Donnersbergkreis Rummel um die Quetsche

Auch diese Hippies waren im Umzug dabei.
Auch diese Hippies waren im Umzug dabei.

Von Cowboys und Indianern über eine bunte Welt von „Super Mario“ bis hin zu „eschte Orwisser Quetsche“: Der originelle Kerweumzug in Orbis krönte auch in diesem Jahr wieder ein ereignisreiches Kerwewochenende. Wichtiges Thema in der Kerweredd: Laura Bumb und Christopher Egelhof warben eindringlich für die Beteiligung an der traditionellen „Quetschekerb“ in Orbis und bei den Kerweborsch, denn „ohne Helfer wird man die Kerb bald vermisse“, so die beiden.

Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel positionierten sich zahlreiche Schaulustige an den Straßen in ganz Orbis, um den bunt kostümierten Akteuren zuzujubeln. „Die Orwiser Kerb, se lewe hoch, hoch, hoch“, das hörte man an diesem Nachmittag unzählige Male. Ein Wagen der Feuerwehr ebnete den Weg für die verschiedenen Fußgruppen und geschmückten Wagen. Musikalisch unterstützt wurde der gesamte Umzug vom Musikclub „Fidelio“ aus Dreisen, der gleich hinter der Feuerwehr im Takt marschierte. „Hosche Haschisch in de Dasche, hosche immer was se nasche“, konnte man auf dem bunt geschmückten Traktor einer Orbiser Fußgruppe lesen, die mit dem Motto „Frieher Flower-Power, Heit Dauer-Power“ durch die Straßen zog. Die „selbstgedrehten“ Spaß-Riesenjoints ließen das Hippieflair aufleben. Der Orbiser Bürgermeister Peter Schmitt verteilte während des gesamten Umzugs fleißig Wein für das Straßenpublikum. Natürlich flogen auch jede Menge süße Leckereien ins dankbare Publikum. Nach den Hippies konnte man nun einige schwarz-weiße Strichmännchen über den Asphalt laufen sehen. Getreu dem Motto „Punkt, Punkt, Komma, Strich – fertig ist das Mondgesicht“ trugen die Strichmännchen weiße Kleidung mit schwarzen Strichen und ein weißes, sehr einfaches Gesicht. Die „Selzhinkel“ mit der „alten Schul“ rollten als nächstes an. Ein historischer Lanz-Traktor sorgte nicht nur für ordentlichen Sound, sondern auch für jede Menge dicke Luft. „Die alt Schul“ zeigte neben einem Lehrer mit Schlagstock und Zylinder auch eine alte Schulbank mit braven Schulmädchen. Die Nachbarschaft des Bürgermeisters warb mit viel „Niveau“ auf ihren T-Shirts, der Schriftzug war einer bekannten Creme nachempfunden, aber es wurde sofort klar gestellt: „Niveau ist keine Creme“. Die nächste Gruppe waren dann die „Latwerschrührer“ oder in Orbis auch überall bekannt als „Latwersch-Gang“. Kleine Häppchen Latwerschbrote gab es zum Probieren. In zwei Kesseln hatten die „Latwerschrührer“ für 450 Gläser Marmelade gerührt. Dass der Wilde Westen einmal nach Orbis kommen würde, das hätte wohl keiner gedacht, und doch sprangen muntere Cowboys und Indianer mit Revolvern und (Stecken)-pferden durch die Straßen. Mit einem großen Globus war die Gruppe des Orbiser Kindergottesdienstes gekommen. Verkleidet als verschiedenste Tiere stellten sie die Schöpfung Gottes dar. Nun rollte auch schon der Wagen der Orbiser Kerweborsch an: Eine farbenfrohe Welt aus dem Klassiker „Super Mario“ konnte man hier bewundern. Mit Mario, Luigi, Bowser und Co. sorgten sie mit lauter Partmusik für eine ausgelassene Feierstimmung und mit Konfettikanonen für einen wahren Glitzerregen. Ein Team Orbiser Tatort-Kommissare ermittelte mit „Spusi“ (Spurensicherung) und Spürhunden die Verzögerungen zur Erweiterung des Neubaugebiets. „Die beschde Kerweborsch im Land, de Pott is feschd in Orbiser Hand“, so feierte der zweite Wagen der Orbiser Kerweborsch den Sieg beim Fußballturnier. Als „eschte Orwiser Quetsche“ fühlte sich die Turngruppe aus Orbis. Als lustige Quetsche verkleidet, machten sie ihrer Kerwe alle Ehre. Hier lief auch die Orbiserin Gisela Butz schon zum fünften Mal mit und war begeistert vom tollen Publikum. Im nächsten Jahr sei sie sofort auch wieder dabei, meinte Gisela Butz lachend. Mit ausgelassener Stimmung waren auch die Kerweborsch aus Weitersweiler gekommen, mit lauter Musik und natürlich auch genug zu trinken. Als schließlich alle wieder auf dem Kerweplatz versammelt waren, erzählten Christopher Egelhof und Laura Bumb allerlei lustige und für den ein oder anderen auch mehr oder weniger peinliche Geschichten aus dem Dorfgeschehen des vergangenen Jahres. Neben all den Lachern bei witzigen Episoden brachten die jungen Orbiser aber auch ein ernsteres Thema zur Sprache. So sei es schwer, immer genug Helfer zu finden, um die Kerwe gut zu organisieren. Ohne ausreichend Helfer habe die Kerwe kaum eine Zukunft. Für Ortschef Peter Schmitt und die Kerweborsch begannen die Planungen zur Kerwe schon im Februar und zogen sich übers ganze Jahr. „Die Stimmung beim Umzug war sehr gut“, sagte der sichtlich zufriedene Schmitt. Der Kerwejugend sprach er seinen Dank für eine sehr gelungene Organisation aus, lobte explizit Ralf Schwayz, Christopher Egelhof und Phillipp Schmitt für die Unterstützung. Besucherin Edda Höhn kommt jedes Jahr zur Orbiser Kerwe. Der Bechenheimerin haben besonders gut die kostümierten „eschte Orwisser Quetsche“ gefallen, weil bei ihnen die schöne dörfliche Tradition besonders gut zu spüren gewesen sei.

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