Donnersbergkreis Viele Karten und drei Tore

Starker Rückhalt: Torwart Dominik Wolf glänzt im FVR-Kasten.
Starker Rückhalt: Torwart Dominik Wolf glänzt im FVR-Kasten.

«Rockenhausen.» Drei Tore, sieben Gelbe Karten und eine Rote Karte. Ein intensives, aber über die meiste Zeit eher chancenarmes Spiel sahen die rund 100 Zuschauer beim Spitzenspiel der B-Klasse Kaiserslautern-Donnersberg-Nord zwischen dem FV Rockenhausen II und TuS Ramsen. Ein Eigentor entschied das Spiel zugunsten des Gastgebers, der damit verlustpunktfrei ins Rockenhausener Herbstfest starten konnte. Unzufrieden waren die Gäste aus Ramsen mit dem Schiedsrichter.

„Der Schiedsrichter hat das Spiel vernichtet.“ Der Meinung waren Spielertrainer Michael Bechtold und seine Mitspieler nach dem Spiel. „Er hat in jeder Hinsicht gegen uns gepfiffen“, schlug auch Trainer Marko Kronenberger in die gleiche Kerbe. Insbesondere der Elfmeterpfiff und die Rote Karte gegen Ramsens Torschütze Alexander Brechner brachten die Gefühle in Wallung. Aus neutraler Sicht war da dem Schiedsrichter jedoch kein Vorwurf zu machen. Jonas Dietz umspielte vor der Elfmetersituation drei, vier Mannen der Ramsener Hintermannschaft. Dietz fiel nicht, verzichtete auch auf jegliche Schauspieleinlagen. Trotzdem wurde er gehalten und so am Abschluss gehindert. Schiedsrichter Lautenbach entschied zu Recht auf Strafstoß. Die Chance zum 1:1-Ausgleich nutzte Spielertrainer Christian Mohr und verwandelte ins linke untere Eck. Auch die Rote Karte gegen Alexander Brechner war aus neutraler Sicht nachvollziehbar. Nach einem Foulspiel an ihm trat er am Boden liegend nach seinem Gegenspieler. Folgerichtig: Rot. Rockenhausens Jonas Dietz hatte nach der Aktion Schwierigkeiten, seine Gefühle im Zaum zu halten und sah dafür die Gelbe Karte. Erst danach hat Schiedsrichter etwas den Faden der Partie verloren und verpasste es beispielsweise, Rockenhausener Spielern fürs Unterbinden von Ramser Kontern Gelb zu zeigen. Doch der Reihe nach. Den beiden Mannschaften, beide mit drei Siegen aus drei Spielen in die Partie gegangen, sah man an, dass sie gewillt waren, die Partie für sich zu entscheiden. Heraus kam ein zerfahrenes, intensives Spiel, dass sich meist zwischen den beiden Strafräumen abspielte. Die wenigen Torchancen waren oft nicht zwingend. In der 17. Minute hatte Ramsens Alexander Brechner die erste nennenswerte Gelegenheit, ein Tor zu erzielen. Nach einem Eckball von Jan Zimmer kam Brechner frei zum Schuss, der Ball ging jedoch über das Tor von Rockenhausens Torwart Dominik Wolf. Chancen entstanden meist durch kleine Fehler oder Unaufmerksamkeiten in den Hintermannschaften beider Teams. So kam Ramsens Alexander Rueth nach 33 Minuten nach einem Fehlpass der Rockenhausener 20 Meter vor dem Tor an den Ball. Sein Schuss war letztlich zu unplatziert. In der 35. Minute forderten einige Ramser Anhänger die Rote Karte. Alexander Rosch foulte Jerome Brunnett und hinderte ihn so am Torabschluss. Rosch kam mit der Gelben Karte davon. Der anschließende Freistoß, getreten von Jan Zimmer, kullerte zu langsam ins linke untere Eck und war somit leichte Beute für den Torhüter. Dann kurz vor der Halbzeit, etwas unerwartet aber zu dem Zeitpunkt durchaus verdient, das 1:0 für die Gäste. Aus abseitsverdächtiger Position startete Brechner nach einem langen Ball in Richtung Rockenhausener Tor. Kein Gegenspieler ging konsequent nach. Marciele Hirmann und Co. hoben lediglich die Hand, um Abseits zu reklamieren, setzten dabei aber nicht nach. Der Pfiff blieb aus, und Brechner blieb im Eins gegen Eins eiskalt. Obwohl Torwart Wolf noch am Ball war, konnte er den Gegentreffer nicht mehr verhindern. Im Anschluss fast direkt das 0:2, Marcel Schwallie setzte den Ball nach einer schönen Kombination über die rechte Seite an den Pfosten. „Ich habe meinen Spielern in der Halbzeit gesagt, dass wir nochmal alles raushauen müssen“, so Rockenhausens Mohr nach dem Schlusspfiff. „Und das haben wir super umgesetzt, ich bin stolz auf die Jungs.“ Der Elfmetertreffer und ein aus Ramsener Sicht unglückliches Eigentor brachten den 2:1-Heimerfolg. In der 76. Spielminute eroberte Benedict Alken einen eigentlich schon verlorenen Ball zurück. Seine harte Hereingabe bugsierte Jan Zimmer unglücklich in die eigenen Maschen. „Wir hatten 90 Minuten Zeit, Tore zu machen und haben das nicht so geschafft, wie wir uns das vorgestellt hatten,“ fand Ramsens Trainer Michael Bechtold auch selbstkritische Worte nach dem Spiel. Zum eigenen Unvermögen an diesem Tag kam auch noch Pech dazu. So klatschte in der Nachspielzeit ein Ball von Jens Gemünd nur an den Pfosten, statt für den Ausgleich zu sorgen. So konnten am Ende die Gastgeber aus Rockenhausen einen wichtigen Dreier im Kampf um die vorderen Plätze einfahren. „Vier Spiele, zwölf Punkte, was will man mehr“, so Mohr. „Trotzdem bleibt Ramsen für mich Aufstiegsfavorit Nummer eins“, hob Mohr auch die Mannschaft des Gegners hervor. „Aber wir wollen mit unserer jungen, engagierten Mannschaft natürlich vorne mitspielen.“ So spielten sie FV Rockenhausen II: Wolf - Eberle, Rosch (46. Gabelmann), Lamb, Akemann - Mohr, Hirmann, Dietz, Neubrech - Schick (40. Mauß), Alken (88. Paul) TuS Ramsen: Kranz - Zimmer (80. Cibikci), Heilmann, Emrich - Gemünd, Brechner, Schwallie, Reinwald, Luprian - Brunnett (75. Luprian), Rueth (65. Scholler) Tore: 0:1 Brechner (43.), 1:1 Mohr (62., Foulelfmeter), 2:1 Zimmer (75., Eigentor) - Gelbe Karten: Mohr, Rosch, Neubrech, Dietz, Alken, Eberle - Reinwald - Rote Karte: Brechner - Beste Spieler: Wolf, Mohr - Gemünd - Zuschauer: 100 - Schiedsrichter: Lautenbach (Hochstätten).

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