Donnersbergkreis Von Petrus verwöhnt

Beeindruckend, wie die Jakobsweilerer Kerwe aus dem Dornröschenschlaf erwacht ist und sich im erst zweiten Jahr der „Wiederbelebung“ präsentierte: Die 15 Kerweborsch und -mäd mit Kerwe-Babbe Jörg Eymann, genannt Bonsai, an der Spitze haben ein fünftägiges Festprogramm auf die Beine gestellt.

Auch den schönen Brauch mit dem Kerwebaum am Gasthaus „Zur Krone“ haben sie wieder aufgenommen. Tapfer wurden die letzten Stimmbandkapazitäten ausgeschöpft, um die Joxwiller Kerb hochleben zu lassen. Höhepunkt war am Sonntag der Umzug. Mit 13 Zugnummern endete er am Kerweplatz vor dem Bürgerhaus mit der obligatorischen „Redd“, gehalten von Axel Pries und Heiko Walczuch. Nach der Redd’ lud das Puppenstubenmuseum ins Muse-umscafé im Bürgerhaus zu selbst gebackenem Kuchen und Torten ein. Der Kerweumzug, von Petrus mit gutem Wetter bedacht, konnte sich sehen lassen. Dem Kerwebaum folgte der Traktor mit der in luftiger Höhe schwebenden Couch, worauf sich die beiden Kerweredner ihrer „Redd’“ entgegen fläzten. Stimmung pur folgte mit den Weitschwiller Dorfmusikanten. Sie lockten anschließend noch vier Stunden lang Groß und Klein zum Festplatz, wo Kinderkarussell, Imbissbude und Bierausschankwagen ein Übriges zur Unterhaltung beitrugen. Eine Gruppe Jakobsweilerer Kinder erinnerte mit einem bunten Wägelchen in Deutschland-Farben mit Siegerpokal an die WM 2014. Straßenbau im Ort war ebenso Thema wie 55 Jahre Landfrauenverband, Sektion Jakobsweiler, Bennhausen, Dannenfels. Mit: „So wie vor 55 Jahren“ als Motto führten Landfrauen in Kittelschürze und Kopftuch historische Küchenutensilien im Leiterwagen mit sich. Als Gäste von außerhalb wurden begrüßt: die Bennhausener Cowboys und Indianer, der Förderverein Protestantische Kita „Mäusekiste“ aus Dannenfels, die „Draser Gas“ sowie Kindenheimer, die mit ihrem Riesen-Weinfass die 40-minütige Anreise nicht gescheut hatten: „Wer unsern Wei kennt, ob lieblich oder trocke, deht sich am liebschte ins Fass nei hocke.“ Unter dem Motto „Wir lassen die Puppen tanzen“ war das Puppenstubenmuseum vertreten durch zwei frisch gebackene Millionäre (Günter Kircher und Walter Hahn), neu eingekleidet als Playboys mit kubanischer Zigarre. Sie warfen mit 100-Euro-Scheinen nur so um sich, umtanzt von zwei hübschen lebendigen Puppen im 50er-Jahre-Outfit (Angela Schlicksupp und Töchterchen Gwen). Der Stolz der Kerweborsch, ein „Holzmobil“, selbst gebaut aus einem selbst gefällten Baum, hatte Premiere. Die alt’ Roll ohne Fußboden war aber auch noch mit von der Partie. Am Abend beendete ein wunderschönes großes Feuerwerk den festlichen Teil dieses gelungenen Kerwesonntags. (imi)

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