Winnweiler Peter Schäfer ist der einzige Revierhegemeister im Donnersbergkreis

Revierhegemeister Peter Schäfer beim Gang durch die Natur.
Revierhegemeister Peter Schäfer beim Gang durch die Natur.

Viele Revierhegemeister gibt es nicht in Rheinland-Pfalz. Peter Schäfer aus Schweisweiler hat die umfangreiche Ausbildung abgeschlossen und ist der einzige in dieser Form qualifizierte Ehrenamtler im Jagdwesen im Donnersbergkreis.

Nachdem er seinen Jagdschein erhalten hatte, war Peter Schäfer Pächter und Mitpächter zweier Jagdbezirke. Dadurch erwarb er neben den theoretischen Kenntnissen auch praktische Erfahrungen. All dies sollte ihm in den folgenden Jahren von Nutzen sein. Drei Jahre nach der Jagdpachtfähigkeit und damit nach der Mindestwartezeit legte Schäfer in Gensingen die Prüfung zum Jagdaufseher ab. Diese werden von Jagdpächtern eingesetzt und betreuen deren Reviere. Dabei haben sie die gleichen Befugnisse wie die Pächter in deren Abwesenheit.

Jetzt ging es für Peter Schäfer sozusagen eine Stufe höher: Er ist nun Revierhegemeister. Dazu war eine weitere Ausbildung notwendig: mehrere Module, 15 Tage mit jeweils acht Stunden Unterricht, wie der neue Revierhegemeister berichtet. „Vom hohen Norden des Landes Rheinland-Pfalz bis in die Südspitze fanden die Vorlesungen statt. Dabei bin ich rund 3000 Kilometer gefahren“, schildert Peter Schäfer. „Der Inhalt ist schon beachtlich und erfordert einen größeren Lerneifer.“

Schwerpunkt: Kommunikation und Außenwirkung

Schwerpunkte sind die Wildhege zur Erhaltung eines artenreichen und gesunden Wildbestandes, die Biotop-Hege zum Schutz und der Verbesserung der Lebensräume von Wildtieren und nicht zuletzt der Schutz des Wildes vor Unfällen und Krankheiten. Auch der Umgang mit Jagdwaffen und der unterschiedlichen Munition nimmt einen großen Zeitrahmen ein, dabei geht es auch um die Sicherheit. Das Erkennen, Bewerten und Vermeiden von Wildschäden sowie die Wildvermarktung sind weitere Lehreinheiten. Viel Theorie steckt in den Themen Naturschutz und Umweltschutz mit all den Vorschriften und Verordnungen.

Einen hohen Stellenwert in der Ausbildung haben auch die Kommunikation und die Außenwirkung. Die Suche nach dem Gespräch mit den Menschen, die dem Jäger begegnen, der Umgang mit der erholungssuchenden Bevölkerung und die Abschwächung von Konfliktsituationen dürften nicht unterschätzt werden, heißt es beim rheinland-pfälzischen Jagdaufseherlandesverband. Darüber hinaus wird der Umgang mit Jagdhilfstieren ebenso geschult wie Grundkenntnisse der Beizjagd und des Frettierens, der Kaninchenjagd mit Frettchen. Zudem müssen sich die Revierhegemeister überdurchschnittlich gut mit dem Jagdrecht und landesspezifischen Richtlinien auskennen. „Und dann gibt es noch das Modul des jagdlichen Brauchtums und der Jagdsignale“, ergänzt Peter Schäfer. Die Prüfung besteht aus einem Referat von etwa 30 Minuten vor einem Fachausschuss sowie einer Abschlussarbeit zu einem jagdrechtlichen Thema.

Ausbilder und Ansprechpartner

„Der Revierhegemeister findet sein Einsatzgebiet vornehmlich in der ehrenamtlichen Aus- und Fortbildung von Jägern und Jagdaufsehern“, schreibt der vor fünf Jahren gegründete Jagdaufseherlandesverband. Dieser ist auch im Kreis der Verbände vertreten, die bei der Novellierung des Landesjagdrechts gehört werden. Dabei übt auch er massive Kritik an den Plänen der Landesregierung zur Jagd.

Peter Schäfer ist der erste und einzige Revierhegemeister in der Region. Er sieht sich einerseits als Ausbilder für den Nachwuchs, andererseits aber auch als Ansprechpartner für Jagdaufseher und Jagdpächter, denen er mit Rat und Tat zur Seite stehen will. Seit etlichen Jahren macht er sich in verschiedenen Gremien stark für dieses Brauchtum, aber auch für Wildtiere und die Natur. Der Schweisweilerer ist Stellvertretender Landesvorsitzender im rheinland-pfälzischen Jagdaufseherverband und zugleich dessen Schießleiter. Darüber hinaus gehört er dem Landesjagdbeirat von Rheinland-Pfalz an. Als Referent schult Schäfer bei Aus- und Fortbildungen die Bereiche Waffenkunde, Munitionskenntnisse und Optik.

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