Obermoschel Wo soll die neue Kita in Obermoschel hin?

In der Kita Regenbogen reicht der Platz nicht aus.
In der Kita Regenbogen reicht der Platz nicht aus.

Im Stadtrat Obermoschel ist über den Standort der neuen Kita diskutiert worden. Gebaut werden soll sie in unmittelbarer Nähe zum bestehenden Gebäude gegenüber des Friedhofs. Doch führt in der Nähe der Moschelbach vorbei. Probleme bei Hochwasser werden befürchtet.

Weil im Jahr 2014 bei dem verheerenden Hochwasser lediglich der Außenbereich des jetzigen Kindergartens in Mitleidenschaft gezogen wurde, und das Gebäude von einem Hochwasserschaden verschont blieb, gibt es für den jetzt ausgewählten Standort für die neue Kita mehrheitlich Befürworter. Aber da sind auch Kritiker, die vor allem eine Verschärfung der Hochwassersituation für bereits bestehende Häuser und Grundstücke im Unterliegerbereich sehen. Denn ein bisher freier, tiefer liegender Bereich, wo sich Wasser ausbreiten kann, müsste für den Bau aufgefüllt werden. Der soll auf Höhe des Straßenniveaus der Friedhofstraße errichtet werden.

Gibt es eine Alternative? Über einen Platz, der in der Verlängerung des Neubaugebietes „Winner“ in Richtung Hallgarten liegt, wurden diskutiert. Der Standort wurde aber wegen der Verkehrssituation von Stadtbürgermeister Ralf Beisiegel verworfen. Dort sei eine Rechts- und Linksabbiegerspur auf der L379 sowie der Ausbau des Katzenbacher Weges für eine Erschließung notwendig, vor allem für den Kindergartenbus. Dies wäre mit Mehrkosten von 1,3 bis 1,5 Millionen Euro verbunden, wovon 200.000 Euro auf die Stadt entfallen würden, erklärte er. Zudem sei die Hochwassersituation dort noch brisanter als am geplanten Standort in der Friedhofstraße.

Kosten von rund fünf Millionen Euro

Genauer erläuterte Baumtssachbearbeiter Siegmar Böhmer die Pläne: Für den Neubau an der jetzt vorgesehenen Stelle, die drei Meter höher liegen solle als der alte Standort, müssten rund 150 Kubikmeter Rückstaufläche an anderer Stelle geschaffen werden. Zudem könne im nicht überbaubaren Zehn-Meter-Bereich zum Moschelbach hin zusätzlich noch etwas getan werden für den vorbeugenden Hochwasserschutz, regte Böhmer an.

Letztlich beschloss der Stadtrat bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung, das Bebauungsplanverfahren „Neubau Kita Friedhofstraße“ mit frühzeitiger Beteiligung der Öffentlichkeit auf den Weg zu bringen, um keine Zeit zu verlieren. „Sofern sich abzeichnet, dass hier das Projekt nicht umgesetzt werden kann, müssen wir einen alternativen Standort suchen“, sagte der Stadtbürgermeister. Auf fünf Millionen Euro werden die Gesamtkosten für den neuen Kindergarten veranschlagt – einschließlich Grunderwerb und die Gestaltung der Außenanlage.

Kurzfristig wohl Container erforderlich

Schon vorher wird eine Übergangslösung – voraussichtlich mit Container – her müssen. Denn für die bisher viergruppige Kita Regenbogen wird ab September mit 90 Kindern gerechnet – derzeit sind es 79. Eine weitere Gruppe wird erforderlich sein – und mehr Platz. Aktuell ist die Kita 570 Quadratmeter groß. Nach den Raumvorgaben des Landes für Kita-Neubauten müssten es dann etwa 1000 Quadratmeter sein. Das vorhandene Gebäude zu erweitern, ist nicht sinnvoll möglich: Der Kindergarten müsste vollständig entkernt werden, Anbauten würden an mehreren Stellen nötig und so würde das Außengelände viel kleiner werden. Zu betrachten seien auch noch der nicht gedämmte Bodenaufbau und die vorhandene Ölheizung.

Für Verwirrung sorgte in der Stadtratssitzung, dass im Verbandsgemeinderat die Vergabe von Planung und Machbarkeitsstudie zum Kita-Neubau in Obermoschel zurückgestellt worden war. Die Beigeordnete der VG, Eugenie Dengel, betonte: Dies sei lediglich geschehen, damit die Stadt zuerst eine Entscheidung zum Standort treffen könne.

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