagen. Wir können aber auch gegen jeden Gegner verlieren. Der Saisonstart ist nicht wichtig. Wir sind von Spiel zu Spiel besser geworden. Leistungsmäßig waren wir gut, ergebnistechnisch noch nicht. Wichtig ist, dass wir konstant eine Top-Leistung bringen. Sie waren am Wochenende zum ersten Mal als hauptverantwortlicher Hockeytrainer zurück in der Region. Wie war die Gefühlslage? Es war sehr schön. Ich habe mich die ganze Zeit darauf gefreut, Eltern und Freunde zu treffen. Schön war, dass ich auch ein paar Frankenthaler gesehen habe. Apropos Frankenthal. Bei Ihrem ehemaligen Verein TG läuft’s gerade nicht so gut. Wie bewerten Sie aus der Entfernung die Situation bei der Turngemeinde? Was fehlt, um konkurrenzfähig zu sein in der Zweiten Liga, ist ein breiter Unterbau im Jugendbereich. Zudem ist mit Johannes Gans noch ein absoluter Leistungsträger gegangen. Aber es ist ein super Platz gebaut worden, es wird an den richtigen Punkten angefasst. Das Team sollte sich auf die entscheidenden Gegner im Kampf um den Klassenerhalt fokussieren. Ich habe das Gefühl, dass gute Arbeit gemacht wird. | Interview: Christian TreptowDOPPELTERZEILENUMBRUCH

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