Niedermoschel SV Niedermoschel hat zum 75. Geburtstag große Zukunftspläne

Erbaut vom Vorgängerverein, gepflegt und erweitert vom Sportverein: die Lewensteinhalle.
Erbaut vom Vorgängerverein, gepflegt und erweitert vom Sportverein: die Lewensteinhalle.

Die Lewensteinhalle spielt eine zentrale Rolle in der Geschichte des SV Niedermoschel. Von ihr aus sollen Impulse ausgehen für die Zukunft des Vereins – bei der Veranstaltung zum 75. Jubiläum. Corona und Fußballermangel zum Trotz.

Im Frühjahr 1948 wurde der Traditionsverein im Gasthaus Rudolph gegründet – als Nachfolger des früheren Turnvereins Niedermoschel, der vor 110 Jahren, am 13. August 1913, im Saal von Viktor Krämer aus der Taufe gehoben worden war und als dessen großes Vermächtnis die Lewensteinhalle gilt, die 1926 gebaut wurde. Schon bei Baubeginn am 9. Januar war festgelegt, dass sämtliche Arbeiten, Fahr- und Handlangerdienste gemeinschaftlich von den Mitgliedern ohne jegliches Entgelt geleistet werden mussten – und das klappte gut. Noch heute ist im Inneren der Halle der Satz „Großes Werk gedeiht nur durch Einigkeit“ zu lesen. Finanziert wurde der Bau hauptsächlich durch Theaterauftritte. Der SVN trägt auch noch heute die Unterhaltungskosten für die Halle, die auf Grund und Boden der Gemeinde steht.

Gleich im Jahr seiner Gründung 1948 nahm der SV am Spielbetrieb im Sportkreis Rockenhausen teil. Den gepachteten Sportplatz im Gemarkungsteil „In der Ferbach“ kaufte der Verein acht Jahre später. Der Platz befindet sich noch heute dort, Fußball wird im Jahr des 75. Jubiläums allerdings nicht mehr gespielt – allgemein ist das Vereinsleben in den Pandemiejahren recht ruhig geworden. Immerhin war die Mannschaft 1951 und 1973 Kreispokalsieger, Meister der C-Klasse wurde der SVN 1975 mit Coach Friedel Schatto und 2009 unter Interimstrainer Rainer Greth.

Zweimal Aus für den Fußball

1980 – zwei Jahre, nachdem das Sportheim in Eigenleistung mit Strom- und Wasseranschluss ausgestattet worden war – wurde dann nach langjähriger Unterbrechung das Theaterspiel sehr erfolgreich wieder aufgenommen. Der damalige Vereinsvorsitzende Günther Beier setzte sich stark für den Bau des Tennisplatzes ein, eine Tennisabteilung kam zum Sportverein dazu. Beier und sein Vertreter Emil Kreis waren auch die Antreiber beim erneuten Anbau an die Turnhalle und deren Komplett-Renovierung 1989/1990. Die Halle erhielt damals nach einer Umfrage in der Bevölkerung den Namen Lewensteinhalle. Mit einem Großfeuerwerk wurde das 50-jährige Bestehen des SVN 1998 gefeiert. 1999 löste Reiner Erking den langjährigen Vereinsvorsitzenden Beier ab, der ebenso wie sein Stellvertreter Kreis zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde.

Der Fußball musste in der Folge ruhen – obgleich es gut zehn Jahre zuvor noch gut ausgesehen hatte: 1986 hatte sich eine Damenfußballmannschaft gegründet, ein Jahr später kamen zum Freundschaftsspiel gegen Obermoschel mehr als 1000 Besucher. Eine AH-Mannschaft wurde 1988 gegründet. Spielermangel gab es dann aber ab Beginn der 1990er, 1996 erfolgte eine Fusion mit dem TuS Lettweiler, die aber 1998 wieder aufgegeben wurde, weil sich in beiden Gemeinden nicht mehr genügend Aktive fanden. Lediglich die AH spielte weiter.

Theater kommt zurück

2006 herrschte dann wieder Aufbruchstimmung. Weil einige auswärts spielende Fußballer nach Niedermoschel zurückgekehrt waren, konnten gleich zwei Teams gemeldet werden. Die Reserve wurde auf Anhieb Meister ihrer Klasse. 275 Mitglieder zählte der Verein damals. 2009 gelang der ersten Mannschaft der Aufstieg in die Kreisliga, dort konnte sich das Team jedoch nicht halten. Der Spielermangel schlug wieder zu, ab 2015 gab es eine Spielgemeinschaft mit Hochstätten und Alsenz, 2020 war Schluss. Der Fußballplatz, 20 Jahre zuvor umfassend und kostenaufwendig saniert, ist seither verwaist. Auch auf dem Tennisplatz ist Ruhe eingekehrt.

Theater – über mehr als vier Jahrzehnte sehr erfolgreich gespielt – wird nach der Coronapause in diesem Jahr wieder unter der neuen Regie von Frauke Haage aufleben. Der seit Dezember 2015 amtierende Vereinsvorsitzende Peter Erking hofft, dass aus der Jubiläumsveranstaltung – Samstag, 30. September, ab 18 Uhr in der Lewensteinhalle – Impulse entstehen, damit der SVN seinen noch 220 Mitgliedern zukünftig wieder mehr sportliche und andere Angebote machen kann.

Erbaut vom Vorgängerverein, gepflegt und erweitert vom Sportverein: die Lewensteinhalle.
Erbaut vom Vorgängerverein, gepflegt und erweitert vom Sportverein: die Lewensteinhalle.
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