Fußball TuS Rüssingen vom Wind verweht

Sebastian Schütz vom SVH (rechts) versucht Rüssingens Geri Hasa vom Ball zu trennen.
Sebastian Schütz vom SVH (rechts) versucht Rüssingens Geri Hasa vom Ball zu trennen.

Der Abwärtstrend beim Verbandsligisten TuS Rüssingen hält an. Auch das Heimspiel gegen den SV Hermersberg, auf den er bei einem Sieg bis auf zwei Punkte herangerückt wäre, ging mit 1:2 (1:1) verloren.

Dabei begann das Spiel, trotz des strömenden Regens, der pünktlich zum Anpfiff einsetzte und dem ohnehin schon schwer bespielbaren Rasen noch mehr zusetzte, so richtig nach dem Geschmack der Rüssinger. Der erste richtige Angriff brachte gleich die 1:0-Führung (3.). Ein Weitschuss von Dana Kader ging am Tor vorbei, aber Hermersbergs Kapitän Pascal Masch gab zu, dass er noch am Ball war. Fluch der guten Tat: Im Anschluss an die Ecke fiel das Tor und das aus Gästesicht auch noch ziemlich unglücklich, denn der Schuss von Kader flipperte durch die Abwehr und landete schließlich im Netz.

Das Tempo blieb hoch, der SVH hatte Chancen. Ein Abwehrschlag von Gästetorhüter Noah Wächter wurde vom Wind getragen und sprang über seinen Gegenüber Marvin Gebhard, aber knapp am Tor vorbei (8.). Auf der anderen Seite wurde ein Schuss von Kader im letzten Moment geblockt (9.). Jetzt war Hermersberg wieder dran, Gebhard parierte einen Freistoß von Masch zur Ecke.

Einfach schießen

Der SVH versuchte es jetzt des öfteren mit Weitschüssen, bei den Wind- und Platzverhältnissen ein probates Mittel. Rüssingen verlor im Aufbauspiel zu einfach den Ball. Trotzdem gab es vor dem Seitenwechsel noch gute Chancen. Die beste hatte Marcel Bormeth, der nach Rückpass von Kader aus 22 Metern abzog, aber am glänzend parierenden Wächter scheiterte (42.). Da stand es aber schon 1:2. Nachdem die Rüssinger Abwehr mehrmals nicht richtig klären konnte, kam der Ball zu Masch. Der auffälligste Akteur der Gäste fackelte nicht lange und knallte den Ball hoch in die Ecke zur Führung (37.).

In der zweiten Hälfte hatten die Rüssinger den Wind im Rücken, konnten daraus aber keinen Nutzen ziehen. Das Spiel war weiter zu kleinteilig und ließ Tordrang vermissen. Die beiden Trainer Ediz Sari und Dennis Jolic hatten in der Pause gefordert, es mit Weitschüssen zu versuchen, vergeblich. „Wir haben auf dem Platz zu oft die spielerische Lösung gesucht. Heute waren andere Qualitäten gefragt“, sagte Jolic weiter.

Rüssingens Keeper verletzt

Die Gäste bekamen Oberwasser. Im Mittelfeld wurde der Ball verloren, Tolga Karlidag musste das Foul ziehen, bekam eine Zeitstrafe, und sofort waren die Gäste da und rissen das Spiel an sich. Beim 1:2 ging es dann aber sehr unübersichtlich im Strafraum des TuS zu, mehrere Spieler prallten zusammen und am Ende konnte Tim Dudek den Ball ins Tor stochern (62.). Dabei verletzte sich der Rüssinger Keeper und musste wenig später ausgewechselt werden.

Nachdem der TuS wieder komplett war, hofften die Fans auf eine Aufholjagd. Aber außer zwei Halbchancen brachten die Offensivbemühungen nichts ein. Im Gegenteil. Hermersberg versiebte mehrere hochkarätige Konterchancen. Allein Dudek stand dreimal frei vor dem Tor.

Trotzdem war SVH-Trainer Jens Mayer mit dem Ausgang zufrieden: „Die Mannschaft hat Charakter gezeigt und auf dem schweren Platz verdient gewonnen.“ Sari konnte da nicht wirklich widersprechen: „Wir können die engen Spiele einfach nicht gewinnen. Wir waren die spielerisch bessere Mannschaft, das interessiert am Ende aber keinen.“

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