Frankenthal „Kein Rezept für den Ruhestand“

Leicht hatte es Pfarrer Klaus Schank in den vergangenen dreieinhalb Jahren in der Kirchengemeinde Heuchelheim-Niedesheim nicht i
Leicht hatte es Pfarrer Klaus Schank in den vergangenen dreieinhalb Jahren in der Kirchengemeinde Heuchelheim-Niedesheim nicht immer. Am Sonntag wurde er in einem Gottesdienst offiziell verabschiedet.

Leicht kann man die Amtszeit von Pfarrer Klaus Schank in der Kirchengemeinde Heuchelheim-Niedesheim nicht gerade nennen. Im März 2015 angetreten, musste zuerst die Heuchelheimer Kirche saniert werden. Im Streit um die Renovierung der baufälligen Großniedesheimer Kirche überwarf sich der Pfarrer anschließend mit dem örtlichen Kirchenbauverein. Doch der 65-Jährige verbindet mit seiner dreieinhalbjährigen Amtszeit auch schöne Ereignisse. Am Sonntag wurde er in einem Gottesdienst verabschiedet.

Besonders erfreulich sei rückblickend vor allem die Einführung einer Projektstelle für die Jugendarbeit in der Protestantischen Gemeinde gewesen, berichtet Schank im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Seit Mitte August kümmert sich die 29-jährige Deborah Hönig als neue Jugendreferentin um die Kinder- und Jugendarbeit in der Kirchengemeinde. Auch die Feierabendgottesdienste, die der Pfarrer vor knapp zwei Jahren einführte, seien ein Erfolg. „Es ist ein anderer Ansatz, bei dem wir mehr Menschen erreichen, die auch etwas beitragen“, sagt der Pfarrer. Nicht verleugnen will Schank den Konflikt mit dem Kirchenbauverein Großniedesheim. Im Streit um die Renovierung der Kirche hatten sich Verein und Pfarrer entzweit. „Unschön und unsachlich“ sei es hier zugegangen, kreidet Schank dem Verein vor allem den Umgang mit dem Presbyterium an. Für die baufällige Kirchendecke, deren Sanierung die Kirchengemeinde allein wohl auch in Zukunft nicht stemmen können wird, hat der Pfarrer aber möglicherweise eine Lösung gefunden, denn er hat einen Förderantrag für eine Mustersanierung mit nachwachsenden Rohstoffen gestellt. Werde das Projekt bewilligt, könne die Kirche quasi zum Nulltarif saniert werden, so Schanks Hoffnung. Es sei nicht immer leicht gewesen, den Bezug zu den Menschen zu finden, sagt Schank in Hinblick auf seinen Wohnort bei Landau. Da aber bei seinem Amtsantritt schon festgestanden habe, dass er die Kirchengemeinde nur für dreieinhalb Jahre leiten werde, sei ein Umzug in die Region für ihn nicht infrage gekommen. „Ich bin aber trotzdem mit den Menschen in Kontakt gekommen, und mir wurde viel erzählt“, sagt Schank. Viel erzählen konnten die Menschen Pfarrer Schank am Sonntag auch noch einmal in der Ratsstube nach seinem Abschiedsgottesdienst in der Heuchelheimer Kirche. Offiziell geht der 65-Jährige zum Jahresende in den Ruhestand. Zu seinen Plänen für den neuen Lebensabschnitt möchte er sich nicht äußern. „Ich habe kein Rezept für den Ruhestand“, sagt er dazu nur. Ein Nachfolger ist aller Voraussicht nach schon gefunden. Laut Presbyterin Christiane Pohl habe sich eine Pfarrerin auf die Stelle beworben, die vom Presbyterium auch unterstützt werde. Allerdings müsse die Landeskirche noch zustimmen. Pohl hofft aber, dass die neue Pfarrerin dann bereits Anfang Februar in die Kirchengemeinde eingeführt werden kann.

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