Donnersbergkreis Ostergeschichte als Gemälde

Bekanntermaßen gedenken die Christen an Ostern der Auferstehung Jesus Christus. Wer die gesamte Ostergeschichte in historischen Wandmalereien betrachten möchte, für den lohnt ein Osterspaziergang zur Wehrkirche in Finkenbach-Gersweiler. In dem Gotteshaus ist die Leidensgeschichte Christi vom Einzug nach Jerusalem über die Verurteilung, Geißelung und Dornenkrönung, bis zur Kreuzigung, Grablegung und der österlichen Auferstehung in 17 einzeln gerahmten Wandbildern und in Begleitmalerei dargestellt. Dieser, Ende der 1990er Jahre nach denkmalpflegerischen Vorgaben fachmännisch restaurierte, spätgotische Passionszyklus, ist in der Geschichte der Wandmalerei in der Pfalz, wenn nicht sogar in Südwestdeutschland von ganz erheblicher Bedeutung. Es handelt sich dabei um künstlerisch hochwertige Maltechniken und Ausführungen, wie sie im weiten Umkreis ihres Gleichen suchen. Vermutlich wurden sie von wandernden Künstlern einer bedeutenden Malwerkstatt geschaffen. Erstaunliche Parallelen gibt es zu Darstellungen im 500 Kilometer entfernten österreichischen Damüls. Die Darstellungen dienten der großteils des Lesens und Schreibens nicht mächtigen Mittelalterbevölkerung als „Bilderbibel“ zum gesprochenen Wort in den Gottesdiensten. Aber auch und gerade in der heutigen Zeit, wo Verfolgungen und Terroranschläge im Namen des Glaubens wieder brandaktuell sind, und große Flüchtlingsströme aus entfernten Gebieten uns erreichen, ist diese Jahrtausende alte Geschichte der Judenverfolgung und Passion Christi wohl so aktuell wie damals. (tnt)

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