Frankenthal Auch der FC Bayern hilft Schwarz-Weiß

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In der Nacht zum 21. Januar haben Einbrecher im Vereinsheim der DJK Schwarz-Weiß Frankenthal zugeschlagen. Laut Polizei ist der Vorfall für den Club zwar sehr schlimm, aber für die Ermittler nicht außergewöhnlich. Die Sportler sammeln derweil Spenden und dürfen sogar ein Bayern-München-Trikot versteigern.

Auf rund 49.000 Euro wurde die Schadenssumme nach dem Einbruch ins Clubhaus in der Frankenstraße zunächst geschätzt. Die Diebe waren dreist, nahmen aus der Gaststätte unter anderem den Computer und Fernseher sowie fast den gesamten Lebensmittelvorrat mit. Dass die unbekannten Täter auch noch den vor dem Clubhaus geparkten Vereinsbus mitnahmen, erhöhte die Schadenssumme dramatisch. Zumindest hier hatte der Verein Glück im Unglück. Denn der Bus wurde wenige Tage später in Kirchheimbolanden gefunden. „Er war sogar mit den Originalschlüsseln abgeschlossen und hatte keine Beschädigungen“, sagt Thomas Jung, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion (PI) Frankenthal. Nachdem Stephan Langenberger, der PI-Spezialist für Einbrüche und Raub, mit seinen Kollegen die Spuren gesichert hatte, wurde der Wagen wieder an den Verein übergeben. „Für den Verein ist der Vorfall gravierend, für uns nicht so“, stellt Jung die Tat in einen größeren Zusammenhang. Dass es Ende Januar im Stadtgebiet noch weitere Einbrüche gegeben habe, hat nach Erkenntnissen der Ermittler nichts mit dem Vorfall bei Schwarz-Weiß zu tun. „Es ist Zufall, dass das parallel passiert ist. Es gibt verschiedene Gruppierungen, die in der Region unterwegs sind. Wir vermuten auch hier überregional agierende Gruppen“, erläutert Jung. Der Diebstahl bei Schwarz-Weiß habe wohl auch aufgrund des dort geparkten Busses eine solche Dimension angenommen. „Durch das Fahrzeug hatten die Täter eine Transportmöglichkeit und konnten spontan auch Computer, Lebensmittel und Fernseher mitnehmen“, so Langenberger. 24 Einbrüche in Gaststätten – davon vier Vereinsheime – habe die Inspektion 2014 verzeichnet, erklärt Jung. „Die Bandbreite beim Diebesgut ist sehr groß. So sperrige Sachen wie sie bei Schwarz-Weiß gestohlen wurden, sind die Ausnahme. Das lag wohl wirklich an der Gelegenheit durch den Bus.“ Die Ermittlungen liefen noch in „alle Richtungen“. Im Vorjahr sei es gelungen, einige überregional tätige Einbrecherbanden zu überführen. Es sei nicht auszuschließen, dass eine solche Gruppe auch jetzt in der Frankenstraße zugeschlagen habe. „Das Schwarz-Weiß-Clubhaus gehört zu den bevorzugten Objekten, da es abseits liegt“, meint Langenberger. In der Regel spionierten die Täter ihr Objekt lange vorher aus. Zudem seien Vereine im Internet präsent und stellten sich mit ihren Angeboten im Clubhaus sowie mit der Anfahrt vor. „Das hilft Tätern natürlich.“ Beim ASV Mörsch sei es insofern ähnlich, da das Haus abseits liege. Hier hätten sich die Täter etwa bei Fußballspielen unter die Zuschauer mischen und so in Ruhe alles beobachten können. Hier sind vor allem Baumaterialien gestohlen worden. Für den Schwarz-Weiß-Vorsitzenden Manfred Weiß ging es nach der Tat darum, den Schaden zu begrenzen und dem Verein die weitere Existenz zu ermöglichen. Daher gab’s einen Spendenaufruf und ein Benefizkonzert mit Sorgenfrei. Gut 3000 Euro sind so zusammengekommen. Es sei „Glück im Unglück“, dass der Bus wieder da sei. Der Gesamtschaden belaufe sich nun auf etwa 15.000 Euro. Von den Versicherungen erwarte er etwa 10.000 Euro. „Wir haben immer noch ein komisches Gefühl, der Einbruch ist noch sehr oft Thema bei uns“, bekennt Weiß. Er habe sich aber über die Unterstützung gefreut: „Es ist schön zu wissen, dass es Menschen gibt, auf die man zählen kann.“ So habe sich auch Bürgermeister Martin Hebich (CDU) sofort gemeldet und Hilfe angeboten. Einen ganz prominenten Helfer gibt es obendrein: Fußball-Rekordmeister FC Bayern München. „Unser Jugendwart hat die Münchner angeschrieben und mit den Zeitungsartikeln erklärt, was passiert ist. Die Bayern schicken uns jetzt ein Trikot mit allen Originalunterschriften der aktuellen Spieler, das wir versteigern dürfen“, freut sich Weiß.

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