Donnersbergkreis Von der Rampensau bis zum WM-Schwein(i)

Schweinchenrosa und putzmunter sitzt eins der Gewinnerschweine des Sparkassen-Wettbewerbs „Design dein Schwein“ auf einer bunten Blumenwiese. Und es hat Grund, fröhlich zu sein. Zu ihrem 175-jährigen Bestehen und in Verbindung mit dem Weltspartag hatte sich die Sparkasse Donnersberg für junge Sparer etwas Besonderes ausgedacht: Jedes Kind bis 17 Jahre konnte sich ein weißes Sparschwein inklusive sechs Malfarben abholen und daran –in kreativem Sinne – die Sau ’raus lassen.

Mehr als 500 farbenfrohe Schweine kamen zurück und wurden in der Rockenhauser Sparkasse ausgestellt. Eine Jury, bestehend aus drei Rockenhausener Kunstlehrern, bestimmte die Sieger. Insgesamt wurden 30 Geld- und 26 Sachpreise im Gesamtwert von 1750 Euro verlost. Zur Preisverleihung platzten die Räume der Bank aus allen Nähten. Wer die neuesten Mode-Trends erfahren wollte, musste nicht zur Berliner Fashion Week fahren. Saumäßig gut bekam er das in der Kundenhalle mit. So sind in der Schweinewelt Latzhosen und Jeans angesagt. Außerdem trägt Schwein diese Saison gern Hut. Es sei denn, die Borsten können gegen eine schicke Frisur – wie etwa langes goldenes Haar aus Lametta oder einen Irokesenschnitt – getauscht werden. So vergnüglich der Titel „Design dein Schwein“, so fantasievoll auch die Ergebnisse: Dabei waren den Hunderten jungen Künstlern die sechs Grundfarben offenkundig bei weitem nicht genug. So staunte auch Jury-Mitglied Ursula Pfleger-Ziegler, Kunstlehrerin an der IGS Rockenhausen, über die Kreativität bei der Verwendung von Materialien und Techniken. Pappmaché, Wolle, Federn, Alufolie, Dornen und Sägespäne, Watte oder Plastik, um einige zu nennen, kamen zum Einsatz. Es wurde gemalt, filigran gezeichnet, gefaltet, gesteckt, gewickelt und geknotet und mit allen erdenklichen Mitteln geklebt – so waren die Farben meist nur schmückendes Beiwerk. Auch für die Mitarbeiter der Sparkasse war der Wettbewerb ein echtes Aha-Erlebnis, zeigte er doch, dass Kinder trotz mannigfacher elektronischer Freizeitbeschäftigungen doch noch viel Geduld und Liebe bei kreativer Arbeit aufbringen können. Wie Celine Pohl aus Niedermoschel, die mit ihrem „Puzzleschwein“ den 14. Platz der Altersgruppe fünf bis elf Jahre belegte. Sie verriet, dass ihr größtes Hobby Puzzeln ist. Bei solcher Ideenvielfalt ist es klar, dass die Entscheidung, welches nun die „coolste Sau“ ist, allen schwer fiel. Bei der Auswahl wurde deshalb von den Kunstlehrern Kinner (Realschule Plus), Halfmann und Pfleger-Ziegler (IGS) vor allem berücksichtigt, ob das Schwein allein oder mit Hilfe der Eltern gestaltet wurde. Außerdem wichtig: Wie originell war die Idee des Teilnehmers hinsichtlich Muster und Techniken und wie sauber die Ausführung. Hier konnten in der Kategorie der Fünf- bis Elfjährigen Jana Spieß aus Börrstadt mit ihrem „Schwein auf der Blumenwiese“, Silas Uhl aus Gerbach mit seinem Meerschwein und Lars Lickes aus Sippersfeld mit dem „Wollschwein“ am meisten überzeugen. Weitere Gewinnerschweine aus der Kategorie waren beispielhaft ein „Flugzeugschwein“ oder „Paul das Hosenschwein“. Bei den Zwölf- bis 17-Jährigen gewann Xenia Keil aus Eisenberg mit einem „Drachen“ den ersten Platz. Zweite wurde Lisa Dembowski aus Gerbach, die ihr Schwein mit filigranen Mustern bemalt hatte. Das „Sparkassencollage-Schwein“ von Christian Wolf Thiem aus Mannweiler-Cölln holte sich den dritten Platz. In dieser Kategorie konnte außerdem ein Schwein mit Sägespänen sowie ein „Afrika-Schwein“, bei dessen Anblick man sofort in den Flieger hüpfen wollte, überzeugen. Doch auch andere Spardosen, die nicht das „Schweineglück“ hatten, unter die 15 Besten ihrer Alterskategorie zu kommen, stachen hervor. Wie etwa das „Astronautenschwein“, das mitsamt Anzug und Helm von der Nasa nicht besser ausgestattet werden könnte. Besonders präsent war noch immer der WM-Gewinn vom letzten Sommer: Fast zehnmal wurde ein Sieger-Schwein(i) zum Wettbewerb abgegeben. Daneben fand man verliebte Ferkel, die berühmten Panzerknacker mit zugehörigem „Dagobert-Duck“ und eine „Rampensau“, die mitsamt Partyhut, Sonnenbrille und Pailletten für die nächste Fete aufgebretzelt war. Doch nicht jedes Schwein blieb Schwein: Manche wurde gekonnt zum Löwen, Igel, Marienkäfer oder zur Kuh umgestaltet. Und natürlich durften ein „Donnersberg-Schwein“ und ein „Betzi“ nicht fehlen, der sich inklusive Teufelsschwanz und –ohren in einem selbst gebastelten Fritz-Walter-Stadion präsentierte. Die Begeisterung über die „Schweinereien“ der Kinder war auch bei Kunden riesig. „Wir wurden sogar gefragt, ob wir die Sparschweine verkaufen“, so Jutta Kreis von der Sparkasse. Und wer glaubt, Teilnehmer ohne Gewinn seien enttäuscht gewesen, irrt. Kein trauriges Gesicht bei der Preisverleihung mit Popcorn und anderen kleinen Snacks: Die Begeisterung über die Ideen der anderen war einfach zu groß. Und es bleibt ja der Trost, eine saustarke Spardose für die eigenen Sch(w)eine zu haben.

x