Gonbach Wie Wassermassen im Ort vorgebeugt werden kann

Dass solche Wasser- und Schlammassen durch den Ort fließen, soll vermieden werden.
Dass solche Wasser- und Schlammassen durch den Ort fließen, soll vermieden werden.

Der Ortsgemeinderat Gonbach hat einstimmig ein Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept beschlossen. Maßnahmen für Privatleute sowie Landwirte sind darin enthalten. Der Forst hat auf Bitten der Gemeinde bereits Maßnahmen umgesetzt, damit der Regen nicht in Massen ins Dorf fließt.

„Es ist eher ein Konzept zur Vermeidung von Schäden und sonstigen Beeinträchtigungen nach Starkregenereignissen, denn der durch den Ort fließende Gonbach wird nicht über die Ufer treten“, erklärte Ortsbürgermeister Jürgen Berberich. Mit diesem Konzept sei eine Grundlage geschaffen worden, die nach und nach abzuarbeiten ist. Es sei aber auch Basis für den Erhalt von Landesmittel bei der Umsetzung.

In der Vorbereitung fanden zwei Bürgerworkshops und Ortsbegehungen statt. Aufgrund der dort gewonnenen Erkenntnisse hat das Büro IGR in Rockenhausen ein Konzept mit den wesentlichen Fakten erarbeitet und dem Ortsgemeinderat vorgestellt. Bei all den Analysen sei deutlich geworden, dass das Programm nicht allein von der Ortsgemeinde Gonbach zu stemmen sei, betonte der Ortsbürgermeister. „Dazu müssen neben der Verbandsgemeinde Winnweiler als Träger der Straßenflächen auch die Forstverwaltung, die Landwirtschaft und auch die Grundstückseigentümer innerhalb der Ortslage eingebracht werden“, sagte er. „Die finanzielle Seite kann von der Ortsgemeinde selbst nicht geschultert werden, weshalb Gonbach auf finanzielle Hilfe des Landes angewiesen ist.“

Mit der Verabschiedung des Konzeptes können Fördermittel des Landes beantragt werden. „Denn bei dessen Vorliegen ist mit Zuwendungen vom Land bis zu einer Höhe von 70 Prozent zu rechnen“, informierte Jürgen Berberich.

Sand und Geröll wird in den Ort gespült

Die Bürger sollten wissen, dass Starkregenereignisse immer stärker werden und dass sie selbst etwas dagegen tun können, hauptsächlich durch die Rückhaltung der Oberflächengewässer auf ihren Grundstücken. Das in einer Zisterne gesammelte Wasser könne dann zur Beetbewässerung genutzt werden.

Angesprochen wird in dem umfangreichen Werk hauptsächlich die Landwirtschaft. „Hier gilt es, frühzeitig das Oberflächenwasser zu bremsen, damit es nicht in den Ort läuft und dort Schäden anrichtet“, sagte der Ortsbürgermeister. Bei den Ortsbegehungen und Gesprächen mit den Einwohnern seien kritische Stellen ausgemacht worden. Etwa am Ende der Hauptstraße, wo ein Wirtschaftsweg in Richtung Neuhemsbach beginnt. Dort komme es öfters vor, dass der Regen Sand und Geröll in den Ort transportiert. Das Konzept sieht nun vor, in diesem Bereich Kleinstrückhalte zu schaffen und die bestehenden Gräben in ein Muldenkaskadensystem umzuwandeln.

Wiesen statt Äcker in den Hanglagen

Ein kritischer Punkt ist auch die Höhenstraße, die ebenfalls an landwirtschaftlich genutzte Flächen angrenzt. Das Wasser fließt von dort bis in die Hauptstraße, wo es dann zu Überschwemmungen kommt. „Auch hier gilt es, durch Verzögerungen und Verringerungen dafür zu sorgen, dass der Wasserfluss in den Ort unterbunden wird“ erklärte Berberich. Landwirtschaftliche Flächen in Hanglagen zum Ort hin sollten künftig ausschließlich als Grünland genutzt werden. So werde Wasser zurückgehalten und könne versickern. Bei einer anderen Nutzung der Agrarflächen sollte auf eine Mulchsaat geachtet werden: Dabei wird die Hauptfrucht in die Pflanzenreste der Vorfrucht oder der abgestorbenen Zwischenfrucht gesät, und die Bearbeitung des Bodens erfolgt mit einem Grubber. Denkbar sei auch Agrolandwirtschaft, bei der eine Kombination von Ackerflächen mit Gehölzen aufgebaut wird.

Die Forstverwaltung hat auf Bitten der Kommune hin bereits Querrinnen in zur Ortslage hin führende Forstwirtschaftswege eingebaut sowie für die Versickerung von Regenwasser in den Waldgebieten gesorgt. „Es hat schon geholfen, aber es müssen zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden“, so der Ortsbürgermeister. Dazu zähle auch der Einbau eines Sandfangs am Weg oberhalb des Parkplatzes am Freizeitgelände.

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